Teil 1 endete im Nordwesten der Insula Brač, im Ort Sutivan. Teil 2 führt uns in den Westen, sowie in das Inselinnere von West nach Ost, bis  zur nordöstlichen Küste. Hinter Sutivan ändert die Inselstraße ihren Lauf in Richtung Süden. Bald erreicht man den kleinen Hafenort an der Westküste…

Bobovišća na Moru

Die schmale Straße führt steil bergab zum malerischen Hafenort. Viel zu entdecken gibt es nicht. Der bekannteste Sohn der Insel, Vladimir Nazor, verbrachte hier seine Kindheit. In seinem Elternhaus ist ein Museum untergebracht, welches aber wohl lediglich in der Hauptsaison geöffnet hat. Der Bildhauer M. Ostoja verewigte Nazor in Bobovišća na Moru, sitzend begrüßt er die Bootsfahrer am Ende der schmalen Bucht.

Bild: Auf dem Weg runter nach Bobovišća n.M.

Bild 1 – 5: Impressionen aus Bobovišća

Bild: Denkmal an Vladimir Nazor

Verlässt man Bobovišća n.M. erhält man auf der Straße nach oben gleich schon einen ersten Eindruck vom nächsten Ort.

Ložišća

Die Inselhauptstraße zwängt sich buchstäblich durch den Ort mit seinen dicht gedrängten Häusern. So wird der Verkehr hier eben über eine seltene Ampel geregelt, da sich die Straße auf eine Spur verengt. Vor der Ampel aus Norden kommend befindet sich ein kleiner Parkplatz auf dem wir unseren Wagen abstellten und einen kleinen Rundgang durch das hübsche Dörfchen starteten.

Bild: Blich auf Lozisca von Norden kommend

Bild 1 & 2: Die schmale Straße durch Loszisca

Informatives…

Ložišća liegt in Mitten einer kleinen, engen Schlucht, an dessen Hängen sich die alten Steinhäuser schmiegen. Überragt wird der Ort von dem riesigen säulenhaften Glockenturm der vom Bračer Bildhauer Ivan Rendić in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Dieser ist der neoromanischen Kirche aus dem Jahre 1820 angeschlossen. Ložišća wurde im 17. Jahrhundert von Einwohnern aus Bobovišća gegründet.

Über eine schmale abwärtsführende Gasse gelangten wir zur Kirche mit diesem unglaublich verspieltem Glockenturm. Für mich nicht nur einer der beeindruckensten der Insel, sondern einer der schönsten die ich je erblickt habe. Während unserer Erkundung trafen wir gerade mal eine einzige weitere Person in Ložišća, was vermutlich mit an der unglaublichen Hitze lag. Generell wirkt der Ort ein wenig verlassen, viele Häuser scheinen ihr Schicksal im Verfall gefunden zu haben. Dennoch ist Ložišća einer der Orte die sich ganz tief in mein Kopf gebrannt haben, als einer der reizvollsten und schönsten. Und wenn ich an Brač denke, stelle ich immer wieder fest, dass das erste Bild welches ich vor meinem inneren Auge sehe, jenes von Ložišća ist.

Bild 1 – 13: Impressionen aus Lozisca

Ložišćas Schönheit begründet sich auch in der Lage in einer Schlucht. Daraus ergibt sich jedoch auch, dass es hier enorm steil zugeht. Der Weg runter zur Kirche war nicht allzu beschwerlich, der Weg jedoch wieder hoch zur „Haupstraße“ und zurück zum Auto dafür umso anstrengender. Da fließt nicht nur viel Wasser die Kehle, sondern auch viel Schweiß die Stirn runter.

Den Ort verließen wir nun in südlicher Richtung. Gleich nach verlassen von Ložišća gabelt sich die Straße. Biegt man nach links ab, gelangt man ins Inselinnere. Wir fuhren jedoch weiter geradaus. Wenige Meter später windet sich die Straße nach einer scharfen 180° Kurve am von Ložišća gegenüberliegendem Hang hoch, und eröffnet einem die wirklich atemberaubensten Anblicke auf den Ort.

