UNESCO WELTKULTURERBE


Nachdem wir im Sommerurlaub 2008 am 16.08. bereits Rogoznica und Primošten besichtigt hatten, führte uns die Suche nach einer schönen ruhigen Badegelegenheit  weiter die Magistrale in Richtung Norden, und so landeten wir in der Hotelanlage Solaris. Hier war es zwar auch rappelvoll (dies war der Grund warum wir in Primošten nicht baden wollten), allerdings hatten wir keine Lust mehr zu suchen, und holten uns nun unsere verdiente Erfrischung. Während Sven und meine Cousine sich von der Sonne braten ließen, wurde mir ziemlich schnell wieder langweilig (bin halt einfach kein Gammlertyp) und zog alleine durch die riesige Anlage die aus mehreren Hotels besteht. Nach ca. einer Stunde lief ich wieder zurück, und war froh, dass auch die beiden sich über meinen spontanen Vorschlag freuten Šibenik einen abendlichen Besuch abzustatten. Šibenik war für diesen Urlaub eigentlich gar nicht geplant, da es sich aber gleich in der Nähe befand wäre es eine Schande gewesen dieser Stadt keinen Besuch abzustatten…

Bild 1 – 4: In der Hotelanlage Solaris

Informatives…

Šibenik zählt 51.553 Einwohner und ist das kulturelle und wirtschaftliche Zetrum der Südhälfte Norddalmatiens, der Gespannschaft Šibenik-Knin. Die Stadt liegt nicht direkt an der Adria, sondern befindet sich nahe der Krka-Mündung in einem seeartigen natürlichem Hafen der durch einen 2,5 km langen kanalartigen Durchbruch in die Adria gelangt. Hier schmiegt sie sich wie in einem Bilderbuch terrassenförmig an einen 70 m hohen Kalkfelsen.

Vor ca. 1.000 Jahren gründeten die Kroaten die Stadt, womit Šibenik die einzige Stadt an der dalmatinischen Küste ist, die nicht von Seefahrern gegründet wurde. Erstmals  urkundlich  erwähnt wurde sie von  Petar Krešimir IV im Jahre 1066, der hier im Kastell Sveti Mihovil seinen Unterschlupf hatte. Von 1116 bis 1133 regierten die Venezianer die Stadt. Im Anschluss wurde sie dem ungarisch-kroatischen Königreich eingegliedert. 1167 erhielt Šibenik das Stadtrecht und wurde von König Stjepan IV zum Bischofssitz ernannt.

1412 eroberten erneut die Venezianer Šibenik. Zu dieser Zeit erreichte die Stadt jedoch auch ihre Blütezeit und wurde Anfang des 16. Jahrhunderts zu einem Bollwerk im Kampf gegen die Türken ausgebaut. Die Venezianer konnten ihre Vorherrschaft bis 1796 verteidigen. Danach fiel Šibenik an das Königreich Österreich-Ungarn. Die Franzosen belagerten die Stadt von 1805-1813, und im Anschluss fiel Šibenik erneut an Österreich-Ungarn.

Nach dem ersten Weltkrieg versuchten die Italiener mal wieder ihr Glück, und tatsächlich wurde Šibenik ihnen zugesprochen. Kurze Zeit später mussten sie die Stadt jedoch wieder an das 1. Jugoslawien abtreten, was in dem Vertrag von Rapallo 1920 festgelegt wurde. Nach der Unabhängigkeitserklärung von Kroatien lag Šibenik von 1991-1994 unter Granatenbeschuss der Serben. Die Stadt ist jedoch Heute wieder komplett restauriert. Im Jahre 2000 wurde Šibeniks Katedrala Svetog Jakova zum UNESCO WELTKULTURERBE erklärt.

