Omiš statteten wir am 02.08.2008 unseren ersten Besuch ab, der aber keineswegs der Letzte sein sollte. Im Gegenteil! Omiš wurde in den kommenden Wochen noch ziemlich häufig von mir besucht. Das ehemalige Piratennest beeindruckt  mit seinem grandiosen Canyon durch den sich die Cetina ihren Weg gebahnt hat und ins Mittelmeer mündet, als auch mit seiner bezaubernden Altstadt.

Omiš aus der Vogelperspektive

(Bildquelle: www.hr-travel.de)

Omiš Panorama-Zusammenfluss von Fluss, Meer und Berge (zum vergrößern bitte klicken)

(Bildquelle: www.hr-travel.de)

Omiš ist das Zentrum der Omiš Riviera, die sich zwischen Split und der Makarska Riviera auf 35 km länge von Dugi Rat bis Pisak und der Vrulja Bucht erstreckt. Die Orte im einzelnen sind: Dugi Rat, Duće, Omiš, Nemira, Mala Luka, Stanići, Ruskamen, Lokva Rogoznica, Medići, Mimice, Marušići und Pisak. Die Omiš Riviera verfügt über grandiose Strände. In Duce findet man einen 3 km langen Sandstrand, während man in Omiš den 800 m langen Sandstrand Rata vorfindet, der sich gleich an die Stadt auf der Halbinsel anschließt. Südlich von Nemira bis Pisak und dier Vrulja-Bucht finden sich unendlich viele sagenhafte Kies-und Feinkiesstrände, die sich in Sachen Schönheit gegenseitig übertreffen.

Bild 1 – 9: In Omis am linken Cetina-Ufer

An diesem Tag besichtigten wir die zauberhafte Stadt, die sich an der Cetina-Mündung an den Mala- bzw. Omiška Dinara, einem Ausläufer des Mosor-Gebirges, schmiegt. Nachdem wir ein wenig durch die engen Gassen zwischen den alten traditionellen Steinhäusern geschlendert waren, stiegen wir einen malerischen Weg zur Festung Mirabella oder auch Peovića, die schöne Aussichten verspricht, auf. Die Festung wurde im 13. Jahrhundert errichtet und ist eine der ältesten Dalmatiens.

Bild 1-13: In den Gassen von Omiš

Die Festung ragt gleich über dem Stadtkern auf, und wurde auf dem steilen Babnjača erbaut. Der Weg hoch ist in der Hitze anstrengend. Auf die Aussichtsplattform des Turms gelangt man über Holztreppen im Inneren. Schließlich muss man eine steile Leiter raufklettern, um in den Genuss der tollen Aussicht rund um die Cetina-Mündung zu kommen. Und es lohnt sich!!!

Im Anschluss genossen wir erst einmal ein fantastisches Mittagessen in einer der vielen Konobas in den Gassen der Stadt, schlenderten noch über den Markt und ließen es uns nicht nehmen ein erfrischendes Eis in der glühenden Hitze zu genießen. Nun sollte aber auch ein wenig Entspannung und Abkühlung her, also ab zum Rata, dem Stadtstrand in Omiš der sich über 800 m auf der Halbinsel die sich zwischen der Cetina-Mündung und der Adria befindet erstreckt.

Bild 1 – 17: Aufstieg zur Festung Mirabella

Bild 1 & 2: Der Süden von Omiš

Bild 1 – 5: Am Strand Rata mit Blick auf die grandiose Bergkulisse von Omiš

Bild 1 & 2: Blick auf die Altstadt vom rechten Cetina-Ufer aus

Informatives…

Die Stadt Omiš (25 km südöstlich von Split) zählt Heute ca. 6.000 Einwohner. Besiedelt wurde sie bereits von den illyrischen Stämmen der Nerestini und Bulini. Die Delmaten, die im 2. Jahrhundert vor Chr. kamen, tauften die Stadt Almissa. Im Mittelalter wurde Omiš unter dem Namen Oneum bekannt, womit die Zeit der Piraterie Einzug hielt. Im ganzen Adriaraum fürchtete man die dalmatinischen Piraten, die seit dem 7. Jahrhundert ihr Unwesen trieben. Sie stammten aus dem Raum zwischen den Flüssen Neretva und Cetina,  Omiš ernannten sie zu ihrem Hauptsitz. 887 wurde bei einem Versuch Venedigs die neretvanischen Piraten zu unterwerfen der Doge Pietro Candiano bei Makarska getötet. Die Räuber waren so erfolgreich, dass sie zu einflussreichen Feudalherren aufstiegen

Meistgefürchtet war der Familienclan der Kačić. Diese raubten nicht nur auf See, sondern griffen sogar dalmatinische Städte wie Dubrovnik (Ragusa) und Split an, als auch Venedig und Süditalien. Sie Alle konnten sich den Piraten nicht widersetzen, und zahlten Tribut um Ruhe zu haben. Doch dies Alles nutze nichts und die Seeräuberei ging weiter. Nachdem der Papst nun im 13. Jahrhundert aus Wut seine kostspielige Strafexpedition nach Dalmatien schickte, schloßen sich die Piraten aus Omiš mit ihren Kollegen aus Senj in Norddalmatien/Kvarner zusammen und wütenden weitere 200 Jahre im adriatischen Meer.