Bild 1 – 4: Blick auf Lozisca

In einer scharfen links Kurve befindet sich ein alter Friedhof ebenfalls mit Blick auf Ložišća. Dahinter erreicht man…

Bobovišća

Der Ort geht auf eine Ansiedlung von vor den Türken fliehenden Menschen aus dem bosnischen Ort Bobovac zurück, die sich hier an den Wasserstellen niederließen. Während im 16. Jahrhundert nur wenige Häuser in Bobovišća standen, entwickelte sich der Ort im 19. Jahrhundert zu einem stattlichen Dorf. Die Pfarrkirche St. Georg aus dem Jahre 1656 wurde 1914 erweitert. Das älteste Baudenkmal befindet sich auf der Straße in Richtung Milna auf einem Berg – die Sv. Martin Kirche. Im Dorf leben Heute nur noch ein paar alte Leute, die die alte Spitze aus dem Barock im Pfarrhof aufbewahren.

Bild 1 – 6: Bobovisca

Hinter Bobovišća verläuft die Straße weiter in Richtung südwesten. Die Gegend wird immer dürrer und scheint sehr Waldbrandgeplagt zu sein. Schließlich erreicht man nach einer Unzahl an Serpentinen den wichtigsten westlichen Inselort…

Milna

Die Stadt des Bračer Westens hat einen ganz besonderen Reiz und wurde von allen Orten der Insel am meisten von uns besucht. Milna ist touristisch, aber nicht zu touristisch! Milna ist sehr schön, aber nicht die schönste! Milna ist nicht laut, aber auch nicht leise! Milna ist einfach authentisch und bietet von allem etwas, aber eben nicht zu viel.

Informatives…

Das Städtchen zählt ca. 1.100 Einwohner und liegt an einer tief eingeschnitten Bucht, die sich in zwei Arme spaltet. Bewohner aus Nerežišća trieben über die Hochflächen Schafsherden bis nach Milna und übernachteten in runden Steinhäuschen. Die Nerežišćaianer kamen auf den Geschmack und fingen im 16. Jahrhundert an, die Gegend endgültig zu besiedeln. Die Familie Čerinić erbaute ein Kastell und die Kirche, um die sich Milna ausweitete. Franzosen lieferten sich mit einem russischen Aufklärungsboot 1806 eine Seeschlacht. Die Bračer unterstützten die Russen und so gelang es ihnen die Franzosen zu besiegen. Darauf wurde gemeinsam mit den Russen in Milna die Inselverwaltung gegründet, so dass Milna ein Jahr lang unter dem Kommando des russischen Zaren zur Inselhauptstadt avancierte. Die Werft von Milna erlebte im 19. Jahrhundert ihre Blütezeit. Dabei liefen riesige Schiffe vom Stapel, unter anderem wurde hier auch eine der beliebtesten Holzboottypen entwickelt. Die Einwohner heute leben vor allem vom Tourismus. Dabei spielen die Bootsbesitzer eine besondere Rolle, denn in Milna befindet sich der größte und wichtigste Jachthafen auf Brač.

Bild: Ankunft in Milna


Bild 1 & 2: Am Hafen

Milna ist ideal für schöne Spaziergänge. Die Häuser ziehen sich um die beiden Arme der Bucht, so dass die Stadt aus verschiedenen Ecken auch vollkommen anders aussieht. Am schönsten ist in Milna ein kleiner Platz voller Stufen an dessen höchstem Punkt eine schicke arkadenverzierte Loggia steht. Dummerweise ist doch tatsächlich jemand auf die Idee gekommen diese mit Plexiglas nicht mehr ganz so schön aussehen zu lassen. Die Verantwortlichen benötigen wohl  ne Brille. Dahinter befindet sich das Kastell Angliscina der Fam. Čerinić, um das sich der Ort entwickelt hat.

Weiter südlich steht die schöne barocke Pfarrkirche der Madonna. Die Fam. Čerinić baute neben dem Kastell auch noch die kleine Kirche der hl. Maria. Diese wurde in die große Pfarrkirche als Sikristei mit einbezogen. Entlang der Riva reihen sich einige Restaurants und Eiscafes/Bars aneinander.