Šibenik im Mittelalter

(Bildquelle: www.adratic-pearls.com)

Stadtplan Šibenik

(Quelle:  www.sibenik-tourism.hr)

Wie in fast jeder kroatischen Stadt in der Hauptsaison ist es auch in Šibenik eine Katastrophe was die Verfügbarkeit von Parkplätzen angeht. Nachdem wir unten in der Stadt vollkommen erfolglos blieben, fuhren wir in den oberen Teil Šibeniks auf Höhe des Kastells Sv. Mihovil (die älteste von insgesamt 4 Burganlagen in Šibenik) und wurden hier in einer winzigen von der Haupstraße abzweigenden, und auf den Berg ansteigenden Gasse fündig.

Hier ergriffen wir die Möglichkeit gleich beim Schopf und besichtigten das Kastell (Touris die aus der Altstadt kommen, müssen erst die ansteigenden und vor allem anstrengenden Gassen erklimmen um zum Kastell zu gelangen), von dem man eine wahnsinns Aussicht auf die seeartige Bucht Šibeniks, die Altstadt, den kanalartigen Durchbruch zum Meer, und den dahinter liegenden Inseln genießt. Außerdem setzte gerade der Sonnenuntergang ein, was von hier oben einfach grandios zu fotografieren und beobachten war. Ein paar Schönwetterwolken lagen in nordwestlicher Richtung am Himmel, und boten uns zusammen mit der untergehenden Sonne ein atemberaubendes Farbenspiel.

Bild: Altstadt im Licht des Sonnenuntergangs

Bild: Der kanalartige Durchbruch zum Meer

Bild: Die Inselwelt

Bild 1 & 2: Farbenspiel des Sonnenuntergangs

Nach dem Sonnenuntergang machten meine Cousine und ich uns auf den Weg die Gassen runter in die eigentliche Altstadt., während Sven noch weiter auf der Festung  bleiben wollte. Die Dämmerung und die alten Sträßchen die wiederrum durch alte Natursteinhäuser begrenzt werden, erzeugten eine romantische Stimmung par excellence. Schließlich erreichten wir den Trg palih Šibenskih boraca (dt. Platz der gefallenen Kriegshelden von Šibenik) und bogen hier rechts in die Gasse Kralja Tomislava ein, die schließlich zum schönsten Platz Šibeniks führt, dem Trg Republike Hrvatske (Platz der Republik Kroatien) Hier befindet sich die wirklich unbeschreiblich schöne Katedrala Svetog Jakova (dt: St. Jakobs Kathedrale), deren atemberaubende Schönheit man nur erfassen kann, in dem man life vor ihr steht. Nicht nur die Kathedrala verwandelt diesen Platz in einen Ort wie aus einem Märchen. Die Stadtloggia und die terassenförmig aufsteigenden Häuser dahinter bilden eine Kulisse die seines Gleichen sucht.

Bild: Sv. Barbara bei Nacht

Bild: Apside bei Nacht

Bild: Loggia bei Nacht

Bild: Sv. Jakob bei Nacht

Bild: Kathedrale bei Nacht

Bild: Rektorenpalast bei Nacht

Bild: Panorama Sibenik bei Nacht

Während meine Cousine und ich an der Promenade schlenderten, stieß Sven nach ca. einer Stunde zu uns. Wir schauten uns noch gemeinsam eine Weile die Stadt an, bevor uns der Hunger aufforderte in diesem schönen Restaurant das wir am Trg palih Šibenskih boraca entdeckt hatten platz zu nehmen. Das Restaurant erwies sich nicht nur als hübsch anzusehen, sondern auch als äußerst lecker. Dies konnte man auch von den Kellnern behaupten. Hach ja, die dalmatinischen Männer :o)). Unser Kellner veriet uns, dass er meist erst um 4 Uhr morgens zu Hause ist, und schon bereits um 8 Uhr wieder aufstehen muss, da sich ab 11 Uhr die Türen des Restaurants wieder öffnen. Und das macht er sieben Tage die Woche die ganze Saison durch. Mir graut es nur bei dem Gedanken daran… Er war dennoch wahnsinnig zuvorkommend, aufmerksam, lächelte non-stop, und war einfach umwerfend hübsch. Naja, genug geschwärme…Jedenfalls hatten wir es mit dem Essen richtig krachen lassen, und schleppten uns gegen 00:30 Uhr die Gassen rauf zum Auto. Und so verabschiedeten wir uns vom grandiosen Šibenik, und versprachen schon bald wieder zukommen… Sven entschied sogar, dass er in Šibenik begraben werden will, so begeistert war er!

