Teil 1

Nach 12 erlebnisreichen Tagen in Norddalmatien, 1 Tag an den Plitvicer Seen und der 3 tägigen Hochzeitsfeier (sie ging wirklich 3 Tage) meiner Cousine in Westslawonien, fuhren mein älterer Bruder, Sven und ich wieder zurück gen Küste, um die zweite Urlaubshälfte am Meer anzutreten, während meine Eltern in Slawonien bei der Familie geblieben waren.

Für gewöhnlich steuerte ich meist unseren Mietwagen, welches wir am 27.08. in Vodice entgegengenommen hatten. Jedoch litt ich in der Nacht vom 30. auf den 31.08. unter erheblichen Magenproblemen, und fand mich mehr über der Kloschüssel, als im Bett wieder. Scheinbar war ein Virus im Umlauf, denn den Tag zuvor hatte es bereits meinen älteren Bruder erwischt, danach war ich an der Reihe, und ein Tag später enige aus der Familie.  So wechselten sich also mein Bruder und Sven mit dem Fahren ab, da ich an diesem Tag doch eher einer Leiche, denn einem lebendigem Wesen glich.

Nach einigen Stunden Fahrt erreichten wir dann schließlich die Autobahn-Abfahrt Ostrovica.  Hier ging es nun teilweise über Serpentinen bergabwärts. In der Ferne war bereits die Krka-Most (Krk-Brücke) zu erkennen, die die Insel Krk mit dem Festland verbindet, und die wir schluss endlich dann gegen eine Gebühr überquerten. Mehr zu der Brücke in ein paar Jahren, sobald ich die Insel Krk ausgiebig erkundet habe.

Die Reise führt nun einmal über den Westteil der Insel, bis nach Valbiska wo sich der Fährhafen befindet. Von hier liefen wir nun mit der Fähre nach Cres aus, und unsere Entdeckungstour konnte nun fortgesetzt werden. Naja beinahe…. Denn zunächst benötigte ich noch den Rest des Tages zum auskurieren, und so legte ich mich gleich nach erreichen unseren Appartments auf Lošinj in Mali Lošinj bereits um 15 Uhr ins Bett, und schlief bis zum späten Abend durch, um dann jedoch wieder schnell weiterzuschlafen. Was ich jedoch nicht vergessen sollte zu erwähnen: Während der Überfahrt mit der Fähre genießt man wirklich sehr schöne Aussichten auf das Učka-Gebirge am Festland, aber besonders auf die Nord-Ostseite von Cres, die mich wirklich sehr beeindruckt hat, als auch auf den Fährhafen und den kleinen Ort Merag.

Bild 1 – 2: Blick auf die Nord-Ost-Küste von Cres

Bild: Blick auf Merag

Informatives…

Die Insel Cres ist die größte Insel Kroatiens, sowie gleichzeitig die größte der Adria. Lange Zeit glaubte man Krk sei die größte, jedoch ergaben genaue Messungen das Cres genau 0,48 km² größer ist als Krk. Die Insula ist 66 km lang und bis zu 12 km breit, und hat ca. 3.300 Einwohner. Einst bildete die Insel Cres zusammen mit der im Süden gelegenen Insel Lošinj eine Insel, bis man einen 11 Meter breiten Kanal zwischen  ihnen schuf, und sie somit zu zwei getrennt wurden. Verwaltungstechnisch ist die Insel Cres geteilt. Während der Norden unter der Verwaltung der gleichnamigen Inselhauptstadt steht, wird der Süden von der Insel Lošinj verwaltet.

Wie bereits erwähnt bildeten Cres und Lošinj in der Antike eine einzige Insel, die den Namen Apsirtides getragen hat. Reste der Gradina-Kultur zeugen davon, dass die Insel bereits in der Vorzeit bewohnt war,  während sie ab 1600 v. Chr. dem Illyrerstamm der Liburnen gehörte. Nachdem sich griechische Händler entlang der Adria niederließen, gaben sie der ersten Stadt von Bedeutung den Namen Apsorus, das heutige Osor. Nach Teilung der Insula durch den 11 Meter breiten Kanal benannte man die größere Insel nach der Stadt Crepsa, das heutige Cres-Stadt, während der kleinere Teil eine ganze Zeit lang den Namen Osor trug.