Bild 1 – 5: Rund um die Loggia mit dem dahinter liegenden Kastell

Bild 1 – 4: Die Pfarrkirche

Bild 1 – 10: Impressionen aus Milna

Eines Nachmittags suchten wir zum Baden die Osibova-Bucht südlich von Milna gelgen auf. Ein enges von Trockenmauern begrenztes Sträßchen führt dort hin. In dieser traumhaften türkisfarbenen Bucht steht die Kapelle Sv. Josip, sowie ein altes gotisches Kirchlein. Die Bucht besteht überwiegend aus Felsen, so dass der gesamte Uferbereich übersäht von Seeigeln war. Ich habs mir aber dennoch nicht nehmen lassen und tastete mich langsam ins Wasser. Umso schöner war es dann als ich erst drinne war und dieses paradiesische Türkis für mich erleben durfte.

Bild 1 & 2: In der Bucht mit der Kapelle des Sv. Josip

Bild 1 – 3: berauschende Farben

Bild: die kleine gotische Kirche

Fährt man von Milna wieder zurück nach Ložišća, bietet es sich an nun nicht nach Ložišća reinzufahren, sondern an der Kreuzung die Straße ins Inselinnere zu wählen. Die „alte“ Straße nach Milna/Nerežišća verläuft hier sehr eng an einer Schlucht entlang. Der erste Ort den man erreicht ist…

Dračevica

Dračevica wurde von Flüchtlingen der Republik Poljica (siehe Omiš) im Jahre 1574 gegründet. Petar Šimunović, ein europaweit anerkannter Sprachwissenschaftler, stellte fest, dass Dračevica harmonisch nach einem intuitiv befolgten Schema des räumlichen Plans angelegt wurde: ein weiter Hauptplatz von dem breite Wege sich sternförmig verzweigen. In der Mitte des Hauptplatzes befindet sich ein Brunnen. In Dračevica soll es sogar soviel Brunnen wie sonst nirgends auf der Insel geben. Die Pfarrkirche der unbefleckten Empfängnis wurde im Jahr 1738 errichtet.

Bild 1 – 9: Dračevica

Donji Humac

Die Straße führt hinter Dračevica weiter ostwärts vorbei an einem Bračer Steinbruch. Hinter dem Steinbruch erhascht man schon die ersten Blicke auf das hübsche Dörfchen Donji Humac. Auch Donji Humac wurde mehr als nur einmal besucht. Tatsächlich wurde im Dorf sogar unser letzter Abend auf dieser wunderschönen Insel mit einer (bzw. zwei) unglaublich leckeren Peka zelebriert. Eine Peka mit Oktopus und die andere mit gemischtem Fleisch. Hier gab es mit Abstand die leckerste Peka meines Lebens. Aus diesem Grund möchte ich die Konoba auch keinem vorenthalten: Konoba Kopačina!

Informatives…

Donji Humac ist ein kleines Bergdorf und einer der ältesten Inselorte. Im 11. Jahrhundert fand die erste Besiedlung statt, damals jedoch noch unter dem Namen Gomilje. Ab 1345 wird der Ort Humac genannt. Westlich vom Dorf befindet sich die Kopačina-Höhle in der Spuren aus der Jungstein- und Bronzezeit gefunden wurden. In der Nähe befindet sich der Rest eines römischen Mausoleums. Nördlich von Donji Humac steht die alte frühromanische Kirche Sv. Luka, an deren Innenwand ein eingeritztes Segelschiff freigelegt werden konnte. Diese Schiffszeichnung zählt zu den ältesten Dalmatiens.

Stellt man seinen Wagen gleich am Parkplatz unterhalb des Restaurants Kopačina ab, gelangt man über einige Stufen durch ein steinernes Tor zur Pfarrkirche mit dem Zwiebelturm. Die Pfarrkirche entstand auf den Fundamenten einer Vorgängerkirche aus dem 10 Jahrhundert. Diese wurde im 14. Jahrhundert erweitert und im 19. Jahrhundert nochmals vergrößert.

Vor der Kirche, teilweise auf den Stufen, findet man viele Steinskulpturen. Diese scheinen alle von der hier in Humac ansässigen Künstler- und Steinmetzfamilie Jakšić kreiert worden zu sein.