Šibenik löste bei mir nie den dringlichen Wunsch eines Besuches aus, so wie das beispielsweise bei Dubrovnik, Split, Korčula, Hvar, Brač, Mostar oder Trogir der Fall war. Dies änderte sich schlagartig! Šibenik wurde zu DER Überraschung diesen Urlaubes und wird im nächsten Urlaub definitiv einen ganzen Tag lang besichtigt, um diese wirklich durch und durch grandiose Stadt bei Tageslicht zu erleben.

Gesagt, getan…

Genau 1 Jahr und 1 Tag nach dem ersten damals spontanen Besuch Šibeniks,  ging es um 11 Uhr des 17.08.2009 mit der Fähre von Vodice aus los. 1 Stunde benötigt die Passagierfähre für diese Strecke. Dabei ziehen die Inseln des Šibeniker Archipels an einem vorbei, bis man  eine der 4 Festungen die Šibenik einst schützten erreicht, die Festung Sv. Nikola. Während 3 Festungen auf den umliegenden Hügeln die die Stadt umgeben errichtet wurden, liegt die besagte mitten im Meer, und diente zur Überwachung und Verteidigung des 2,5 km langen und nur wenig breiten Kanals, der den Zugang Šibeniks zum Meer bildet.

Bild 1 – 4: Festung im Meer-Sv. Nikola

Die Fahrt durch den Kanal bietet einem wunderschöne Ansichten. Das türkisfarbene Wasser in denen die steilabfallende grauen Wände des Durchbruchs versinken bilden einen schönen Kontrast zum blauen Himmel. Den bildet jedoch auch die Skyline der Stadt auf die man zufährt! Um 12 Uhr erreichten wir den Hafen von Šibenik!

Bild 1 & 2: Einfahrt des Kanals

Bild: Fahrt durch den Kanal

Bild 1 & 2: Blick auf Šibenik

Bild 1 – 6: Fahrt durch den Kanal

Nachdem man den Kanal durchfahren hat, eröffnen sich für das Auge einfach atemberaubende Aussichten auf die komplette Stadt. An dieser Stelle möchte ich dann wieder einmal Bilder sprechen lassen…

Bild 1 – 11: ŠibenikAnsichten von der Fähre aus

Wieder festen Boden unter den Füßen, starteten wir vom Fähranleger unsere Besichtungstour durch Šibenik. Zunächst entlang an der Promenade der Obala dr. Fr. Tuđmana, vorbei am Trg Pavla Šubica, und dem Rektoren-und Bischofspalast. Hinter dem Bischofspalast befindet sich ein Durchbruch ( Gradska vrata ) der gleich zur Kathedrale Sv. Jakov führt. Die Apsiden der Kathedrale, die hier von einer Reihe menschlicher Köpfe verziert wird, als auch der angrenzende Bischofs- sowie Rektorenpalast bilden an dieser Stelle eine schöne Gasse, die zum schönsten Platz der Stadt, und einem der schönsten ganz Kroatiens führt.

Bild 1 & 2: Obala dr. Fr. Tuđman

Bild: Trg Pavla Šubica

Bild: Rektorenpalast

Bild: Bischofspalast

Bild: Durchbruch zur Kathedrale-Gradska Vrata

Bild: Gradska Vrata von Innen

Bild 1 – 7: Die Chorapsiden von Sv. Jakov

Bild: Eingang zum Bischofspalast gegnüber der Chorapsiden

Bild: Gasse zwischen Kathedrale und Rektorenpalast

Bereits im Jahr zuvor lösten sich Begeisterungsschreie in meiner Kehle als ich ihn erblickte, und auch ein Jahr später ereilte mich das Bedürfnis vor Begeisterung loszuschreien, denn im Tageslicht begeistert er noch mehr, der Trg Republike Hrvatske (Platz der Republik Kroatien), den ich bereits einen Absatz zuvor als einen der schönsten Kroatiens angepriesen hatte.