1358 erkannte Omiš den kroatisch-ungarischen König Ludwig an, Ende des 14. Jahrhundert den bosnischen König Stjepan Tvrtko. Die Feudalherren Hrvoje Vukčić Hrvatinić und Ivaniš Nelipić folgten im 15. Jahrhundert, und von 1444 bis 1797 unterlag Omiš Venedig. Ab 1918 ähnelt die Geschichte aller anderen kroatischen Städte.

Die Riviera von Omiš bietet jedem Urlauber das Passende. Grandiose Gebirgsformationen, die nicht nur eine wahnsinns Kulisse bilden, sondern auch zum Canyoning, Bergsteigen, Mountainbiking und Wandern einladen. Außerdem zu Schwimmen und See-Kajak in der glasklaren, warmen und türkisen Adria an Sand und Kiesstränden, als auch Rafting und Kajak-Touren auf der wilden Cetina, so wie Bootstouren auf dem ruhigen Teil der Cetina.

In Omiš scheinen sich auch jüngere wohl zu fühlen. Am Abend, wenn die ganzen Touristen vom Strand kommen, füllt sich die Stadt und es ist genauso voll wie in Makarska. Obwohl es hier keine Discos und auch nicht so viele Cocktailbars gibt, scheint Omiš auch den Menschen zu gefallen, die gerne mal einen drauf machen. So auch schon im Kroatien-Forum von jüngeren Mitgliedern gelesen.

Die Kirchen Sveti Mihovil, Sveti Rok, Sveti Duh und Sveti Petar, sowie das Franziskanerkloster aus dem Jahr 1716, welches über ein Museum verfügt, bieten dem kulturell Interessierten viele Sehenswürdigkeiten. Die Festungen Mirabella und Fortica in Baucici, dem alten Teil von Omiš, sind für alle bewegungsfreudigen Urlauber eine willkommene Abwechslung zum Strandalltag. Außerdem ist die Insel Brač gleich vor der Tür, und wer nach noch mehr Kultur aus ist, der ist in einer halben Stunde in Split.

Kleine Wiege der Menschenrechte-Die Republik Poljica

Während in allen anderen europäischen Staaten noch Folter und Todesstrafen im mittelalterlichen Rechtssystem üblich waren, herrschte auf einer Fläche von 250 km² im mittleren Dalmatien bereits ein eigenes Rechtssytem und ein außergewöhlicher Gesetzeskodex, welches ein revolutionäres politisches Modell darstellte. Die Rede ist von der Republik Poljica, der Mutter der Demokratie. 1444 wurde in Bosancica (kroatischem Kyrillisch) das Poljicer Statut abgefasst, das als erstes das Grundrecht auf Leben festsetzte und bestimmte das alle Entscheidungen von der Volksversammlung zu entscheiden sind, der die Bürger angehörten. Thomas More ließ sich vorraussichtlich für sein Buch „Utopia“ von der Republik Poljica inspirieren.

Die Republik erstreckte sich vom Žrnovnica-Fluss zwischen Split und Stobreč, bis zum Mosor-Gebirge. Die nördliche Grenze markierte der Cetina-Flusslauf. Gegründet wurde sie im 10. Jahrhundert und erstmals schriftlich erwähnt wurde sie im Jahr 1102 als autonome Republik. 1444 erkannte sie die Oberhoheit Venedigs an, die der Republik im Gegenzug weiterhin volle Autonomie gewährte. Als die Festung von Klis fiel (siehe Klis), geriet Poljica von 1573-1699 unter türkische Herrschaft. Nach der Vertreibung der Türken stellte sie sich erneut unter den Schutz Venedigs. 1807 fiel die Republik unter französische Herrschaft.

Karte Republik Poljica

(Quelle: www.poljicka-republika.hr)

Der Name Poljica leitet sich vom lateinischen politia ab, was soviel wie „Gemeinwesen“ bedeutet. Fährt man von Omiš ins Cetina-Tal in die Berge erreicht man kurz vor dem Ort Gata, in dem sich das Poljica Museum befindet, auf einem Fels die Mila Gojsalića Statue. Diese wurde von dem weltbekannte Ivan Mestrović geschaffen, um an die Heldin der Republik Poljica zu erinnern. 1570 jagte sie mit Schießpulver ein Magazin der Türken während eines Kampfes in die Luft und kam dabei selbst ums Leben. Von hier aus hat man einen sagenhaften Blick auf den Cetina-Canyon, und die Cetina selbst.