Bild 1 – 13: Das schöne Donji Humac

Nerežišća

Von Donji Humac aus genießt man schon einen schönen Panoramablick auf den nächsten Ort des Inselinneren namens Nerežišća, während man von diesem wiederum einen schönen Blick auf Donji Humac erhält. Unseren Wagen stellten wir am großen Hauptplatz ab. Hier steht die kleine Kapelle Sv. Petar, die am Ende des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Diese Kapelle ist auch ein sehr bekanntes Fotomotiv, denn aus der hinteren Rundung des Daches wächst eine kleine Pinie.

Bild: Blick auf  Nerežišća von Donji Humac aus

Bild 1 – 7: In Nerežišća

Bild: Blick nach Donji Humac

Informatives…

Das 700 Seelendorf Nerežišća befindet sich in der Inselmitte an einem 382 m hohen Felshang. Mauerreste aus Naturstein, Rundhäuser und Hügelbefestigungen lassen Ruckschlüsse auf eine frühe Besiedlung bereits in der Eisenzeit zu. Der Ort war während der venezianischen Herrschaft 800 Jahre lang der Regierungssitz der Insel. Im 13. Jahrhundert wurde die Spitzhaubenkirche Sv. Marija errichtet und im 18. Jahrhundert barockisiert.

Entlang der Hauptstraße im Inselinneren in Richtung Osten fahrend, erhält man einige Kilometer hinter Nerežišća die Möglichkeit eine Straße nach Rechts einzubiegen. Zweispurig führt diese durch Schwarzkieferwälder. Nach einer Weile verschmälert sich die Straße auf eine Spur. Hier sollte man nun besonders aufmerksam sein, denn ein Hinweisschild weißt einen daraufhin, dass man nach Rechts abbiegen muss, um eine ganz besondere Sehenswürdigkeit der Insel zu besichtigen.

Pustinja Blaca

Mehrere Kilometer wird man auf dem Makadamsträßchen gut durchgeschüttelt, bis man schließlich einen kleinen „Parkplatz“ erreicht, von dem aus ein schmaler Wanderweg einen ans Ziel bringt.

Bild: Beginn des Wanderweges

Im bequemen Schritttempo erreicht man nach ca. 30 Min. schließlich das Eremitenkloster. Da wir von „hinten“ kamen, blieb zunächst der tolle Blick auf das Gesamtkloster, welches wie ein Nest an einem Felsen klebt, aus (alternativ gibt es die Möglichkeit das Kloster vom Bracer Süden aus zu erwandern). Da auch die Sonne zu dem Zeitpunkt ungünstig zum fotografieren stand, sah der Plan es vor zunächst einmal das Innere des Klosters zu besichtigen. Also erstmal den Eingang suchen… Alles schien irgendwie fest verschlossen und das war es dann zu meinem Entsetzen auch. Das Kloster wird/wurde restauriert und war/ist somit für Besucher geschlossen. Nach wie vor stand die Sonne jedoch ungünstig um eine Gesamtansicht zu knipsen. Der Zeitüberbrückungsplan war auch hinfällig, also setzten wir uns auf den Boden und warteten auf einen besseren Sonnenstand…

Ganz alleine sollten wir dabei nicht bleiben. Neben einigen anderen Wanderern die das Kloster besuchen wollten, leisteten uns vor allem zwei kleine Kätzchen Gesellschaft. So süß die beiden auch waren, so sehr haben sie einen auch genervt. Eine ähnliche Bettelattacke hatte ich zuletzt in Ston von 5 ausgewachsenen Katzen erlebt, aber selbst diese waren noch angenehmer als die beiden Frechdachse aus Blaca. Ein nettes Fotomotiv haben die beiden aber gewiss abgegeben, auch wenn sie nicht immer ganz so wollten, wie ich. :o))

Der perfekte Zeitpunkt zum Fotos knipsen ist am Eremitenkloster wohl der Nachmittag, da wir aber nicht vor hatten den kompletten Tag dort rumzusitzen, gab ich mich eben mit dem zufrieden, was ich kriegen konnte und so wanderten wir in der schwere Mittagshitze den Weg hoch zurück zum Parkplatz. Naja, ich bins ja gewöhnt… :o))