Im Osten wird der Platz durch das Rathaus begrenzt. Das beeindruckenste an dem Gebäude ist wohl die zweistöckige Vorhalle aus der Renaissance, die im Erdgeschoss durch neun Bögen die städtische Loggia bildet.  Diese wurde durch einen Bombenangriff der Allierten im zweiten Weltkrieg zerstört und danach wieder originalgetreu aufgebaut. Dahinter ragen in Terassen die nachfolgenden Häuser Šibeniks auf, zu denen man durch Treppenaufgänge links und rechts der Loggia gelangt. Heute beherbergt Sie ein stilvolles Cafe, indem wir erstmals Platz nahmen, um in der Wahnsinnshitze etwas erfrischendes zu uns zu nehmen.

Bild: die städt. Loggia mit Rathaus und Cafe

Bild: Häuserzeilen über der Loggia

Bild 1 – 8: die städt. Loggia mit Rathaus und Cafe

Im Südosten des Platzes stößt man auf die kleine Renaissanceloggia. Diese war in früherer Zeit der Ort, an dem Gerichtsverhandlungen, sowie Versteigerungen stattgefunden haben. Die mittlere Säule nutzte man als Pranger.

Bild: die kleine Loggia

Im Westen des Trg Republike Hrvatske befindet sich die wichtigste Sehenswürdigkeit, und das Wahrzeichen der Stadt:

Die Kathedrale des Heiligen Jakob

Die Katedrala Svetog Jakova ist der bedeutenste Renaissancebau  mit Stilelementen der Gotik Dalmatiens, und wurde mit dem Marmor der Insel Brač errichtet. 1432 hat man mit den Arbeiten begonnen.  An der östlichen Längstseite befindet sich das Löwenportal, das den ältesten Teil der Kathedrale darstellt, und aus einer Vorgängerkirche stammt. Der erste Bauabschnitt wurde von dem venezianischen Architekten Banino da Milano eingeleitet. Ab 1441 übernahm der aus Zadar stammende weltbekannte Baumeister Juraj Dalmatinac die weiteren arbeiten. Dalmatinac Schüler Nikola Fiorentinac führte die Arbeiten nach dem Tod Juraj Dalmatinac weiter fort. Dieser vollendete die Tonnengewölbe, die Dachkonstrution, die Apsiden und Kuppel, sowie Seitenschiffe, die alle samt aus ineinadergreifende Steinplatten bestehen, was zur damaligen Zeit eine einzigartige Leistung darstellte, da die Platten ohne Mörtelverbund frei getragen werden. Die Chorapsiden zeigen das bildhauerische Können des Juraj Dalmatinac. Er verewigte 71 teils fratzenartige Köpfe in den weißen Stein. Dargestellt werden Bürger der Stadt (Fischer, Bauern, Gemeine und Edelleute) die alle samt zu geizig waren um ihr zutun zur Errichtung der Kathedrale beizusteuern.

Nach der eiskalten Erfrischung schauten wir uns die Kathedrale genauer an, von Innen wie von Außen. Wirkt das Gebäude von Außen aufgrund des weißen Marmors, freundlich und hell, überrascht einen das eher dunkle Innere. Im Inneren wirkt sie auch wesentlich kleiner, als von Außen. Jedoch setzt sich die Meisterleistung die die Baumeister vollbrachten auch im Inneren fort, und der hier eher dunkle Touch wirkt wahnsinnig mystisch und geheimnisvoll, einfach anders als man es sonst von Kirchen gewöhnt ist.

