Ahhh Kaštela… Was war es doch für ein auf und ab mit uns beiden! Zunächst war ich eher abgestoßen von dir und deiner scheinbaren Unattraktivität. Doch über die Jahre, so nach und nach – ganz schleichend – wusstest du mich zu bezirzen. Deine Geschichten machten mich neugierig, so folgte ich ihren Spuren, und plötzlich präsentiertest du mir das ganze Ausmaß deiner Schönheit und Einzigartigkeit. Du bist nicht perfekt und dennoch bin ich heute, nach all den Jahren und immer wiederkehrenden Besuchen, verliebt in dich. Und wer dich ebenso lieben will, der muss sich auf die Suche begeben, denn deine Schönheit präsentierst du nur jenen, die sich um dich bemühen…
Einige von euch werden meine Liebeserklärung an Kaštela vielleicht ein wenig schnulzig finden, oder darüber verwundert sein. Kaštela wird oberhalb der Küste, besonders aber im östlichen Teil der Stadt, durch viele hässliche Industriebauten aus Zeiten des ehem. Jugoslawiens verschandelt. Doch wer sich von all dem nicht abschrecken lässt, sich an die Küsten begibt, der trifft auf traumhafte Orte die sich um uralte Kastelle herum entwickelten, auf wunderschöne Architektur und mediterranem Charme und Flair. Daneben gibt es noch Geschichte im Überfluss, sowie teilweise tolle, und vor allem nicht ganz so überlaufene, Strände…
Informatives…
Zwischen Trogir und Split liegt die große Kaštelanski-zaljev-Bucht. Im Südosten von der Insel Čiovo und im Südwesten von der Halbinsel Marjan (Split) begrenzt, breitet sich an ihren Ufern, auf einer Länge von 16 km, die Stadt Kaštela aus. Dahinter ragt das bis zu 780 m hohe Kozjak-Gebirge in den Himmel. Zu antiker Zeit und mit der Einwanderung der Kroaten im 7. Jahrhundert, wurde die Gegend unterhalb der Gebirgshänge gern bewirtschaftet – man baute Villen und kleine Kapellen.
Nachdem die Türken immer mehr Teile des dalmatinischen Hinterlandes einnahmen, suchten die Bewohner, in den angrenzenden Dörfern rund um den Kozjak, Schutz an der Küste und errichteten mit Hilfe der Venezianer 16 Kastelle auf Felsen am oder im Meer, um die herum sich 7 Ortschaften entwickelten. Im Jahre 1537 gelang es den Türken sogar die strategisch wichtige Festung von Klis zu erobern, womit die türkische Gefahr nur noch weiter heranwuchs. Zum Land hin wurden die Kastelle mit Zugbrücken, dicken Mauern und Wehrtürmen versehen, während sie zum Meer das Gesicht eines hübschen Renaissance-Schlosses und prachtvolle Inneneinrichtungen erhielten. Und so sicherten sie den venezianisch regierten Teil Dalmatiens, von jenem von den Türken eroberten Teil ab.
In der Mitte der Siedlungen wurde jeweils ein zentraler Platz angelegt, an dem sich die Straßen im exakt rechten Winkel kreuzen. Auch kleinere Sakralbauten fanden im Inneren der Dörfer einen zentralen Platz. Nachdem Klis im Jahre 1648 von den Türken wieder befreit wurde, erweiterte man die Mauern in Kaštela, riss sie teils gar gänzlich nieder und baute aus ihren Steinen neuere Häuser, so dass die kleinen Ortschaften noch weiter heranwuchsen und sich immer mehr Menschen aus dem Hinterland in Kaštela niederließen. Der immer weiter ansteigende Bewohner-Zuwachs erforderte auch größere Gotteshäuser, und so baute man ab dem 17. Jahrhundert größere Kirchen außerhalb der Siedlungskerne im barocken Stil. Auch die Siedler errichteten immer mehr ihre Häuser außerhalb der Ortszentren. Diese Bebauung setzte sich auf harmonische Art und Weise bis ins 19. Jahrhundert hinein immer weiter fort, so dass die 7 Ortschaften beinahe lückenlos entlang der Küste zu einer Stadt zusammenwuchsen. Auch Adlige aus dem übrigen Europa erkannten das Idyll Kaštelas und so bereiste 1830 unter anderem König Friedrich August von Sachsen die Gegend.
Von der schnellen wirtschafltlichen Entwicklung und der Industrialisierung im Großraum Split unter dem Regime Jugoslawiens, war besonders Kaštela betroffen. Hin war die Idylle, hässliche Industrieanlagen wurden besonders im Osten des Kaštelanski zaljev hochgezogen, die Orte teilweise verschandelt und sogar hochgradige Kulturdenkmäler zerstört. Heute leben knapp 39.000 Menschen in Kaštela, die vorwiegend ihren Lebensunterhalt in der Großstadt Split oder im Tourismus verdienen.