Bild 1 – 6: Wanderung zum Kloster

Bild 1 & 2: vor verschlossenen Türen

Bild: Besuch schleicht sich an…

Bild 1 – 4: …mit einer Leidenschaft zum Posing

Bild 1 & 2: Das Kloster in seiner Gesamtheit

Informatives…

Erstmals erwähnt wurde der Name Blaca im Jahre 1305. Einsiedler gründeteten hier im 16. Jahrhundert eine Gemeinschaft. Dabei handelte es sich um altkirchenslawisch predigende Priester, die vor den Türken aus Poljica geflohen waren. Eine Kirche wurde im Jahre 1588 errichtet und ein Kloster gegründet. Dabei lebten sie von Viehzucht, Ackerbau und dem Handel. Im 17. Jahrhundert gab es um die Eremitage 1000 Schafe.Die Misswirtschaft eines Leiters schadete dem Kloster mehr, als ein Brand im 18. Jahrhundert und so ging es mit dem Kloster bergab, im 19. Jahrhundert allerdings auch wieder bergauf. Dies lag vor allem an Don Milićević dem Älteren, der ein ganz spezielles Bienenhaus erbauen ließ, und Don Milićević dem Jüngeren, der das längste Fernrohr weit und breit besaß. Die lange Reihe der altslawischen Priester, die sich für den Erhalt der kroatischen Kultur einsetzten, endete mit ihm.

Im Museum wird eine Küche mit alten Kochgeräten gezeigt. Es gibt eine Räucherkammer zu besichtigen und eine gewaltige Bibliothek mit tausenden von uralten Bänden. Musketen zeugen von der Zeit der Piratenüberfälle, während man im Flur alte Lettern einer Handdruckpresse zu sehen bekommt. Mit diesen wurden die alten Gesetzesbücher gedruckt. Es gibt eine Sammlung die Geräte für die Schafschur und Bienenhaltung zeigt. Auch gibt es noch Honigpackungen für den Export zu sehen.

Im Zimmer des berühmten Astronomen Nikola Milićević befindet sich eine kleine Sternwarte mit einem großen Teleskop. Ein Zimmer weiter das Schulzimmer. Hier wurden Jungen unterrichtet und auf die Priesterweihe vorbereitet. Die Schüler kamen meist von weit her, nur um hier unterrichtet werden zu dürfen. Das Eremitenkloster Blaca steht seit 2007 auf der tentative List des UNESCO-Weltkulturerbe.

Zurück am Auto ging es die gleiche aufwühlende Straße zurück bis zur Stelle, an der wir von der Asphaltstraße nach Rechts einbogen, um zum Kloster zu gelangen. Hier empfiehlt es sich jetzt diese weiter rauf zu fahren, denn so erreicht man den…

Vidova Gora

Oben angekommen gibt es einen kleinen Parkplatz am großen Sendemast. Wer Hunger verspüren sollte, oder einfach nur etwas trinken möchte, hat die Möglichkeit in der Berghütte „Vladimir Nazor“ einzukehren. Die Preise sind hier was höher, allerdings finde ich sie wenig gerechtfertigt. Doch den Weg nach Oben werden sich wohl die wenigsten zum Speisen machen, viel mehr lockt  eine einmalige und eine der atemberaubendsten Ausblicke Kroatiens. Hier vom Vidova Gora aus, dem mit 778 m höchsten Inselberg Kroatiens, überblickt man die Insel Hvar, bei guter Sicht hat man das Küstengebirge und den italienischen Appenin im Blick. Doch der wohl schönste Anblick bietet sich gleich Abwärts unter einem, das „Goldene Horn“ (kroatisch: Zlatni Rat) mit der Südküste Bračs.

Bild 1 – 5: Rund um den Vidova Gora

Man ist sich nicht einig ob der Vidova Gora ein verwunschener, oder ein heiliger Ort ist. War dieser Ort Kultstätte des Gottes Svevid oder war es eine Stätte der Hexerei? Was man mit Sicherheit weiß ist, dass man den Weg nach Oben, gleich ob mit Auto oder in Form von Wanderungen, nicht scheuen sollte, denn man wird defenitiv verzaubert werden.

Wer sich für Höhlen interessiert, kann in Straßennähe auf dem Weg rauf zum Vidova Gora die Golubinka und die Vičja Jama besichtigen.