Bild: die Kathedrale

Bild 1 & 3: raffinierte Details zieren das meisterliche Bauwerk

Bild 1 & 2: das Löwenportal

Bild 1 – 6: Das Innere der Kathedrale

Bild 1 – 3: Das Hauptportal

Im Norden des Platzes befinden sich gleich neben der Loggia  zwei schöne große Natursteinhäuser. Die beiden Gebäude bilden einen rechten Winkel, im dem sich das Denkmal zu Ehren Juraj Dalmatinac wiederfindet.

Bild 1 – 5: Der Norden des Platzes mit Juraj Dalmatinac

Bild: Blick auf die Promenade

Nachdem wir den Trg Republike Hrvatske nun ausgiebig erkundet hatten, setzen wir unseren Spaziergang fort, indem wir den südlichen Treppenaufgang neben der Loggia raufstiegen, und somit in das grandiose Gassen- und Häusergewirr oberhalb des Platzes eintauchten. Einfach atemberaubend schön… Den Rückweg zum Trg Republike nahmen wir dann über die Stufen abwärts nördlich der Loggia.

Bild: Blick auf die Kathedrale Sv. Jakov von der Treppe aus


Bild 1 – 9: Gassen oberhalb des Trg Republike

Bild: Blick auf Sv. Jakov von oben

Bild: Blick auf die Kathedrale von Oberhalb des Platzes

Bild: kleine Kirche oberhalb der Loggia

Vom Trg Republike Hrvatske liefen wir nun die Freitreppe vor dem Nordportal der Kathedrale runter, und befanden uns so gleich auf der Obala palih omladinaca, von der man schöne Blicke auf die Kathedrale, sowie den Altstadthügel und der darauf thronenden Festung Sv. Mihovil hat. Außerdem befindet sich hier die Kirche des hl. Dominik.

Bild: Das Nordportal Sv. Jakovs mit der Freitreppe

Bild 1 & 2: Blick auf Sv. Jakov von der Promenade aus

Bild: Grünanlage auf der Obala, dahinter die Kirch des hl. Dominik

Bild: Blick auf den Altstadthügel mit der Festung Sv. Mihovil

Die Obala palih omladinaca führte uns weiter nordwärts. Hier liegt der von Touristen meist vernächlässigkeit Stadtteil Dolac in dem sich die Kirche Sv. Križ befindet, sowie das alte Benediktinerkloster, dass sich unterhalb an die Festungsmauer die hoch zur Festung Sv. Mihovil führt schmiegt. Außerdem kann man hier sehr schön begutachten, wie man die Häuser an den Hängen des Altstadthügels errichetete. Teilweise scheint es, als wären die Gebäude ein natürlicher Bestandteil der Felsen…

Bild 1 & 2: Im Stadtteil Dolac

Bild 1 & 2: Das Benediktinerkloster, dahinter die Festungsmauern

Bild: Häuser- und Bootegewirr in Dolac

Bild: die Kirche Sv. Križ

Bild: Baustil in Dolac

Von Dolac aus gingen wir nun zurück zum Trg Republike Hrvatske, wo wir uns nun entschieden die im Süden des Platzes angrenzende Gasse Kralja Tomislava entlang zu spazieren. Gleich am Anfang der Gasse kurz hinter dem Platz der Republik befindet sich die gotische Kirche Sv. Barbara, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde, und heute ein Museum mit wervollen Malereien und Holzschnitzereien aus verschiedenen Epochen beherbergt. Ziemlich in der Mitte der langen Kralja Tomislava befindet sich der Trg palih Šibenskih boraca. Hier ließen wir uns zunächst nieder, und gönnten uns ein leckeres Essen im gleichen Restaurant wie schon ein Jahr zuvor. Lustigerweise bediente uns sogar der selbe hübsche Kellner, der sich sogar noch an mich erinnern konnte. :o))

