Der Archipel von Šibenik besteht aus 10 größeren, und etliche kleinen Inseln die vor der Küste Šibeniks und der von Vodice verstreut im Meer liegen, und sich in einem ewigen Dornröschenschlaf zu befinden scheinen. Zugegeben, wir haben keiner der Inseln tatsächlich einen längeren Besuch abgestattet, sondern haben lediglich mit der Fähre die von Vodice nach Šibenik fährt (die Fahrt durch diese traumhafte Idyll sollte man unbedingt mal erlebt haben) 3 Häfen auf zwei Inseln passiert, aber für mehr war in diesem Urlaub einfach keine Zeit. Wieder einmal ein Grund um auch dieser Region eines Tages nochmals einen zweiten Besuch zu widmen.

Die 10 größeren Inseln heißen (von West nach Ost) Žirje, Kakan, Kaprije, Zmajan, Obonjan (auch bekannt unter Young Island), Tijat, Logorun, Prvić, Zlarin und Krapanj. Bewohnt sind jedoch lediglich Prvić, Zlarin, Krapanj, Kaprije und Žirje. Doch auch die Inseln Zmajan, Obonjan und Kakan haben eine Bestimmung:

Zmajan: Die Insel dient der Schafszucht der Nachbarinseln!

Obonjan: Das Eiland ist in Europa bei den Teenies sehr bekannt, jedoch nur unter dem Namen Young Island. Alljährlich verbringen hier unzählige Jugendliche ihre elternfreien Ferien.

Kakan: Die Insula ist die sogenannte „Insel der Kinder der Welt“! Aus der ganzen Welt reisen Kinder hierher und organisieren hier ihr Ferienleben. Sie bauen ihre eigene Stadt aus die den Namen „der 7. Kontinent trägt“! Das Projekt wurde von 1970 an von der U.N. unterstützt.

Karte: Lage des Archipels im südlichen Norddalmatien

Insula Prvić

Prvić ist Vodice am nächste gelegen, und in nur 10 min. mit der Fähre zu erreichen. Die Insel ist 2,3 km² groß, auf denen nur noch ca. 600 Menschen leben.

Bereits im früheren Mittelalter war Prvić spärlich besiedelt. Dies änderte sich als die Türken das Nahe Festland besetzten, und die Bürger auf der Insel Schutz und Zuflucht suchten. Die Menschen lebten von der Viehzucht und der Fischerei, später dann auch vom Weinanbau und dem daraus folgenden Handel. Als die Reblaus jedoch alles vernichtete und somit der Erwerb vieler Familien zerstört war, wanderten diese Anfang des 20. Jahrhunderts aus. Der Name der Insel entspringt ihrer geografischen Lage. Prvić leitet sich vom Wort prvi (z.dt. Erster) ab. Während die anderen Inseln im Archipel aus Kalkstein bestehen, besteht Prvić aus Dolomit.

Šepurine

Der erste Hafen von Prvić ist der von Šepurine, eines von zwei Dörfern auf der Insel im Nordwesten gelegen. Als ich Šepurine erblickte geriet ich direkt wieder ins schwärmen, denn das kleine Städtchen ist mal wieder ein Inbegriff dalmatinischer Baukunst, und versprüht dementsprechend solch ein mediterranes Lebensgefühl, das man wirklich glaubt, man sei in einem Märchen und nicht in der Wirklichkeit. Keine einzige Bausünde trübt hier das Dorfbild, alles ist im Einklang.

Informatives…

In Šepurine leben ca. 400 Menschen. Der Ort befindet sich in der Draga-Bucht und ist seit dem 15. Jahrhundert besiedelt. Die Kirche Mariä Himmelfahrt die alle Blicke mit ihrem hübschen Kirchturm auf sich zieht, wurde 1479 erbaut. Bis Heute leben in einer Sommervilla noch die direkten Nachfahren der Patrizierfamilie Vrančić.