Zurück auf der Inselhauptstraße folgt weiter in Richtung Osten nach einer Weile das nächste Dorf.

Pražnice

Pražnice ist ein kleiner Ort im Inselinneren, der sich aus einer Hirtensiedlung entwickelte und mit ein paar sehenswerten Kirchen aufwartet. Erstmals erwähnt wurder das Örtchen im 12. Jahrhundert. Auf dem Markplatz steht die mit romanischen und gotischen Stilelementen verzierte kleine Kirche Svi Sveti von 1638. Hier am Markplatz konnte man sehr schön den mediterranen Lebensstil beobachten. Auf einer Steinbank entlang einer Hausmauer saßen ein Dutzend Männer die sich wohl mit dem neusten Tratsch beschäftigten. Hinter dem Marktplatz in östlicher Richtung steht die Pfarrkirche Sv. Antun Opat aus dem Jahre 1461.

Neben den beiden genannten, gibt es noch 3 weitere Kirchen. Die Friedhofskirche Sv. Ciprijan aus dem 12. Jahrhundert, die ein Relief aus der Werkstatt des Nikola Firentinacs birgt. Im Ortsteil Straževnik steht die Renaissancekirche Sv. Klement mit einem Relief von Papst Klemens aus dem Jahre 1535. Pražnices ältestes Kulturdenkmal ist die vorromanische Kirche Sv. Jure aus dem Jahre 1111, deren Glockenturm zu den ältesten ihrer Art in Dalmatien zählt.

Bild 1- 6: Pražnice

Hinter Pražnice gabelt sich die Straße. Folgt man ihr nordwärts, gelangt man kurvenreich wieder runter bis an die Nordküste der Insel und erreicht schließlich…

Pučišća

Am Ortseingang befindet sich ein großer kostenfreier Parkplatz auf dem man bequem sein Auto abstellen kann. Über eine schöne Gasse vorbei an einem Wehrturm gelangt man schließlich zum Hafenbecken und somit zugleich zum Zetrum des hübschen Städtchens.  Bevor die Besichtigung starten sollte, genossen wir aber erst etwas kühles und einen Kaffee. Dabei vermute ich, dass das Cafe sich im Kastell Akvilin eingenistet hat.

Bild 1 – 2: Gasse mit Wehrturm

Bild: Cafe im Kastell?

Pučišća liegt an einer tiefen fjordähnlichen Bucht, die sich in zwei kleiner gliedert: Stipanska Luka im Osten und Pučiški Dolac im Westen. An der letzteren befindet sich auch die Altstadt. Schlendert man entlang der nordwestlichen Promenade kann man schon bald den zweiten erhaltenen Wehrturm Pučišćas entdecken. Danach folgen immer wieder aus Bračer Marmor geschlagene Skulpturen. Schon bald erreicht man die Klesarska Škola (Steinmetztschule), eine der berühmtesten Kroatiens. Wer Interesse hat, kann jeden Donnerstag von 20-22 Uhr bei der Arbeit der Steinmetze zusehen. Läuft man wieder zurück hat man wunderschöne Blicke auf die Stadt.

Bild: Der zweite Wehrturm

Bild 1 – 7: Steinmetzschule

Bild 1 – 13: Immer wieder schöne Ansichten

Entlang der  Südpromenade trift man auf das Rathaus, es folgt das Kastell der Familie Dešković, welches zum 4-Sterne Hotel umgebaut wurde. Vor dem Kastell steht die Pfarrkirche Sv. Jerolim mit ihrem schönen Glockenturm. Im Pfarramt wird die Urkunde von Povlja, die älteste Urkunde in kroatischer Sprache aus dem Jahr 1184, aufbewahrt. Die Kirche wurde 1566 erbaut, während sie im Jahre 1750 im barocken Stil vergrößert wurde.

Bild: Blick vom Südufer auf die nordwestliche Promenade

Bild 1 & 2: Das Rathaus

Bild: Eingang zum Kastell der Familie Dešković

Bild: Die Pfarrkirche (links) das Kastell Dešković (rechts)

Bild: Die Pfarrkirche

Bild 1 – 5: Entlang der süldichen Promenade

Folgt man der Uferpromenade weiter ostwärts, erreicht man nach einer Weile die Stipanska Luka, die zweite kleinere Bucht. Hier befindet sich zum einem der Friedhof der Stadt, sowie ein industriell genutzter kleiner Hafen. Von hier erhascht man auch einen Blick auf den Eingang des Meerearms mit dem Omiška Dinara auf dem Festland. Danach windet sich die schmale Straße einen Hügel hoch. Von hier bietet sich einem ein schier wunderschöner Ausblick auf die Bucht und die Stadt.