Kaštela-Map
Quelle: http://www.dalmatiaonmymind.net
Divulje
Kaštela ist heute vor allem für den Flughafen Split (Resnik genannt) bekannt, der westlich von Kaštel Štafilič liegt. Dieser Flughafen ist der von mir meist angeflogene und meiner Meinung hübscheste des Landes. Tatsächlich habe ich bisher noch keine Fotos von ihm gemacht, was ich aufgrund der Palmenpracht ein bisschen bereue, werde aber Fotos nachreichen. Unterhalb des Flughafens liegt die Ansiedlung Divulje mit der Basis der kroatischen Luftwaffe, die sie „Divulje-Split“ nennen. Jeder wird sich fragen, was man dort als Touri wohl machen sollte und meine Antwort lautet: Baden! An der Küste Divuljes, unmittelbar an Kaštel Štafilič grenzend, findet man die meiner Meinung nach schönsten Strände zwischen Marina und Split.
Kaštel Štafilič
Der erste Ort Kaštelas ist Kaštel Štafilič mit 3.042 Einwohnern. Hier findet man die wohl ausgedehntesten Badestrände innerhalb der Stadt, denn nach Westen ziehen sich immer wieder lange Strandabschnitte bis nach Divulje. Dies ermöglicht es den Touristen Plätze aufzusuchen, an denen man sich nicht Handtuch an Handtuch drängen muss.
Das erste Kastell des Ortes, wenn auch unvollendet, ist der Turm Nehaj im äußersten Westen von Štafilič, zwischen den Stränden unmittelbar am Meer gelegen. Ljudevit und Ivan Ludi begannen mit dem Bau im Jahre 1548, diese endeten jedoch nach dem Tode der Brüder. Was heute meist als Turmkrone empfunden wird, sind tatsächlich die Fensteransätze der 1. Etage des geplanten Bauwerkes, denn weiter kam man nicht.
Zwischen Nehaj und dem Zentrum Štafilič liegt der schöne Hauptstrand, von dem aus man einen weiten Blick auf die gesamte Küste der Kastelle, sowie Split und die Küstengebirge genießt. Kaštel Štafilič entwickelte sich nachdem der trogirer Gutsherr Stjepan Stafileo im Jahre 1501 die Festung Rotondo auf den Meeresfelsen erbauen ließ und diese über eine Hängebrücke mit dem Festland verband, auf dem sich vor dem Kastell eine im Rechteck eingegliederte Siedlung entwickelte. Erste errichtete Kirche war die Crkva Ivan Krstitelja, an derer Stelle heute die ortsbilddominierende große Pfarrkirche mit dem so einprägsamen einfachen Namen „Bezgrešnog Začeća Blažene Djevice Marije“ steht. Erbaut wurde sie im 17. Jahrhundert im renaissance-gotik-mix. Nachdem man sie im 18. Jahrhundert nochmals vergrößerte erweiterte man auch gleich den Namen. Der Glockenturm ist, wie eigentlich alle in Kaštela, sehr speziell und alle samt empfand ich als außergewöhnlich schön. Vor der Kirche steht ein kleiner Brunnen an dem man sich erfrischen kann. Auch zwischen den hübschen alten Steinhäusern entdeckt man schöne weitere Details. Am äußeren Rand der alten ehemaligen Siedlung steht ein weiteres Kastel, welches von der Familie Ferra erbaut wurde, heute jedoch im Besitz der Familie Pera ist.
Unmittelbar am Meer dann das Kastel Rotondo, dessen Erbauer auch unverkennbar Namensgeber des Ortes ist. Heute von einem davor gelegenem Platz Brce mit dem Festland verbunden, wurde dieser Bereich einst von einer Hängebrücke überspannt. Der bewohnbare Teil lag im Süden des Komplexes, wo sich auch eine Tür befindet, über die der Hausherr jeder Zeit direkt übers Boot das Anwesen betreten oder verlassen konnte. Kaštel Štafilič wurde unter anderem auch von Schutzdeichen umgeben und die im Rechteck angelegte Siedlung wurde über Zugbrücken mit der Außenwelt verbunden. Die gute Absicherung sorgte schließlich dafür, dass Kaštel Štafilič als einzige Ortschaft der Stadt von den Türken niemals beraubt oder angezündet werden konnte.
Des Ortes ganzer Stolz liegt auf der Zubringerstraße in Richtung Magistrale: ein 1.500 Jahre alter Olivenbaum, der immer noch fleißig Früchte trägt aus denen nach wie vor Öl gewonnen wird. Einst befand sich hier ein Olivenhain, heute steht der Baum auf einer Rasenfläche inmitten der vielen Neubauten. Das gewonnene Öl wird nur in Kopien alter griechischer Gefäße gereicht. Im Jahre 1990 wurde der Olivenbaum zum Naturdenkmal ernannt.
