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Am 01.05.2009 machten sich Sannie und Ich von Zagreb mit einem Mietwagen um 19:30 Uhr auf den Weg in Richtung Südwesten zur Küste, die wir um ca. 22 Uhr erreichten. Eine weitere halbe Stunde dauerte es, bis wir Opatija erreichten, und in einem der nostalgischsten Hotels an der gesamten kroatischen Küste eincheckten.

 

Informatives…

 

Opatija erstreckt sich am Fusse des Učka-Gebirgsmassiv ca. 18 km von der Hafen- und Industriestadt Rijeka entfernt und zählt 12.179 Eiwohner. Geografisch  liegt Opatija an der Ostseite Istriens, Kroatiens größter Halbinsel. Opatija gehört politisch jedoch nicht zur Gespanschaft Istrien, sondern zur Gespanschaft Primorje-Gorski Kotar. Opatija wird erstmals 1453 schriftlich erwähnt, und war zur damaligen Zeit die Abtei Jacobus ad Palum, wodurch die spätere Stadt auch ihren Namen erhielt (Abtei=Opatija). 1813 erlag die französische Besetzung und es begann die erste Besiedlung um die Abtei. Mit dem Erliegen der Franzosen hielten die Österreicher einzug, die Opatija zum berühmtesten Treffpunkt der Promis, Reichen und Politiker in ganz Europa machten…

 

Begonnen hat es mit der Villa Angiolina die 1844 von dem reichen Kaufmann Iginio Scarpa aus Rijeka als Ferienvilla errichtet wurde.  Zu diesem Zeitpunkt zählte das Fischerdorf Opatija gerade mal 30 Häuser. Kaiser Ferdinands Gemahlin wurde von ihrem Arzt ein Kuraufenthalt angeordnet, worauf Scarpa ihr seine Villa Angiolina zum Aufenthalt zur Verfügung stellte. Ein paar Jahre später kaufte die österreichische Eisenbahngesellschaft das Land neben der Villa Angiolina und errichtete das Hotel Quarnero, das heutige Hotel Kvarner. Opatijas Atmosphäre und besonders das milde und wohltuende Klima sprachen sich in Wien schnell rum, was einen riesen Boom in Opatija auslöste.

 

Die Schönen und Reichen aus Budapest, Graz und Wien ließen sich hier nun allesamt ihre Barockpaläste und Villen errichten, vorwiegend im Jugendstil und venezianisch-gotischen Stil. Von nun an trafen sich hier die Reichen und die Superreichen, schillernde Persönlichkeiten und Politiker, darunter James Joyce, Isadora Duncan, Anton Tschechow, Kaiser Franz Joseph, Katharina Schratt, der deusche Kaiser Wilhelm II., Italiens König Umberto von Savoyen, Gustav Mahler, Giacomo Puccini, Franz Lehar…

 

Nach dem ersten Weltkrieg fiel Opatija 1921 mit dem Vertrag von Rapollo an Italien, womit Opatija in Abbazia umbenannt wurde, und die Glitzerwelt zu bröckeln begann. Der zweite Weltkrieg führte zum Erligen des Tourismus in Opatija. Nach dem Krieg gelangt Opatija wieder zurück an Kroatien, und somit an Jugoslawien. Die Glitzerwelt Opatijas findet jedoch kein Auferleben, die Glanzzeiten waren gezählt. Seit der Unabhängigkeitserklärung Kroatiens entwickelt sich Opatija jedoch wieder zur Touristen- und Kurenhochburg. Während die Einen kommen um das außergewöhnliche Klima zu genießen, treibt es Andere in den Ort um das Flair und den Glanz alter Tage zu erahnen.

