Auf dieser Seite wird in den kommenden Jahren nach und nach meine Berichterstattung und die Fotoreportagen über das südliche Velebit-Gebirge erscheinen. Der südliche Teil umfasst unter anderem auch den Nationpark Paklenica, sowie weitere entdeckungswürdige Gebiete und Straßen, und ist der Region Norddalmatien zugehörig.

Informatives…

Die Informationen beziehen sich auf den das Gesamtgebirge. Der Velebit ist mit fast 150 km länge das längste Massiv der Dinariden. Velebit bedeutet zu deutsch „großes Wesen“. Der höchste Gipfel ist der Vaganski Vrh mit 1.757 m, die Gesamtfläche des Gebirges beträgt 2.200 km².  Die Breite variiert von 10 bis 30 km. Der Nationalpark Nördlicher Velebit, sowie der Nationalpark Paklenica, als auch der Naturpark Velebit liegen im Gebirgsgebiet.

Im Gebiet des Velebit treffen zwei Klimazonen aufeinander. Zum einen das mediterrane,  zum anderen das Gebirgsklima, womit er eine Art Klimabarriere darstellt. Der Velebit steigt gleich aus der Adria, bzw. dem Mittelmeer auf und ist an dieser Seite nur spärlich bewachsen, während er an der zur Festland zugewandten Seite teilweise dicht bewaldet ist. Ein für die Region typisches Symbol ist die endimische Degenia (degenia velebitica), die zu den Kreuzblütengewächsen gehört. Der Velebit kann mit zahlreichen Höhlen aufwarten. Die Jama Velebita, welche im Jahre 2004 entdeckt wurde, hat den weltweit mit 513m tiefsten vertikalen Direktabstieg einer Höhle. Der Velebit ist die Geburtsstätte des berühmt berüchtigten Fallwind Bora (kroatisch: Bura). Das Massiv diente einigen Karl May-Filmen als Kulisse.

Um den Velebit ranken sich viele Sagen und Mythen. Am bekanntesten ist die Vila Velebita (Fee des Velebits), die sogar besungen wurde und auch Heute noch besungen wird. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, entstand das Lied, nach der Illyrischen Bewegung. Dies war eine Bewegung in den 1830’er Jahren, welche von jungem kroatischen Intellektuellen ausgerufen wurde, und die ethnische, kulturelle und politische Einheit aller Südslawen propagierte. In Kroatien ist sie jedoch unter Hrvatski narodni preporod (Kroatsiche Nationale Wiedergeburt) bekannter.

1882 fand die erste öffentliche Aufführung des Liedes in Zagreb statt. Anlass war die Jubiläumsfeier des kroatischen Gesangsverein „Kolo“. Die erste Tonaufnahme stammt aus dem Jahr 1893. Die Autoren sind jedoch nicht sicher bekannt, es wird jedoch vermutet, dass der Autor eventuell einer der Poeten Danilo Medić, oder aber Lavoslav Vukelić sein könnte. Zu jugoslawischer Zeit war es wegen des angeblich nationalistischen Textes verboten die Vila Velebita zu singen oder öffentlich zu drucken. Doch auch ich kenne es bereits aus meiner Kindeszeit, denn trotz des Verbotes, war die Vila Velebita Gast auf jeder kroatischen Hochzeit oder anderen Feierlichkeiten und sorgte für viel Freude und gute Stimmung.

Text Vila Velebita

(kroatisch) (deutsch)

Oj ti vilo, vilo Velebita,                                                                   Oh Fee, Fee des Velebits,
Ti našeg roda diko,                                                                            Stolz unseres Volkes,
Tvoja slava jeste nama sveta,                                                       Dein Ruhm ist heilig für uns,
Tebi Hrvat kliko:                                                                                 Kroaten jubeln dir zu:

Ti vilo Velebita,                                                                                  Fee des Velebits,
Ti našeg roda diko!                                                                            Stolz unseres Volkes
Živila, premila,                                                                           Lebe lang, unser Teuerstes,
Živila, premila,                                                                       Lebe lang, unser Teuerstes,
Živila, oj premila,                                                                      Lebe lang, oh Teuerstes,
Ti vilo svih Hrvata!                                                                           Du Fee aller Kroaten!

Velebite, vilovito stijenje,                                                             Velebit, du Stein aller Feen,
Ja ljubim tvoje smilje.                                                                     Ich schätze deine Immortelle.
Ljubim tvoga u gorici vuka,                                                          Ich schätze deinen Bergwolf,
I onoga -Ličkoga hajduka.                                                             Und die Heiducken der Lika.

Das Stück gibt es in unterschiedlichen Interpretationen. Von der  Tamburica in Feierlaune, bis hin zur Balade. Dabei bevorzuge ich die Tamburaši „Zlatni Dukati“. (Bitte auf den Bandnamen klicken)

Wer gerne mal ne Alternative Version hören möchte, bitte schön: Josipa Lisac. Ich muss allerdings vorwarnen, denn der sowieso schon billig produzierte Clip wird durch Josipas „Grausfits“ nur noch schlimmer. Ihr Stylingberater hatte wohl offensichtlich ein Greul gegen die Frau und sie selbst scheint auch nicht gerade mit gutem Geschmack und Stil beglückt worden zu sein. :o))) Einfach lustig, wobei ihr Gesang auch net gerade sehr schön ist, und überhaupt die gesamte Interpretation auf mich doch sehr grusellig wirkt. Sehr schön sind aber die Bilder vom Velebit selbst im Clip.