Selbstverständlich wollte auch ich diesen Ausblick genießen. Leider war dafür im Urlaub 2008 keine Zeit. Im Mai 2010 holte ich dieses jedoch nach. Auf dem Weg von Split nach Pelješac machten wir einen Stop in Omiš, und fuhren am nördlichen Cetinaufer den Canyon in Serpentinen hinauf in Richtung Gata. Kurz vor erreichen des Ortes bietet sich in einer scharfen Kurve die Möglichkeit sein Auto in einer Haltebucht abzustellen. Dort bietet sich ein überwältigender Ausblick auf die grüne Cetina, den steil aufrangenden Canyon, das Mündungsgebiet mit Omiš, und auf die Heldin von Poljica. Meine Freundin und ich waren restlos begeistert.

Bild 1 – 6: Richtung Gata, oberhalb des Cetina Canyons

Nachdem wir es irgendwann geschafft hatten uns von diesem atemberaubenden Ort loszureißen, führte ich meine Begleitung ein wenig durch Omiš. Im Anschluss genossen wir im selben Restaurant in dem ich bereits 2008 speiste eine riesige Vorspeisenplatte, die uns mindestens genauso beigeisterte wie der grandiose Ausblick kurz zuvor. An dieser Stelle sollte ich auch mal das Restaurant namentlich benennen, denn auch auf dem Weg zurück von Pelješac zum Flughafen Split legten wir in Omiš einen Stop ein um abermals im selben Restaurant die gleiche Vorspeisenplatte zu verzehren. Der Name lautet Pod Odrnom.

Bild: Die Vorspeisenplatte

Im Oktober 2010 kehrte ich erneut in Mitteldalmatien ein. Omiš ist für mich eine der landschaftlich schönst gelegenen Orte die ich kenne. Auf dem Weg vom Spliter Flughafen zum Fährhafen in Drvenik ergriff ich erneut die Gelegenheit diese landschaftliche Schönheit abzulichten. Zunächst von Norden mit Blick in den Süden auf den Omiška Dinara, und hinter Omiš mit Blick nach Norden auf die grandiosen Felsformationen die die Stadt begrenzen.

Bild 1 & 2: Blick von Norden auf den Omiška-Dinara

Bild 1 – 8: Der Süden von Omiš mit Blick auf die tollen Felsformationen

Bild 1 & 2: Küstenstraße im Süden von Omiš-Blick in Richtung Norden und auf die Stadt


Mein TOP-TIPP zum Essen gehen-Die KONOBA KREMENKO

Schon vor meinem Urlaub im Jahre 2008 stand für mich fest, dass ich die Konoba Kremenko in den Bergen hinter Omiš im Ort Svinišće besuchen würde. Aufmerksam wurde ich auf diese Konoba im Kroatien-Forum. Und so kam es, dass wir gleich bei unserem ersten Besuch in Omiš abends die Serpentinen hoch nach Svinišće fuhren, um für die darauf folgenden Woche einen Tisch zu reservieren. Die Straße führt an den am Hang gebauten Dörfern vorbei. Innerhalb der Dörfer führt die Straße so dermaßen eingeengt zwischen den Häusern vorbei, dass etwas größere Autos nur sehr schwer durchkommen.

Einmal angekommen, waren wir jedoch alle voll auf begeistert! Allerdings weigerte sich mein Vater ein Weiteres mal diese Strecke zu fahren. Also reservierten wir für den 08.08.2008 (dem Hochzeitstag meiner Eltern) nicht nur ein Tisch mit einer Peka *legga*, sondern auch gleich die Abholung, die die Konoba für 250 Kuna anbietet. Auf dem Rückweg nach Omiš trällerten plötzlich alle nur noch ein Lied…

Flintstones, meet the Flintstones
There the modern stone age family
From the town of Bedrock
There a page right out of history

Von wegen die Feuersteins sind nur ein Cartoon. Es gibt sie wirklich, im kroatischen Svinišće!!!

Die Konoba wurde direkt an den Berg gebaut, so hat man im Inneren die Steinwänden des Gebirges, also ein richtiges Steinhaus. Die Inneneinrichtung ist von dem Besitzer der Konoba und dessen Sohn innerhalb von 10 Jahren per Handarbeit erstellt worden und gleichen den Details des Cartoons. Selbst das Auto Fred Feuersteins haben sie nachgebaut, und man hat das Gefühl als wäre man plötzlich mitten im Cartoon. Man kann es gar nicht beschreiben. Es ist einfach nur wahnsinnig beeindruckend. Am Besten schaut man sich einfach die Bilder an, denn diese sprechen Bände.

Der Besuch sollte Pflicht sein, wenn man in der Umgebung von Omiš seinen Urlaub verbringt. Das Essen ist einsame Spitze und gerade Kinder werden hier bestimmt keine Langeweile bekommen. Also guten Hunger…

Bild 1 – 11: Die Konoba Kremenko

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