Bild 1 – 6: Traumstrand in Divulje
Bild 1 – 5: Strände zwischen Divulje und Kaštel Štafilić
Bild: Das unvollendete Kastell – der Turm Nehaj
Bild 1 – 4: Strand im Ortszentrum von Kaštel Štafilić mit Blick auf die Stadt, den Kozjak, das Mosorgebirge und Split auf der Halbinsel Marjan
Bild: Der gleiche Strand aus der Gegenrichtung geknipst mit Blick auf den Turm Nehaj
Bild 1 & 2: Kaštel Štafilić in Sicht
Bild: Blick auf das Kastell Rotondo
Bild 1 & 2: wunderschöne Ortsansicht
Bild: auf dem Weg zur Kirche
Bild: Brunnen vor der Kirche
Bild: Crkva Bezgrešnog Začeća Blažene Djevice Marije – Vorbereitungen für Feierlichkeiten
Bild: Crkva Bezgrešnog Začeća Blažene Djevice Marije
Bild: Der Glockenturm der Crkva Bezgrešnog Začeća Blažene Djevice Marije
Bild: Straße an der der Crkva Bezgrešnog Začeća Blažene Djevice Marije
Bild: Straße an der der Crkva Bezgrešnog Začeća Blažene Djevice Marije
Bild: Das Kastell Pera im inneren der Ortschaft
Bild 1 & 2: ein Stück die Straße hoch in Richtung Magistrale, trifft man den 1.500 Jahre alten Olivenbaum – heute Naturdenkmal
Bild: Gleich am Meer gelegen, steht das Kastell Rotondo, mit dem die Geschichte und Entstehung des Ortes begann
Bild: Nochmal der tolle Glockenturm, dieses mal von Uferpromenade aus geknipst
Bild 1 – 3: Details im Ort
Kaštel Novi
Nur wenige hundert Meter östlich von Kaštel Štafilič, schließt sich übergangslos Kaštel Novi ( 6.411 Bewohner) mit ortsbilddominierender Crkva Sv. Petra Apostola an. Der Sakralbau wurde auf dem Fundament einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert erbaut. In den letzten Jahrhunderten musste sie des Öfteren erweitert werden. Heute birgt sie eine reiche Schatzkammer. Zwischen der Kirche und der Uferpromenade liegt der kleine Park Đardin, mit einem schönen Spielplatz, so dass auch die Kleinen hier auf ihre Kosten kommen. Danach folgt bereits der Ortskern mit seinen schönen alten Häusern, die einst von einem Verteidigungswall umgeben wurden. Direkt am Meer steht jenes Bauwerk, welches zur Entwicklung des Ortes geführt hat: Das Kastell Ćipiko.
Im Jahre 1512 in Form eines viereckigen Turms vom trogirer Gutsherr Pavlo Antun Ćipiko errichtet, entwickelte sich nördlich vom Bauwerk die schöne Siedlung. Mitten im Gassengewirr trifft man auf den wohl hübschesten Platz Kaštelas – ebenfalls Brce genannt -, ausgestattet mit Uhrturm. Zwar hat jeder der 7 Ortschaften ein Brce (so nennt man jenem Platz, an dem sich die Zugbrücke des jeweiligen Kastells einst befand), aber keiner mutet so städtisch an, wie jener in Kaštel Novi. Er war oft Schauplatz von politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Ereignissen. In den östlichen Gassen von Kaštel Novi steht das gotische Kirchlein Sv. Roko aus dem Jahre 1586.
2013 sollte aus der Festung des Pavlo Antun Ćipiko eine Nobelherberge gemacht werden, und so baute man den Turm, nach Vorbild jenem in Marina, um – doch leider ohne Baugenehmigung. Als ich im Juli 2013 Kaštel Novi besuchte, waren die Arbeiten bereits so weit fortgeschritten, dass sie kurz vor Abschluss standen. Die Umbauten sahen wirklich spitze aus, es wurde darauf geachtet den Charakter des Gebäudes nicht nur zu erhalten, sondern auch ein wenig auszuschmücken und es hätte das Ortsbild um einiges bereichert – gammelte das Kastell zuvor schließlich ungenutzt vor sich in der Gegend rum. Aufgrund der fehlenden Baugenehmigung entschlossen sich die Verantwortlichen der Stadt jedoch dazu, sämtliche an der Festung getätigten Veränderungen wieder zurückzubauen. Mir stellt sich bloß die Frage, wieso erst auffiel, dass keine Baugenehmigung vorliegt, als der Bau bereits so gut wie abgeschlossen war. Natürlich hätte der Initiator erst eine Baugenehmigung beantragen müssen, und man hätte ihn zur Strafe Teeren & Federn können, aber wieder alles zurückzubauen (zumal es so toll aussah) war meiner Meinung nach das Dümmste was man tun konnte (will nicht wissen wer sich an der Aktion die Taschen gefüllt hat, eine andere Erklärung kann es da nicht geben).