Bild: Inselchen westlich vor Prvić

Bild: Šepurine aus der Ferne

Bild 1 – 5: Šepurine

Prvić Luka

Der Ort Prvić Luka befindet sich im Südosten der kleinen autofreien Insel. Verbunden sind Šepurine und Prvić Luka über einen 1 km langen Fussweg.

Informatives…

Der Ort ist der älteste der Insel, in dem Heute ca. 200 Menschen leben. Er befindet sich in der tiefen Luka-Bucht. Franziskaner siedelten sich 1461 hier an, und errichteten ein Kloster, das nach einem Brand im Jahre 1884 wieder neu aufgebaut werden musste. Das Kloster war das Zentrum der Glagoliter im südlichen Norddalmatien. In der Pfarrkirche befindet sich das Grab des Faust Vrančić (unter anderem der Erfinder des Fallschirms).

Bild 1 – 6: Prvić Luka

Insula Zlarin

Der Hafen des gleichnamigen Ortes war der letzte Zwischenstopp auf dem Weg mit der Fähre nach Šibenik. Nicht nur das türkisblaue Wasser begeistert beim Anfahren des Ortes, sondern auch die Villen die sich hier überall verstreut in der Hafenbucht befinden. Kein Wunder, ist die Insel nach wie vor ein beliebtes Ausflugsziel der Šibeniker Bewohner, und trägt auch den Namen Insula Auri (goldene Insel).

Informatives…

Die 8 km² große Insel ist die einzige Insel Kroatiens mit Korallenvorkommen. Im Ort befindet sich ein Museum das Amphoren, Korallen und eine ethnografische Sammlung ausstellt. Außerdem findet man hier Fotos des 1938 gedrehten Films „Korallenprinzessin“, in dem auch Luis Trenker mitspielte. Auf der Insel lebt der weltweit führende Taschenlampenfabrikant Ante Meglić, besser bekannt unter Mag-Lite, der hier ein prechtvolles Sommerhaus hat, und sich für Projekte zur Aufforstung und Denkmalschutz einsetzt.

Funde aus dem Neolithikum und der Römerzeit belegen die frühe besiedelung Zlarins. Von 1298 bis 1843 gehörte Zlarin zum Šibeniker Bistum, und wird 1386 erstmals schriftlich erwähnt. Heute leben ca. 150 Menschen auf der Insel, die überwiegend vom Weinbau und Fischfang, und natürlich dem Tourismus leben.

Bild 1 – 14: Zlarin

Insula Krapanj

Auf die kleine Insel konnte ich lediglich von dem Šibeniker Vorort Brodarica einen kleinen Blick erhaschen. Dies geschah jedoch bereits im August 2008.

Bild: Insula Krapanj

Informatives…

Die Insel ist die kleinste im Archipel und gerade einmal 0,35 km² groß, und befindet sich nur 300 m vom Festland entfernt. 1435 erwarb eine Šibeniker Patrizierfamilie die Insel, und verschenkte diese an Franziskaner aus Bosnien, die sich hier dann ein Kloster errichteten. Nach Besetzung des Festlandes durch die Türken, siedelten sich Flüchtlinge auf der Insel an. Kurzzeitig schafften es die Türken sogar auf der kleinen Insel Fuss zu fassen, jedoch stießen sie auf massive Gegenwehr der Bewohner und zogen sich schnell wieder zurück.

Die Insel ist ein idealer Lebensraum für Schwämme. So verwundert es nicht, dass die Bewohner seit je her als Schwammfischer ihren Unterhalt verdient haben. Im 18. Jahrhundert nahm die Schwammfischerei größere Ausmaße an, und es wurde sogar eine Genossenschaft gegründet. Seit 1968 gibt es auf Zlarin eine Schwammverarbeitungsindustrie. Die Schwämme deren Qualität weltweit hoch geschätzt wird, werden unter dem Namen Fina Dalmata exportiert.

Sobald ich erneut in der Region urlaube, werden die Inseln selbstverständlich ausführlich erkundet, und die Seite erweitert. Besonders freue ich mich dann auf die bisher noch gar nicht zu Gesicht bekommenen Insel Žirje und Kaprije. Stay tuned…

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