 

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Nach dem einchecken im Hotel Kvarner, genossen wir noch einen kleinen Spaziergang um schließlich tot ins Bett zu fallen, standen wir schließlich den ganzen Tag auf den Beinen. Um 6 Uhr morgens weckten mich bereits die Sonnenstrahlen und ich sprang gleich auf den Balkon der wunderschöne Blicke auf das Meer, den Lungo Mare und in weiter Ferne die Insel Krk im Süden, als auch die Stadt Rijeka auf  der gegenüberliegenden Seite der Bucht, zuließ. Schnell machten wir uns frisch und gingen runter in den Frühstücksraum um etwas Nahrung zu uns zu nehmen. Am Frühstück gab es nichts auszusetzen, und das Ambiente fanden wir auch sehr schön, fühlt man sich im ganzen Hotel doch wirklich wie zu Sisis Zeiten, und erahnt wie Luxeriös es hier einst zuging. Das Hotel Kvarner war das erste Hotel in der Kvarner-Bucht und wurde 1884 von der österreichischen Südbahn als Kurhotel für Lugenkranke errichtet, entwickelte sich jedoch wie der ganze Ort zum Treffpunkt für die Schönen und Reichen.

 

Morgenstimmung

Morgenstimmung

Morgenstimmung

Bild 1-3: Morgenstimmung-der Blick von unserem Balkon

 

Nach dem Frühstück sahen wir uns noch schnell den berühmten Kristallsaal an, in dem die Prominenz zu Opatijas Glazzeiten Bälle und Feste feierte. Auch Heute wird der Saal dazu genutzt. Im Anschluss machten wir uns auf den Weg ins Freie und sahen uns das Hotel ein wenig von Aussen an. Dieses Hotel überzeugt mit seiner Schönheit und seinem eizigartigem Flair definitiv, jedoch bröckelt die Fassade.  Berechtigterweise habe ich mich gefragt, wieso man so etwas exklusives nicht genug pflegt und die Einmaligkeit auch entsprechend ausnutzt, stattdessen die Fassaden bröckeln lässt, und sich nicht mal um neue Badezimmer bemüht. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass das Hotel von der Hotelgruppe Liburnia Riviera aufgekauft wurde. Verschiedene Luxushotelketten wollten das Hotel Kvarner ebenfalls übernehmen, jedoch endeten die Verhandlungen ohne Erfolg, da man plante das Hotel aus betriebswirtschaftlichen Gründen aufzustocken und eine Tiefgarage zu bauen, dieses sich jedoch nicht mit dem Denkmalschutz, unter dass das Hotel gestellt wurde, vereinbaren lässt.

 

 Das Hotel Kvarner

Das Hotel Kvarner

Das Hotel Kvarner

Bild 1-3: Das Hotel Kvarner

Villa hinter dem Hotel Kvarner

Bild: Villa hinter dem Hotel Kvarner

 

Im Anschluss sahen wir uns gleich neben dem Hotel Kvarner die Villa Angiolina samt Park an, die wie bereits weiter oben beschrieben, dem Tourismus in Opatija zum starten brachte. Der Villa zugehörig ist der 3,64 ha große Park, der von 1845-1860 von Igioni Scarpa gestaltet wurde. Im Park befinden sich viele exotische Pflanzen wie zum Beispiel Magnolien, Himalayzypressen oder die japanische Kamelie, die zum Wahrzeichen Opatijas wurde. Außerdem findet man Bambus, Bananenstauden, verschiedene Palmenarten, Mammut- und Eukalyptusbäume, usw. usf…. Zu unserem bedauern war die Blumenpracht in Form eines Labyrinths gerade in der bepflanzungsphase.

 

An der Villa Angiolina

An der Villa Angiolina

An der Villa Angiolina

Bild 1-3: Die Villa Angiolina

Der Angiolina Park

Im Park

Bild 1 und 2: Im Angiolina Park

Bambusstrauch

Bild: Bambusstrauch 

 Bananenstaude

Bananenstaude

Bild 1: Bananenstauden

Bild 2: Büste im Park

Blick in Richtung Volosko

 Bild: Blick in Richtung Volosko hinter dem Angiolina Park

 

Da wir in Richtung Südwesten spazieren wollten liefen wir nun wieder vorbei an dem Hotel Kvarner über den Lungo Mare bis wir wenige Meter hinter dem Hotel auf die Kirche Sveti Jakov trafen, die das älteste Gebäude der Stadt ist, und um die sich der Ort entwickelt hat. Dahinter befindet sich auf einem Felsen im Meer bereits das nächste Wahrzeichen Opatijas, die von Zvonko Car geschaffen Bronzestatue Gruss an das Meer. Von hier aus genießt man auch wunderschöne Panoramablicke auf Opatija.