Nachdem die Römer den Inselraum der Osors (wie man zu dieser Zeit die beiden Inseln nannte) besiedelten und der Verfall des römischen Reiches sich ankündigte, sah man es gerne das die Kroaten die kleinere Insel Osor anfingen zu besiedeln, während die Mongolen das Festland eroberten, da die römischen Einwohner sich in den befestigten Orten auf Cres in Sicherheit bringen konnten, während die Insel Osor hingegen nur noch von Gestrüpp überzogen wurde, und die römischen Villen verwahrlost waren.

Cres und Lošinj unterstanden bis ins 11. Jahrhundert Byzanz, jedoch wurden sie bereits ab dem Jahr 1000 von Venedig kontrolliert. Nach der Herrschaft Byzanz geriet die Insel komplett unter die Hoheit der Venezianer, doch kaufte sich Osor 1018 mit Marderfellen von Venedig frei, fielen unter der Herrschaft des ersten kroatisch-ungarischen Königs Koloman von 1102 bis 1409 nochmals zurück an Kroatien, und erst danach an Venedig. Aufgrund ihrer geografischen Lage (von allen großen kroatischen Insel am nächsten an Venedig gelegen) unterlag Cres von allen Inseln die längste Zeit der venezianischen Herrschaft. Latein wurde Amtssprache, jedoch widersetzte man sich, und verfasste Messbücher, Urkunden, Kirchenbücher, usw., in altkroatischer Schrift, der Glagolica.

Ab dem 20. Jahrhundert erwachte das Nationalbewusstsein der kroatischen Bevölkerung, die immer und immer wieder unter der Fremdherrschaft litt. 1918 jedoch begann die neue Unterdrückung durch die Italiener. Kroatische Schulen wurden geschlossen, die kroatische Sprache verboten. Durch den zweiten Weltkrieg wurde ein neuer Volksbefreiungskampf der Kroaten entfacht, und die Besatzer endgültig verdrängt. Innerhalb Kroatiens wurde Cres ein Teil des zweiten Jugoslawiens, und ist heute eine Insel des endlich unabhängigen Kroatiens.

Lage der Insel Cres im Kvarner Golf

(Quelle: http://pl.wikipedia.org/wiki/Kvarner)

Karte Cres

(Quelle: http://www.cres-losinj.net)


Unser Quartier befand sich wie bereits weiter oben erwähnt auf der Insel Lošinj in Mali Lošinj. So lag es natürlich nahe, sich erstmals dort umzuschauen, bevor wir unsere Erkundungen auf Cres ausweiten würden. So verbrachten wir also den 01.09.2009 am Strand in der Ćikat-Bucht sowie in Mali Lošinj selbst.

Am 02.09. machten wir uns schon früh morgens auf den Weg zur Besichtigung Veli Lošinjs, sowie den Orten Ćunski, Sv. Jakov und Nerezine, die sich alle samt auf Lošinj befinden. Zunächst war es gar nicht geplant, jedoch entschieden wir uns dazu noch gleich die nächste Ortschaft auf Cres auch zu besichtigen, und so landeten wir in…

Osor

Fährt man mit dem Auto auf Lošinj in Richtung Cres, so erhascht man schon von Weitem einen schönen Blick auf dieses gemütliche und zauberhafte Städtchen. Nach überqueren der Brücke die den Kanal der die beiden Inseln voneinander trennt, parkten wir gleich vor der Stadt auf einem hollprigen Parkplatz rechts an der Hauptstraße gelegen.


Bild 1 – 6: Auf dem Weg zu den Ruinen mit Blicken auf die Stadt

Unsere Entdeckungstour führte uns zunächst über einen gepflasterten alten Weg zu den Resten der über 4.000 Jahre alten Stadtmauer, so wie des Benedektinerklosters und der Basilika Sv. Petar aus dem 11. Jahrhundert. Von hier genießt man auch schöne Blicke auf des nördliche Ende von Lošinj, sowie das Meer. Läuft man noch weiter westlich gelangt man zur Bucht Bijar. Hier stehen die Reste des glagolitschen Franziskanerklosters samt der angeschlossenen Kirche der Hl. Maria aus dem 15 Jahrhundert, die wir jedoch nicht besichtigten.