Bild 1 – 3: Die Stipanska Luka mit Blick aufs Festland

Bild 1 – 4: Blick auf die Bucht und Pučišća vom Hügel aus

Auf dem Rückweg entlang am östlichen Ufer erhält man ebenfalls wieder wunderschöne Blicke auf Pučišća. Genau wie in Milna  (auch in einer tiefen Bucht mit zwei Armen gelegen) sieht Pučišća von dieser Seite betrachtet komplett anders aus, fast so, als handle es sich um einen anderen Ort.

Ich habe bereits erwähnt das Ložišća einer der schönsten Orte für mich auf der Insel ist und sich am tiefsten in meinen Kopf eingebrannt hat. Bewerte ich jedoch rein die Optik der Stadt und die Natur, ganz rational, ist Pučišća definitiv der schönste Ort auf Brač.

Bild 1 – 8: Pučišća von der östlichen Promenade gesehen

Informatives…

Pučišća ist der flächenmäßig größte Ort der Insula in dem 1.700 Einwohner leben. Ein Jupiterdenkmal und ein römisches Grabmal lassen auf  eine frühe Besiedlung schließen. Die Benedektiner gründeten im 11. Jahrhundert ein Kloster. Die Kirche dieses Klosters ist nach wie vor erhalten und steht auf dem Friedhof. Es gab 7 Wehrtürme, von denen jedoch nur noch 2 erhalten sind, und 13 Kastelle von denen immerhin noch 7 stehen. Der Grund für diese Verschanzung waren die auf dem Festland vorgedrungenen Türken, vor denen sich Pučišća zu verteidigen wusste und so unter den Venezianern castrum (Festung) genannt wurde. Ciprijan Žuvetić ließ 1467 am Hafen das erste Kastell errichten. Danach wuden das Kastell Akvilin und jenes der Familie Dešković erbaut. Zu dieser Zeit wurde Pučišća zu dem kulturellen Zentrum der Insel. Die erste Schule wurde 1516 gegründet. Pučišća brachte geschätzte Schriftsteller (z.B. Jure Žuvetić und Sabo Mladinić) und Bildhauer (z.B. Branko Dešković und Valo Michieli) hervor. Der Name der Stadt leitet sich vom lat. Wort puteus ab, was soviel wie Brunnen bedeutet und auf die damals vorhandenen Süßwasserquellen zurückzuführen ist. 1868 wurde die erste Lesehalle auf Brač eröffnet (Hrvatski skup).  Nordöstlich der Stadt, am Eingang zur Bucht, befindet sich der Steinbruch Veselje, der in der ganzen Geschichte Pučišćas die wichtigste Einnahmequelle der Bevölkerung war. 1455 wurde er vom Bildhauer Andrija Aleši gepachtet, der aus dem hier gebrochenem Stein seine wichtigsten Werke schuf. Heute ist er der größte Steinbruch der Insel.

Wir erinnern uns an die Gabelung der Straße hinter Pražnice. Fährt man hier weiter geradeaus (um nach Pučišća zu gelangen sind wir ja links abgebogen) erreicht man in Richtung Ost das nächste Dorf im Inselinnern:

Gornji Humac

Die Hirtensiedlung ist bekannt für ihre Käseherstellung. In der Umgebung gibt es illyrische Spuren und vorromanische von den Neretljani errichtete Kirchen. Der Ort wurde erstmals in der Urkunde von Povlja im Jahr 1184 erwähnt. Damals jedoch noch unter dem Namen Humačane. Im Ort am großen Platz steht die Pfarrkirche Maria Heimsuchung, diese wurde im Jahr 1749 im Stil des Barock an die Stelle der vorgänger Kirche erbaut.

Bild 1 – 5: Eindrücke aus Gornji Humac

Ende Teil 2!

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