Bild: Kirche Sv. Barbara


Bild 1 – 5: Auf der Kralja Tomislava

Bild 1 & 2: Auf dem Trg palih Šibenskih boraca

Um die Verdauung zu fördern setzten wir unsere Erkundungstour nach dem Essen schnell wieder fort. Wir entschieden uns jedoch nicht die Kralja Tomislava weiter geradeaus zu laufen, sondern die Stufen unterhalb des Trg palih Šibenskih boraca abzusteigen, und so zur Gasse Zlarinski Prolaz zu gelangen, auf der sich das kleine Kirchlein des Hl. Nikolaus befindet, und die auf der Promenade der Obala dr. Fr. Tuđmana ausläuft.

Bild 1 – 6: Die Gassen unterhalb des Trg palih Šibenskih boraca mit der Kirche des hl. Nikolaus

Über die Obala Tuđmana gelangten wir südwärts zum Park neben dem Kloster Sv. Frane. Das Kloter wurde im 14. Jahrhundert im Stil der Gotik errichtet und beherbergt ein Sakralmuseum, sowie die älteste Orgel Dalmatiens. Im Park nahmen wir zunächst Platz, und genossen hier die Atmosphäre. Viele Einheimische scheinen sich hier zu einem Plausch, umgeben von Springbrunnen zu treffen. Gleich hinter dem Kloster befindet sich der Trg Nikole Tommasea, über den wir uns ostwärts durch eine Reihe kleinerer Gassen den Weg zur Zagrebačka Ulica (Zagreber Straße) ersuchten. Gleich am Anfang der Zagrebačka zweigt die Kralja Tomislava ab, so dass wir den südlichsten dieser längsten Gasse der Stadt begutachten durften. Unser Weg führte jedoch die Zagrebačka Ulica weiter geradeaus…

Bild 1 & 2: Obala dr. Fr. Tuđmana

Bild 1 – 3: Kloster Sv. Frane mit Park

Bild: Blick auf den Trg Nikole Tommasea

Bild 1 & 2: Gassengewirr

Bild: der Süden der Kralja Tomislava

Die Zagrebačka läuft in die Don Krste Stošića Gasse aus. Zusammen bilden sie so die zweit längste Gasse der Stadt, auf der sich die meisten Gotteshäuser Šibeniks befinden. Gleich zu beginn der Zagrebačka befindet sich die orthodoxe Kirche der Mariä Himmelfahrt. Diese beeidruckte mich sehr, da sie wirklich über einen der schönsten Glockentürme die ich je gesehen habe verfügt. Tatsächlich gilt dieser sogar als einer der schönsten Dalmatiens. Errichtet wurde sie nachdem Napoleon ein Bistum für den orthodoxen Teil der dalmatinischen Bevölkerung im Jahre 1808 gründete. In ihrem Inneren birgt sie eine Schatzkammer.

Bild: Kirche Mariä Himmelfahrt

Ein Stück weiter befindet sich die nur durch eine enge Gasse von der Zagrebačka getrennte, im Stil der Spätrenaissance errichtete Kirche Sv. Duh (Hl. Geist). Etwas weiter nordwärts gelangt man zu einem hinreißenden reich verzierten Treppenaufgang, der scheinbar durch einen kleinen Löwen bewacht wird. Der Aufgang gehört zur Sv. Ivan Kirche, die im Stil der Gotik, als auch der Renaissance erbaut wurde. Ihr Glockenturm ist einer der stadtbildprägenden. Seit 1648 wird er durch ein steinernes Ziffernblatt geziert. Man nennt die Uhr auch „türkische Uhr“, da sie hierher gebracht wurde, nachdem die Türken aus Drniš (unweit von Šibenik entfernt) abgezogen waren. Die Uhr war die erste mechanische in der gesamten Stadt.