Wieder schließt nur ein paar Hundert Meter weiter an Kaštel Novi übergangslos und nur durch ein Denkmal getrennt, die Ortschaft…
Kaštel Stari
…an. Das Denkmal mit dem Namen „Verkünder der Freiheit“ wurde von Marin Studin, einem in Kaštel Novi geborenen Bildhauer und Lehrling des großen Meštrović, geschaffen. Kaštel Stari wurde im Jahre 1476 vom trogirer Gutsherr, Humanist und Herrführer im Krieg von Lepant, Koriolan Ćipiko, errichtet. Er war auch der Onkel des Pavlo Antun Ćipiko, der 1512 Kaštel Novi errichtete. Um die beiden Festungen besser auseinanderhalten zu können, denn üblicherweise tragen die westlichen Kastelle bis heute die Namen ihrer Erbauer, taufte man sie Kaštel Stari (altes Kastell) und Kaštel Novi (neues Kastell).
Ein wenig oberhalb der sich am Meer drängenden Häuser, trifft man auf die neue Pfarrkirche Gospa od Ružarija, an der 101 Jahre lang gebaut wurde.
In den westlichen Gassen des alten Zentrums steht die 1641 geweihte Pfarrkirche Sv. Ivan. Wie so häufig wurde auch sie an jene Steller einer Vorgängerkirche errichtet. 1714 musste sie nochmals erweitert werden. Davor der ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammende Palast der Familie Cega, sowie im Meer in Ufernähe die Fundamente der Festung Andreis.
Das Ćipiko-Kastell wurde von seinen Bauherren das Gesicht eines Palastes verpasst. Heute ist nicht mehr zu erkennen, dass es einst auf einem Felsen im Meer errichtet und ebenfalls über eine Zugbrücke mit dem Festland verbunden wurde. Auch im Norden diesen Bauwerkes entstand abermals die Ortschaft und auch hier wurde der Platz, an dem die Zugbrücke die Festung mit dem Ortskern verband, Brce genannt. Heute findet hier täglich der Obst-, Gemüse- und Fischmarkt statt. Nachdem das Kastell angezündet wurde, renovierte man es im Jahre 1493 im Stil der Renaissance. Es wurde mit Arkaden im Innenhof geschmückt und an der Südseite erhielt es zwei Balkone, die mit dem Familienwappen versehen wurden. Ab 1507 wanderten immer mehr Menschen aus den Dörfern des Kozjak-Gebirges, vorwiegend aus Radun, zu und die Ortschaft vergrößerte sich immer mehr. Im 17. Jahrhundert erbaute ein weiteres Familienmitglied der Ćipikos die Kirche Sv. Josip, die sich in den östlichen Gassen versteckt.
Am Hafen befinden sich in alten im dalmatinischen Stil errichteten Lagerhallen (zumindest denke ich das es sowas ähnliches ist, denn wirklich was rausfinden kann ich darüber nichts) die Verkaufsstellen von „Dalmacijavino„, östlich davon beginnt der wirklich schöne Strandbereich von Kaštel Stari und der Blick schweift schon ab auf das benachbarte Kaštel Lukšić. An der Promenade, die beide Orte miteinander verbindet, trifft man auf eines der ätesten und bekanntesten Hotels Kaštelas, das Hotel Palace, welches bereits zu Beginn des 20. Jahrhundert seine Pforten den Touristen öffnete. Heute ist Kaštel Stari mit 7.052 Seelen, Kaštelas am stärksten besiedelter Ortsteil.