Doch widmen wir uns nun dem Gebirge. Den Anfang macht der…

Tulove Grede

Über die Straße 54, vorbei am kleinen Ort Jasenice, gelangt man nach einer Weile zur alten verlassenen Aluminium-Fabrik an der sich die Straße kreuzt. Hier bogen wir links ab und die Straße führte zunächst ein Stück geradeaus. Die ganze Strecke über zieht das Velebit die Blicke auf sich, besonders aber der Tulove Grede, der die Südseite des Velebits wie eine aufgesetzte Krone ziert. Über Serpentinen windet sich die Straße, Mali Alan-Pass genannt, immer weiter in die Höhe. Immer wieder weisen Hinweisschilder auf die Minengefahr in diesem Bereich hin. Hier am südlichen Velebit verlief die Frontlinie im Kroatienkrieg. Bis Heute wird empfohlen Wege und Straßen nicht zu verlassen.

Bild: Blick auf den Tulove Grede von Obrovac kommend


Bild 1 & 2: Blick auf den Tulove Grede von Maslenica aus kommend

Schließlich überquert die Passstraße die A1, die hier über den Tunnel Sveti Rok durch das Gebirge geleitet wird, und somit zwei Klimazonen miteinander verbindet. Mit 5.681 m Länge ist der Tunnel das bedeutenste und größte Bauwerk des Massivs. Kurz dahinter endet der asphaltierte Teil des Mali-Alan-Pass und es geht auf Schotterstraßen weiter den Serpentinen folgend in die Höhe. Auf ca. 700 m über dem Meeresspiegel steht die Kirche Sv. Frane in Podpraga. Diese wurde vom österreichischem König Franz Joseph I. im Jahre 1832 als Denkmal für die damals neuerrichtete Straße über den Velebit errichtet. Dahinter Häuserruinen, die tolle Fotografiemöglichkeiten bieten. Der Blick von hier zum Tulove Grede ist fantastisch und die Steinhausruinen ermöglichen einem eine tolle Bildgestaltung.

Bild: Die Schotterstraße

Bild 1 & 2: Die Zrmanja und das Novigradsko More

Bild 1 & 2: Blick auf den Tulove Grede


Bild 1 – 12: Auf 700 m Höhe in Podpraga mit der Kirche Sv. Frane

Doch unser Ziel lag noch weiter Oben. Der Tulove Grede erreicht 1.127 m Höhe und ist, wie der Zrmanja-Canyon auch, ein kleiner Filmstar. Das Ziel ist, sobald man die 2-Meter hohe Windschutzmauer vor der Gebirgsformation sieht, erreicht. Vor der Mauer, nahe am Abgrund mit offenem Blick auf Ravni Kotari und das Norddalmatinische Hinterland, steht eine kleine Kapelle die zu Gedenken an die im Kroatienkrieg gefallen Personen errichtet wurde.

Bild 1 & 2: Immer wieder tolle Ansichten

Bild 1 – 7: An der Kapelle mit Traumaussicht

An der Windschutzmauer stellten wir den Wagen ab und begaben uns hinter die Selbige um nun endlich unser Ziel, den Tulove Grede, in voller Pracht bestaunen zu können. Kein Wunder das man die Gegend als Kulisse für einige Filme auserwählt hatte. Besonders für die Karl-May Verfilmungen eignet sich die Gegend perfekt. Gedreht wurden hier:

Winnetou 1

Winnetou 3

Unter Geiern

Old Surehand

Winnetou und das Halbblut Apanatschi

Dschingis Khan

Abenteuerliche Geschichten: Die verlassene Mine

Duell vor Sonneuntergang

Ein Filmstar hat natürlich auch Fans. So verwundet es nicht, dass der Velebit auf vielen Fanseiten zu den Karl May-Verfilmungen im Internet auftaucht, die die Drehorte ihrer Lieblingsfilme auch gerne besichtigen. An der Windschutzmauer wurde aus diesem Grund die Karl May-Fanbox angebracht, in der ein Buch hinterlegt ist in dem man sich eintragen kann.

Bild 1 & 2: Tulove Grede

Bild: Karl May-Fanbox

Hinter dem Tulove Grede liegt eine schöne Hochebene an dem der Mali Alan-Pass oberhalb verläuft. Zu sehen gibt es ein einziges idyllisches kleines Steinhaus mit eigenem Gemüseanbau. Welch schönes, ruhiges Leben hier wohl gelebt wird??? Wir entschieden uns den Pass zunächst nicht weiter ins Gebirgeinnere zu folgen, sondern wieder hinabzufahren. Jetzt im Nachhinein frage ich mich, warum???

Bild 1 – 13: Die Hochebene mit tollen Blicken auf den Tulove Grede

Der Velebit wird aber weiter von mir erkundet, und diese Seite somit auch immer wieder erweitert werden. Besondere Prio hat dabei zunächst der Paklenica Nationalpark.

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