Bild: Kathedrale Sv. Duh

Bild 1 – 3: Kirche Sv. Ivan

Hier geht die Zagrebačka nahtlos in die Don Krste Stošića über, und über sanfte Stufen geht es den Altstadthügel leicht weiter rauf. Nach einer Weile weißt einen ein Hinweisschild den Weg rauf zur Festung. Also bogen wir rechts in eine weitere Gasse ein, von nun an gibt es kein erbarmen, und es geht viele Stufen steil hinauf, bis einem die Gasse Pod tvrđavom (z.dt.: unter der Festung) ankündigt, das man es fast geschafft hat. Hier entrichtet man nun ein kleines Entgeld von 20 Kuna. Schon gleich nach dem „Kassenhäuschen“ eröffnen sich weite Aussichten auf die Landschaft.

Bild 1 & 2: Don Krste Stošića

Bild 1 & 2: Weg zur Festung

Bild 1 & 2: Am Zugang zur Festung, und wie die Festung einst aussah

Bild: Blick auf Dolac

Hat man erstmal die Festung erklimmt genießt man mit die grandiosesten Aussichten Dalmatiens. Die Festung Sv. Mihovil ist das älteste Bollwerk Šibeniks und wurde wie die anderen 3 Festungen zur Beobachtung und Abwehr der Türken von den Venezianern errichtet. Von hier oben kann man auch die nordwestlich gelegene Festung Sv. Ivan erblicken, die die am höchst gelegene der Stadt ist. Weiter südöstlich befindet sich die Festung Šubićevac auf einem weiteren Hügel der Stadt, während sich die Festung Sv. Nikola im Meer am Eingang des Kanals zu Šibenik befindet, die wir bereits weiter oben im Bericht kennen gelernt haben.

Bild 1 – 3: Sv. Mihovil

Bild 1 – 5: Aussichten auf die Stadt und die Landschaft

Bild: Blick auf die Festung Sv. Ivan

Einige Zeit genossen wir die Aussichten auf der Festung bis wir uns entschieden langsam den Abstieg anzutreten. Doch bevor es wieder mit der Fähre nach Vodice gehen sollte, machten wir noch einen Stopp in einem schönen Cafe. Das Cafe gehört zum Kloster Sv. Lovro und lädt nach dem schweißtreibendem Aufstieg gerade dazu ein hier Platz zu nehmen. Sv. Lovro befindet sich auf halbem Weg die Gassen abwärts zwischen Festung und dem Trg Republike Hrvatske. Dem Kloster schließt sich ein erst neu gestallteter Kräutergarten mit Zitrusfrüchten an. Einfach wunderschön hier. Im übrigen gibt es hier einen der besten Cafes die ich bisher in Kroatien getrunken habe. Nach ca. einer halben Stunde ging es aber die Gassen weiter abwärts, und der Trg Republike Hrvatske war bereits im Licht der sich langsam senkenden Sonne getaucht.

Bild 1 – 4: Sv. Lovro

Bild 1 & 2: Weiche frühe Abendsonne am Trg Republike

Nun wurde es langsam Zeit uns von Šibenik zu verabschieden. Unsere Fähre zurück nach Vodice sollte um 19 Uhr starten, und da es die letzte Fähre für den heutigen Tag war, durften wir diese keinesfalls verpassen. Was soll ich zu Šibenik noch sagen??? Das Einzige was mir einfällt ist, dass es für mich nicht nachvollziehbar ist wie stark unterschätzt diese Stadt doch ist, und das sie im Schatten von Zadar, Trogir, Split oder Dubrovnik steht. Ich finde Šibenik steht in Sachen Schönheit den anderen Städten in nichts nach! Im Gegenteil hat Šibenik durch seine in Terassen angelegte Architektur einen ganz besonderen Reiz. Leider fehlt der Stadt das Geld… Ich hoffe für Šibenik das sie in naher Zukunft wie ein Phoenix aus der Asche aufsteigt, und endlich die verdiente Anerkennung erhält.

Zum Schluss noch ein Blick auf Šibenik im Abendlicht…Bye, bye du Schöne!

Bild: Šibenik im Abendlicht

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