Bild 1 – 15: Ruinen des alten antiken Osor

Unser Weg führte uns am türkisblauen Meer entlang in Richtung Südost, bis wir schließlich in eine der Gassen einbogen um das Innere des Städtchens zu erkunden. Schnell gelangten wir zum kleinen Hauptplatz. Hier befindet sich die Marienkathedrale mit ihrem mächtigen und alles überragenden Glockenturm, der definitiv das Stadtbildt prägt. Im Westen des Platzes steht das alte Rathaus samt Uhrturm, das Heute ein archäologisches Museum beherbergt. Hier werden Münzen, römisches Glas und Skulpturen ausgestellt. Auch findet man den Kopf des römischen Kaisers Augustus wieder.


Bild: Spazierweg am Meer entlang


Bild 1 – 3: In den Gassen

Bild: Am Hauptplatz-Blick auf die Marienkathedrale

Bild: Am Hauptplatz

Bild: Am Hauptplatz – Marienkathedrale mit Glockenturm, rechts das Rathaus mit Uhrturm

Bild 1 – : Die Marienkathedrale

Bild: Das Rathaus mit Uhrturm

Überall in der Stadt befinden sich große Bronzestatuen in den Straßen. Diese wurden von den Bildhauern Kršinić, Ivan Meštrović, sowie Rosadrić geschaffen, und zeigen Männer und Frauen mit verschiedenen Instrumenten. Zweimal wöchentlich findet in Osor während der Saison das Festival für klassischen Musik statt. Aufgrund dieser Gegenbenheiten wird Osor auch gerne „Musikstadt“ genannt.


Bild 1 – 7: Die Bronzeskulpturen

In einer Nebengasse gleich in der Nähe des Hauptplatzes befindet sich die Gaudentiuskirche. Diese wurde im 15. Jahrhundert errichtet und birgt Reste von Wandmalereien in ihrem Inneren, sowie wie eine gotische Holzskulptur. Wir schlenderten noch eine Weile durch die wenigen Gassen der Stadt, bis wir uns schließlich hungrig in einem Restaurant zum leckeren Essen niederließen.


Bild: Die Gaudentiuskirche

Bild: Stadtmauer mit dem venez. Löwen

Bild 1 – 9: Spaziergang durch die Gassen

Informatives…

Das kleine Osor zählt Heute knapp 100 Einwohner und befindet sich ziemlich weit im Süden von Cres an deren Westküste. In altgriechischen Quellen wir die Stadt Apsorus genannt. Osor war die erste bedeutende Stadt von Cres und Lošinj, und ist auch gleichzeitig der älteste Ort. Für die Liburnen, einem illyrischen Stamm, galt Osor als wichtige Station an der Bernsteinstraße, so dass sie hier eine Cyklopenmauer errichteten. Weiter entstanden Hügelgräber und Fluchtburgen. Man vermutet auch, dass sie den 11 m breiten Kanal zwischen Cres und Lošinj gegraben haben, wobei dies auch durchaus die Römer gewesen sein konnten.

Zur Zeit der Römer erlebte Osor seine Blütezeit, als durch den Osorer Kanal der Seeweg von Aquileia nach Salonae führte. Zu dieser Zeit lebten in Osor ca. 20.000 Menschen und die Stadt erhielt den Status eines Munizipiums. So entstanden ein Theater, ein Forum, mehrere Tempel und Paläste. Osor erhielt einen wichtigen Hafen und wurde Sitz der Marine von Ravenna, und ab 530 wurde die Stadt zum Bistum ernannt.

Im 8. Jahrhundert wurde Osor zusammen mit anderen wichtigen Städten der Region und Dalmatiens dem kroatischen Fürsten tributpflichtig. Dann verwüsteten die Sarazenen die Stadt. 1498 wurde ein neuer Bischofspalast, als auch die neue Kathedrale errichtet. Nachdem im 15. und 16. Jahrhundert die Malaria und die Pest gewütet hatten, als auch der Hafen für große Schiffe zu klein geworden war, entschied man sich die Inselverwaltung, als auch die bischöfliche Residenz, nach Cres-Stadt zu verlegen, wodurch Osor seine Bedeutung allmählich verlor. 1822 wurde das Bistum von Osor aufgelöst, und jenem in Krk unterstellt. Im zweiten Weltkrieg wurde die Kathedrale zerstört, danach jedoch wieder aufgebaut.