Bild: Ortspano Kaštel Novi
Bild: Ortspano Kaštel Novi
Bild: schönes Hotel
Bild 1 – 4: Rund um den Platz/Park Đardin
Bild 1 – 3: Die Crkva Sv. Petra
Bild 1 – 3: Am tollen Platz Brce mit Uhrturm
Bild 1 – 3: Am Hafen mit dem Kastell und tollen An- und Ausblicken auf Kaštel Novi selbst, sowie Kaštel Štafilić
Bild 1 & 2: Impressionen aus der Gassenwelt
Bild: Impressionen aus der Gassenwelt
Bild 1 & 2: Impressionen aus der Gassenwelt
Bild 1 & 2: Ortspano Kaštel Stari
Bild: Das von Marin Studin erschaffene Denkmal „Verkünder der Freiheit“ zwischen Kaštel Novi und Stari
Bild: Blick zurück auf Kaštel Novi
Bild: Von der Promenade aus entdeckt man weiter hinten im Ort den Glockenturm der Gospa od Ružarija
Bild: Straße zur Gospa od Ružarija und in Richtung Magistrale
Bild 1 – 3: an der Gospa od Ružarija
Bild: auch hier immer wieder schöne Häuser
Bild: Die Pfarrkirche Sv. Ivan und davor der Palast Cega
Bild 1 – 3: Impressionen aus den Gassen Kaštel Stari’s
Bild 1 – 3: Auch in Kaštel Stari gibt es einen Platz namens Brce
Bild: Zugang zum alten Kastell von Brce aus
Bild: Impressionen aus den Gassen Kaštel Stari’s
Bild: Crkva Sv. Josip
Bild: eine typisch mediterrane Ansicht
Bild: Die Südseite des Koriolan Cipiko-Kastells mit von Wappen verzierten Balkonen
Bild: alte Lagerstätten (?) am Hafen
Bild 1 & 2: Am Hafen mit tollen Ansichten auf Kaštel Stari und im Hintergrund Kaštel Novi
Bild: im Osten des Ortes…
Bild 1 – 5: …mit tollen Stränden – in der Ferne sieht man Kaštel Lukšić
Kaštel Lukšić
1482 baute Mihovil Rosani auf einem Meeresfelsen sein Kastell Rušinac und direkt davor die Crkva Sv. Ivan, um die herum sich eine kleine Ansiedlung bildete. Diese Ansiedlung ließ man jedoch im 17. Jahrhundert aufgrund der türkischen Gefahr wieder verfallen und die Bewohner siedelten sich im besser abgesicherten Nachbarskastell, jenem der Familie Vitturi, an.
Nikola und Jerolim Vitturi, die dem Trogirer Adel zugehörig waren, erhielten im Jahre 1487 vom venezianischen Dogen die Genehmigung zum Bau einer weiteren Festung, ebenfalls direkt am Meer und zum Schutze ihrer Familien, aber auch der Tagelöhner aus dem Dorf Ostrog vom Felsgrat Balovan. Richtig fertig gestellt wurde das Kastell erst 1564 und es präsentierte sich als prachtvoller Renaissance-Palast. Zum Festland hin wurde das Schloss mit einer Zugbrücke verbunden und an den Ecken mit zwei mächtigen Verteidigungstürmen ausgestattet. Der Innenhof wird von prächtigen Arkaden, die erste und zweite Etage von Galerien geschmückt. Der zum Meer gelegene südliche Gebäudeteil wurde mit einem Balkon und einer Tür, die bei Gefahr zur Flucht verhelfen sollte, ausgestattet. Im 18. Jahrhundert wurde die Zugbrücke durch eine feste Steinbrücke ersetzt. Unmittelbar vor der Festung entwickelte sich die zweite Ansiedlung, die auch heute noch vollständig erhalten ist. Einst von einer Schutzmauer umgeben wurde an deren nördlichen Rand im Jahre 1530 die gotische Crkva Gospa od Uznesenja erbaut. Die Bevölkerung nannte das Kastell samt der angeschlossenen Siedlung immer schon Lukšić, was auf Lukši Vitturi, der im 14. Jahrhundert lebte, zurückzuführen ist.
Heute ist das Kastell Vitturi das wohl bestgenutzte, denn neben kultureller Einrichtungen beherbergt es die Tourismuszentrale der Stadt Kaštela. Auch finden regelmäßig Ausstellungen oder Konzertveranstaltungen im Schloss statt. Das dritte in Lukšić errichtete Kastell – die Festung Tataglia-Ambrossini – wurde im Jahre 1903 von Dr. Henrik Soulavy aus Prag aufgekauft. Dieser baute es zum ersten Hotel der Stadt um. Westlich neben dem alten Siedlungskern steht die neue Pfarrkirche Uznesenja Blažene Djevice Marije im Stil des späten Barock aus dem Jahr 1776. Östlich hingegen liegt der im klassizistischen Stil errichtete Perivoj-Vitturi-Park, welcher im 18. Jahrhundert von Rados Micheli Vitturi angelegt wurde und 1968 als Architekturdenkmal gilt. Ich persönlich fand den Park eigentlich ziemlich unspektakulär. In unmittelbarer Nähe soll sich ein steinerner Grenzpfeiler befinden, der im Mittelalter die Grenze zu den Besitztümern der Adligen aus Trogir und Split markierte. Schöner als den Perivoj-Vitturi-Park erscheint mir jedenfalls der botanische Garten der Grundschule oberhalb von Kaštel Lukšić (übrigens 5.425 Einwohner), unweit vom Tuđman-Denkmal entfernt. Dieser war zwar verschlossen, dennoch konnte ich von Außen einen guten Eindruck über die Anlage gewinnen.