 

Lungo Mare

Lungo Mare

Bild 1 und 2: Lungo Mare direkt am Hotel Kvarner

Sveti Jakov

Bild: Sveti Jakov

 Gruss an das Meer

Gruss an das Meer

Gruss an das Meer

Bild 1-3: Gruss an das Meer

Panorama Opatija

Panorama Opatija

Panorama Opatija

Panorama Opatija

Bild 1-4: Panorama Opatija

 

Unser Spaziergang führte weiter auf dem Lungo Mare zum angelegten Strandbad Slatina, an dessen Promenade sich der kroatische Walk of Fame befindet, auf dem sich Sterne, die jeweils einem kroatischen Prominenten (darunter der Erfinder des Wechselstroms Nikola Tesla) gewidmet sind, befinden. Umgeben wird das ganze unter anderem von dem Hotel Imperial und dem Hotel Palace, als auch von einer Vielzahl von Villen. Einige könnten jedoch wirklich mal ne Fassadenauffrischung vertragen, denn anders als beispielsweise in den traumhaften Städten ala Rovinj, in denen bröckelnde Fassaden ein Teil des mediterranen Flairs sind, wirken sie in dem mondänen Luftkurort absolut fehl am platz.

 

 Walk of Fame

Bild: Der Walk of Fame

 Prächtige Villen

 Prächtige Villen

Prächtige Villen

Prächtige Villen

Prächtige Villen

Prächtige Villen

 Prächtige Villen

Prächtige Villen

Prächtige Villen

Prächtige Villen

 Prächtige Villen

Prächtige Villen

Bild 1-12: Prächtige Villen und ab und zu auch bröckelnde Fasaden

 

Wir hielten den eingeschlagenen Kurs bei, und liefen weiter den Lungo Mare vorbei an der prachtvollen Villa Madonna. Nach einer Weile liefen  wir eine vom Lungo Mare abgehende Treppe hoch, und landeten auf der Straße Maršala Tita und liefen von hier aus wieder zurück in Richtung Nordwesten, vorbei an der evangelischen Kirche, und weiteren traumhaften Villen. An der Badeanstalt Slatina genossen wir einen erfrischenden Eiscafe in einem der vielen Cafes.

 

Entlang der Lungo Mare

Entlang der Lungo Mare

Entlang der Lungo Mare

Bild 1-3: Entlang der Lugo Mare

Villa Madonna

Villa Madonna

Bild 1 und 2: Die Villa Madonna

Entlang der Marsala Tita

Entlang der Marsala Tita

Entlang der Marsala Tita

 Entlang der Marsala Tita

Entlang der Marsala Tita

Entlang der Marsala Tita

 Entlang der Marsala Tita

Entlang der Marsala Tita

Bild 1-8: Entlang der Marsala Tita

Die evangelische Kirche

Bild: die evangelische Kirche

 

Nach der kleinen Pause machten wir uns auf den Weg in den Supermarkt und holten uns kühle Getränke für die Weiterfahrt. Danach checkten wir aus, und fuhren bei traumhaften Sommerwetter in Richtung Südwesten mit dem Ziel Pula…

 

Opatija ist doch ein sehr hübscher Ort, dem jedoch ein wenig Frische nicht schaden würde. Ob ich dort einen längeren Aufenthalt genießen könnte ist jedoch sehr fraglich, da mir einfach das Flair und der historische  Background, und die damit verbundenen Bauten fehlen. Jedoch werde ich definitiv wieder kommen, da wir uns lediglich 3 Stunden Zeit genommem hatten, und nur einen Teil Opatijas gesehen haben…

 

Der Lungo Mare

 

Der Lungo Mare ist ein 12 km langer Spazierweg der immer am Meer entlang vorbei an unzähligen Villen führt. Er beginnt in Opatija-Volosko und endet in dem Badeort Lovran.

 

 

 

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