Osor und der Marder

Der Ursprung der kroatischen Währung die den Namen Kuna trägt befindet sich in Osor. Als die Stadt 1018 nach einem Siegeszug des Dogen Pietro Orseolo II. verwaltungstechnisch Venedig unterstellt werden sollte, wollten sich die Einwohner damit nicht abfinden. Also boten sie den Venezianern ihre begehrten Marderfelle an, und erhielten so den Status einer freien Stadt. 40 Marderfelle pro Jahr kostete die Freiheit, und so zahlt bis Heute noch ein jeder Einwohner Kroatiens seine gekaufte Ware mit dem Marder ( Kuna=Marder ).

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Am Morgen des 04.09.09 brachen wir erneut in Richtung Cres auf, um die Insel weiter nördlich zu erkunden. Dabei war unser erstes Ziel die Inselhauptstadt…

Cres-Stadt

Von Lošinj kommend erhält man über die Stadt, die sich in einer so genannten Flaschenhalsbucht befindet ,einen herrlichen Panoramablick von der hier noch ziemlich weit oben gelegenen Inselhauptstraße. Geparkt haben wir auf dem großen Parkplatz im Südosten der Stadt, an der Jadranska Obala.

Informatives…

Die Ineslhauptstadt befindet sich am Ende des oberen drittel der großen Insel auf der Westseite gelegen, und zählt ca. 2.300 Einwohner. Fundamente aus der Vorgeschichte zeugen von der frühen besiedlung durch Liburnen, Griechen und Römern, die die Siedlung Crepsa nannten. Unter der Herrschaft des römischen Kaisers Tiberius oder Augustus (hier ist man sich nicht einig) erhielt Cres Stadtrecht. Von 1000 bis 1797 wurde die Stadt hauptsächlich durch die lange Herrschaft der Venezianer geprägt. Lediglich von 1102 bis 1409 musste Venedig seine Vorherrschaft an die kroatisch-ungarischen Könige abgeben. Erst als im 15. Jahrhundert Cres zum Zentrum der Inseln von Osor aufstieg, gewann es an Bedeutung. Die Stadt hat eine lange touristische Tradition, und beherbergt Touristen bereits seit 1845.

Stadtplan Cres

Gleich nördlich vor dem Parkplatz befindet sich das Franziskanerkloster mit der Kirche Sv. Frane. So ergriffen wir die Gelgenheit gleich bei Schopfe und sahen uns das Kloster näher an. Errichtet wurde es im 14. Jahrhundert, und es beherbergt Heute eine Sammlung von gotischen Plastiken, sowie ein glagolitisches Messbuch. Besonders haben mir die beiden Kreuzgänge gefallen.

Bild: vor dem Kloster an der Jadranska Obala

Bild: Eingang zum Kloster

Bild 1 & 2: Glockenturm des Franziskanerklosters

Bild 1 – 4: Im Franziskanerkloster mit Kreuzgang

Bild 1 & 2: Hinterhof

Nach der Besichtigung liefen wir die Jadranska Obala bis zum Trg Sveti Frane. Weiter geradeaus erreichten wir so die Promenade Šetalište 20. travnja (Promenade des 20. Aprils) auf der sich südlich eins von zwei erhaltenen Stadttoren befindet. Bis zum 19. Jahrhundert wurde die Stadt von einer Festungsmauer umgeben, die dann jedoch bis auf die Stadttore und einen Festungsturm niedergerissen wurde. Hinter dem Tor passierten wir nun die eigentliche Stadt, und erreichten durch das schöne, in Kroatien übliche Gassengewirr schließlich den Trg Arsan (Arsan-Platz).

Der Platz erhielt seinen Namen durch das Palais Arsan, indem das Stadtmuseum untergebracht ist. Hier werden unter anderem ethnografische, kulturhistorische, sowie achäologische Exponate ausgestellt. Darunter befinden sich auch Amphoren aus dem 2. Jahrhundert vor Christus die bei Valun am Kap Pernat gefunden wurden.  In der Mitte des beschaulichen Platzes befindet sich die Statue des Franjo Petrić vor seinem Geburtshaus.