Die Legende von Dobrila und Miljenko
Kroatiens-Version von Romeo spielte sich in Kaštel Lukšić ab. Mitte des 17. Jahrhunderts bekam die Familie Vitturi Familienzuwachs und gab dem Mädchen den schrecklichen Namen Dobrila. Die adlige Nachbarsfamilie Rosani (beide Familien errichteten ja die zwei bis heute erhaltenen Kastelle in Lukšić) bekam hingegen ein Sohn. Auch die Familie Rosani entschloss sich dazu ihrem Sohn mit einem der schrecklichsten Namen die man finden konnte zu bestrafen, und so tauften sie ihn Miljenko. Keiner der Familien ahnte, welch schreckliches Schicksal ihrem Familienzuwachs drohen sollte, vielleicht aber legten sie selbst den Grundstein dafür, denn mit der schrecklichen Namensgebung war ja eigentlich schon klar, dat da nichts Jutes bei rum kommen kann.
Jedenfalls waren die Vitturis und die Rosanis miteinander verfeindet. Doch trotz der Missstände – wie könnte es anders sein – verliebten sich Miljenko und Dobrila ineinander. Als die Familienoberhäupter davon Wind bekamen, ließen sie Dobrila auf Schritt und Tritt überwachen, während Miljenko von seiner Familie fort nach Venedig geschickt wurde. Dobrilas Vater wollte jedoch auf Nummer sicher gehen und arrangierte eine Hochzeit für seine Tochter mit einem trogirer Adligen. Miljenko bekam Wind davon, machte sich sogleich auf den Weg nach Kaštela und konnte gerade noch so rechtzeitig die Hochzeit crashen und das „Ja-Wort“ verhindern.
Aufgrund der familiären Demütigung ließ Dobrilas Vater seine Tochter in ein Kloster in Trogir sperren, während er Miljenkos Ermordung anordnete. Miljenko streifte sich jedoch ein Mönchskostüm über, so dass die auf ihn angesetzten Männer ihn nicht erkannten. Miljenko hatte keinen Schimmer wo die Vitturis Dobrila versteckt hielten und machte sich auf der Suche nach ihr strafbar, so dass er auf Visovac zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde und hinter schwedische Gardinen landete. Hier lernte er eine Krankenschwester kennen, die wusste, wo sich Dobrila aufhielt und über die sich das Liebespaar Nachrichten schicken konnte. Nebenbei schmiedete Miljenko einen Ausbruchsplan. Ihnen gelang die gemeinsame Flucht, so dass die Familien Vitturi und Rosani (auch Rušinić genannt) nachgaben, sie nach Hause riefen und ihnen die Hochzeit genehmigte. Unmittelbar nach der Hochzeit im August 1960 ermordete Dobrilas Vater den Bräutigam aus Rache für das Leid, welches er über die Familie Vitturi gebracht hatte. In den Wochen nach dem Mord wurde Dobrila vollkommen Meschugge und karussellisch in die Kopf, erkrankte und verstarb nur kurze Zeit später. Beide wurden auf Dobrilas Wunsch hin in der Crkva Sv. Ivan (siehe oben), vor dem Kastell der Familie Rosani, begraben. Bis heute ist in der Kirche auf einer Grabplatte die Innschrift „Friede den Liebenden“ zu lesen….
Bild: rechts im Bild das Kastell Rušinac
Bild: Crkva Sv. Ivan
Bild: Crkva Sv. Ivan
Bild: Pfarrkirche Uznesenja Blažene Djevice Marije
Bild: Pfarrkirche Uznesenja Blažene Djevice Marije
Bild 1 & 2: Blick auf die Südseite des Kastell Vitturi
Bild 1 & 2: Der Norden des Kastell Vitturi mit Brücke und Festungstürmen
Bild: Blick in den arkadenverzierten Innenhof
Bild: Galerien in der 1. und 2. Etage
Bild: Blick zum Fluchttor im Süden des Kastells
Bild: Blick zum Fluchttor im Süden des Kastells
Bild: Vor dem Kastell der Platz Brce
Bild 1 – 3: der perivoj-Vitturi-Park
Bild 1 – 4: Am Hafen östlich des Kastell Vitturi
Bild: Blick auf die westlichen Kastelle
Bild: Am Hafen östlich des Kastell Vitturi
Bild: Strand im Osten von Lukšić
Bild: Panorama Kaštel Lukšić
Bild: Tuđman-Denkmal
Bild 1 – 8: an der Grundschule mit botanischem Garten
Kaštel Kambelovac
Frane Cambio erhielt Ende des 15. Jahrhunderts die Genehmigung der Venezianer zum Bau eines Festungsturm. 1517 bauten seine Söhne Jerolim und Nikola Cambio (Kambi), zwei adlige Grundbesitzer aus Split, das auf einer kleinen Insel befindliche, in zylindrischer Form entstandene, Kastell weiter aus und zogen die Festungsmauern. Sie ist die einzige Festung Kaštelas in zylindrischer Form, die zu Verteidigungszwecken ideal ist. Dies war auch von Nöten, diente das Kastell doch nicht nur zu ihrem eigenen Schutz, sondern auch jenem der Bewohner der am Kozjak gelegenen Dörfer Lažani und Kruđevik, die, aufgrund der Türkenangriffe, hierher geflohen waren. Nachfolgend errichteten die Cambi’s noch ein weiteres Kastell in unmittelbarer Nähe zum ersten.
1525 machten sich vorwiegend die Flüchtlinge aus dem alten Dorf Kruđevik dazu auf, die Festungen Mala und Vela Piškera hochzuziehen. Dies ist der einzige Fall in der größeren Umgebung, dass Kastelle auch von den im Dorf lebenden Menschen errichtet wurden. Auch die Adelsfamilien Lipeo, Grissogono und Arneri errichteten sich in Kambelovac Kastelle, so dass der Ort sich gerade aufgrund der Vielzahl an Festungen immer weiter entwickelte und heranwuchs. Nach dem Tode von Frane Lipeo übernahm die Familie Dudan das Anwesen und die Gründstücke.
Mit Ausnahme des Kula Cambi (dem Wahrzeichen des Ortes), dem dazugehörigen Renaissancepalast am Cambijev Trg, sowie die umgebenen Mauern, ist heute nicht mehr wirklich erkenntlich, welches Anwesen nun welches Kastell der unterschiedlichen Familien darstellte. Westlich von Cambijev Trg steht die neue Pfarrkirche Sv. Mihovil. Über sie kriege ich nichts weiter raus, sondern kann nur vermuten, dass ihre Namensgebung mit einer alten gleichen Namens, im mehrfach erwähnten altkroatischen Bergdorf Kruđevik, einhergeht. Südlich, fast gegenüber der Kirche, ein weiteres Kastell/Schloss und dazwischen der Platz Brce mit einem Denkmal aus sozialistischer Zeit und einer Büste des Frane Franić, früherer Erbischof und Kosmoplit, der in Kambelovac geboren wurde. Der wirklich schön gestaltet Platz lädt zum Verweilen ein und vom südlich gelegenem Hafen genießt man schöne Panoramaansichten auf das 5.027-Seelen Nest.
Kaštel Gomilica
Der kroatische König Zvonimir, schenkte den Spliter Benedektinern im Jahre 1078 ein Grundstück in den Feldern unterhalb des Kozjak-Gebirges. Auf den Überresten einer altkroatischen Kirche und einer Nekropolis, bauten diese die Kirche Sv. Kuzma i Damjan. Rund um die Kirche entwickelte sich eine kleine Ansiedlung die man Kozica nannte. Im Meer lag der große Fels Gomilica, den die Benedektiner nutzten, um eine Burg auf ihm zu errichten. Diese wurde über eine bewegliche Holzbrücke mit dem Festland verbunden. Im Inneren richtete man Wohnhäuser ein, während dicke Mauern und ein mächtiger Wehrturm diese umgaben. Die Arbeiten am Kastell konnten im Jahre 1545 beendet werden. Vorwieglich bezogen Nonnen die Häuser innerhalb der Mauern. Doch als das Dorf Kozica bei Angriffen zerstört wurde, fanden auch einige Dorffamilien hier ihr neues zu Hause, während die Übriggebliebenen neue Häuser am Ufer gegenüber der Festung samt einer Pfarrkirche, die sie Sv. Jeronima weihten, erbauten. Auf Grund des Bevölkerungszuwachses riss man sie nieder und schloß 1731 die Arbeiten an der neuen und vor allem größeren Kirche an selber Stelle ab.
Kaštel Gomilica hat im Großen und Ganzen sein Gesicht aus dem 16. Jahrhundert bewahren können. Kein anderes Kastell zieht mich so sehr in den Bann wie dieses. Während die anderen heute durch Aufschüttung der Meereskanäle mit dem Festland verbunden sind, schwimmt Gomilica auch heute noch wie ein Schiff vor der Küste im Meer und verleitet bei seinem Anblick sofort zu Träumereien. Doch so schön der äußere Anblick auch sein mag, so runtergekommen sieht es doch im Inneren aus, denn die Festung ist leider auch jene, die von allen Kastellen im schlechtesten Zustand ist. Beim Durchlaufen der Gassen stößt man auf das Anwesen eines Bewohners mit großer Muschelleidenschaft, denn Fester- und Türrahmen, sowie Blumenkästen sind gänzlich von angeklebten Muscheln verziert. Kaum vorzustellen, wieviel Jahre der Erschaffer daran gearbeitet hat.