Hier entslossen wir zunächst einen Kaffee zu genießen, bevor wir richtig loslegen wollten…

Bild: Stadttor

Bild 1 & 2: Gassengewirr


Bild 1 – 4: Am Trg Arsan

In nördlicher Richtung folgt nach dem Arsan-Platz die Riva creskih kapetana (Riva der Kapitäne von Cres). Diese führt zum Trg Frane Petrića, dem Herzen und schönsten Ort der Stadt, der von wunderschönen bunten mediterranen Häusern, und einem Springbrunnen geschmückt wird, und den Abschluss des Mandrač bildet, einem Wasserarm der in die Stadt eindringt und so das Hafenbecken bildet.

Im Westen wird der Platz durch die Gradska Ura (städtische Uhrturm), dem Stadtor und der Loggia geziert. Dahinter ragt der Glockenturm der Kathedrale Sv. Marija empör. Durchquert man das Stadttor befindet sich die Kathedrale gleich dahinter. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Glockenturm, als auch das Eingangsportal zur Kathedrale sind ein richtiger Hingucker.

Bild 1 – 4: Auf der Riva creskih kapetana

Bild 1 – 6: Blick auf den Stadtkern von der Riva


Bild 1 – 11: Trg Frane Petrica

Bild 1 – 3: Die Kathedrale und der Glockenturm von Sv. Marija

Gegenüber des Trg Frane Petrića auf der anderen Seite des Mandrič-Hafenarms, schlenderten wir durch unzählige Gassen der nördlichen Stadt, bis zum Put Fortece (Weg zur Festung), an dessen Ende der Festungsturm, einem Überbleibsel der früheren Stadtbefestigung, steht. Da sich der Turm auf einer Anhöhe hinter dem Stadtkern befindet, kann man von hier wunderschöne Blicke auf die Dächer von Cres werfen.

Bild 1 – 6: Gassen im Norden und Osten der Stadt

Bild: Put Fortece

Bild: Der Festungsturm

Bild: Blick auf die Stadt

Im Anschluss entschlossen wir uns dazu die Gassen im westlichen Teil der Stadt zu erkunden. Dafür liefen wir zurück zum Trg Frane Petrića, der in der Straße Creskog Statuta ausläuft, auf der sich das Rathaus der Stadt befindet. Erneut schlenderten wir durch viele Gassen um schluss endlich zum zweiten der erhaltenen Stadttore zu gelangen, das sich genauso wie das erste auf der Promenade Šetalište 20. travnja befindet, jedoch eben in dessen Norden.

Bild: Rathaus auf der Straße Creskog Statuta

Bild 1 – 3: westliche Gassen

Bild 1 & 2: Stadttor auf der Promenade 20. travnja

Nun gönnten wir uns erneut eine Erfrischung auf der Promenade. Danach liefen wir einmal um die Hafenbucht Mandrač und erreichten die gegebüber der Riva creskih kapetana gelegene Promenade Palada, von der man die schönsten Blicke auf den Trg Frane Petrića hat. Mit diesen schönen Bildern verließen wir das wirklich sehr, sehr schöne Cres.

Bild 1 – 7: Blick von der Promenade Palada

Nach Cres-Stadt stand am Nachmittag schon die nächste Besichtigung auf dem Plan, und so fuhren wir noch weiter gen Norden, um den nördlichsten (abgesehen vom Fährhafen Porozina) Ort der Insel zu besichtigen. Vorbei an dem kleinen Ort Predošćica führt die Hauptstraße in schwindelerrenger Höhe über die Insel. Nach einer Weile gabelt sich die Straße. Um nun unser Ziel erreichen zu können befuhren wir eine schmale Strecke hoch über dem Meer, die sich an den Hängen der bis zu 652 m hohen Inselbergen schlängelt. Diese Straße entwickelte sich zu einem Abenteuer. Immer wieder musste man auf Gegenverkehr gefasst sein. Vor jeder Kurve (sie waren alle nicht einsehbar) half nur wildes Hupen um eventuelle Crashs zu vermeiden. Während sich links der Straße die Wände der Gebirge befinden, geht es rechts teilweise steil bergab, zwar bewaldet, aber eben bergab. Dann nach gefühlten 100 Herzinfarkten öffnete sich der Wald und der Blick wurde frei auf die von uns zur Besichtigung auserwählte Stadt. So verliebte in mich schon hier in das kleine Städtchen, auf einem Hügel hoch über dem Meer gelegen, namens…

Beli

Selbstverständlich ließen wir den Anblick auf die Stadt nicht einfach an uns vorbeiziehen, besonders da es hier nun endlich mal eine Aussichtsbucht gab, in der wir parken konnten. Und so wurden selbstverständlich eine Reihe an Fotos geknipst.

Nur noch paar Hundert Meter ging nun die Fahrt weiter. Vor der Stadt wurde erstmal das Auto geparkt, und so konnte die Besichtigung starten.


Bild 1 – 4: Blick auf Beli

Informatives…

Beli liegt kegelförmig auf einem 130 m hohen Hügel, befindet sich im Inselnorden auf der Ostseite, und zählt Heute nur noch knapp 40 Einwohner. In der Antike hieß der Ort Caput insulae, und gehörte, durch seine strategisch günstige Lage an der Bernsteinstraße bedingt, einst zu den wichtigsten Orten der Insel.

In Beli befindet sich seit 1993 das Umweltschutzzentrum Eco-Centar Caput Insulae, welches sich der Betreuung der Gänsegeier (Gyps fulvus) gewidmet hat. Dem Umweltzentrum angeschlossen ist ein Museum, welches über die Geschichte Belis, sowie den Inseln Cres und Lošinj samt Tier- und Pflanzenwelt informiert. Die Gänsegeier gehören mit einer Spannweite von bis zu 3 Meter und einem Körpergewicht von bis zu 15 kg zu den größten Vögel der Welt.

Bild 1 & 2: Blick auf Beli vom Parkplatz aus

Bevor man die Stadt betritt empfiehlt es sich einen kleinen Abstecher auf einen Schotterweg der rechts von der Hauptgasse abgeht einzulegen. Der Weg führt minimal bergab. Nach wenigen Metern führt er über eine alte römische Steinbrücke die einen 12 m breiten Taleinschnitt übespannt.

Das eigentliche Städtchen bietet keine großen Sehenswürdigkeiten! Die alten Häuser und die Lage auf dem Hügel sind jedoch schon spektakulär genug. In der Ortsmitte befindet sich die Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Diese wurde auf Fundamenten einer romanischen Kirche errichtet. Romantische Spaziergänge durch die uralten Gassen werden durch die immer wieder grandiose Aussichten auf die Landschaft, und die Insel Krk noch verschönert.

Bild: alte römische Brücke


Bild: Zugang zur Stadt

Bild: Blick auf die wunderschöne Landschaft

Bild 1 – 4: Spaziergang durch die Stadt

Bild: Am Hauptplatz mit der Kathedrale

Bild: Am Hauptplatz

Bild: Blick auf Krk


Bild 1 – 5: Spaziergang durch die Stadt

Bild 1 – 2: Blick auf die Nordostküste von Cres

Von Oben konnte man des öfteren auf den schönen Strand unterhalb des Hügels auf dem Beli liegt schauen. Da es an dem heutigen Tag noch keine Badepause für uns gegeben hat, entschlossen wir uns dies hier nun nachzuholen. Um zum Strand zu gelangen muss man eine Straße sehr steil runter fahren, oder zu Fuss hinter sich bringen. Wir entschieden uns zu Fuss runter zu gehen. Es gibt zwei grobe Kiesstrände, die wirklich atemberaubend schön sind. Die zwei Strände werden durch einen Ausläufer des Creser Gebirges voneinander getrennt. Sven schaffte es tatsächlich ins Wasser, während mein Bruder und ich aufgrund des an diesem Tag relativ starken Wellengangs uns entschieden nicht schwimmen zu gehen und etwas an der Strandbar zu essen (es war bereits Abend, und wir hatten den ganzen Tag noch nichts gegessen).

Nach einer Weile traten wir den Weg nach Oben an! Zu diesem Zeitpunkt fing ich an es zu bereuen nicht mit dem Auto gefahren zu sein. Der Weg nach Oben ist so extrem steil, es war wirklich eine Tortour. Schließlich waren wir bereits den ganzen Tag auf den Beinen!!! Bereut habe ich es am Ende aber eben doch wieder nicht… :o)) Und so traten wir mit schönen Eindrücken dieser tollen Insel den Weg zurück nach Lošinj an!!!

Bild 1 – 5: Am Strand von Beli




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