Oberhalb des alten Ortskerns, an der Durchfahrtsstraße der Stadt, steht die neue Kirche Sv. Jeronima (hehe das ist kein Versehen, es heißen wirklich beide Kirchen im Ort gleich). Sie stammt erst aus dem Jahre 1914 und hat seit dem der alten Sv. Jeronima die Aufgabe als Pfarrkirche abgenommen. Dabei ging man sogar soweit, dass man sämtlich Altäre aus ihr herausbaute und sie in der neuen Pfarrkirche aufbaute.
Baden kann man in Gomilica (4.881 Bewohner) an den Stränden die sich nach Westen hin bis Kambelovac ziehen, hier trifft man auch auf ein Eselsdenkmal. Während ich in Kaštel Štafilić, Novi, Stari und Lukšić schöne Strände mit optisch einwandfreier Wasserqualität angetroffen habe, so würde ich persönlich ab Gomilica nicht mals mehr meinen dicken Zeh ins Wasser halten. Mal ganz davon abgesehen, dass ich die Strände selbst schon nicht sehr ansprechend gefunden habe, ist es mir stellenweise beim Anblick des milchigen und von Müll durchtränktem Wasser fast hochgekommen. Auch östlich von Gomilica findet man einen Badestrand, sowie die Marina von Kaštela.
Bild: Durchs Stadttor zum Cambijev Trg
Bild: Kula Cambi mit angeschlossenem Renaissance-Palast
Bild: Blick in Richtung Gomilica
Bild: Wer auch immer diese beiden Herren sind, ikk fand se knuffig
Bild: in den Gassen von Kambelovac
Bild: Ortspano Kambelovac
Bild 1 & 2: am Hafen mit Blick auf Brce
Bild 1 – 3: Rund um den Platz Brce mit seinen Denkmälern und dem Kastell
Bild 1 – 3: neue Pfarrkirche Sv. Mihovil
Bild 1 & 2: schöne Anweisen am Ortsbeginn von Gomilica
Bild: das Symbol Dalmatiens – Palmen in Hülle und Fülle
Bild 1 – 9: In Westen von Gomilica mit Promenade, Bademöglichkeit, Eselsdenkmal und dem wohl schönesten Blick auf das Kastell von Gomilica
Bild: Am Platz Brce mit Blick auf die Nordseite des Kastells
Bild 1 & 2: eine Steinbrücke verbindet das Festland mit dem imposanten Festungsturm und somit dem Kastell
Bild 1 & 2: Nach Überqueren der Brücke mit Blick auf den alten Ortskern am Festland
Bild 1 – 6: Impressionen aus dem Inneren des Kastells
Bild: alte Kirche Sv. Jeronima
Bild: weg in den östlichen Teil Gomilicas mit Strand und Marina
Bild 1 & 2: weg in den östlichen Teil Gomilicas mit Strand und Marina
Bild: die Marina
Bild: die neue Kirch Sv. Jeronima an der Durchfahrtsstraße
Bild: schlechte Wasserqualität in Gomilica – ein seltener Fall in Kroatien
Kaštel Sućurac
Die heute 6.829 Einwohner zählende östlichste Ortschaft der Stadt ist die älteste Ansiedlung mit dem ältesten Kastell. 1392 zog Bischof Andrija Benzi aus Gualda zum Schutz der Einwohner, die vor Angriffen aus dem Kozjaker-Dorf Putalj geflohen waren, den ersten Festungsturm in die Höhe, um den herum die Siedlung entstand. Die Bewohner bauten das Kastell weiter aus, während 1488 Bischoff Avaraldo aus Split an der Südfassade sein prächtiges Landhaus im Stil der Hochgotik hinzu baute. Das endgültige Aussehen erhielt es im Jahre 1509, nachdem Bischoff Zane aufgrund der sich häufenden Türkenangriffe das Kastell erweiterte und die Festungsmauern verstärkte. Im Inneren befindet sich ein relativ großer Platz, hier kann man schön durch die Gegend schlendern, den Stufen hoch in die oberhalb angereihten Häusern folgen und herrliche Ausblicke auf das Bauwerk genießen. Anders als bei den anderen Kastellen, befindet sich der Hauptplatz südlich vom Bollwerk.
Während im Süden die hübschen Fassaden des Landhauses das Kastell schmücken, sind es im Norden wuchtige Mauern und mächtige Wehrtürme. Im Südwesten steht gleich daneben der Glockenturm der früheren Pfarrkirche aus dem 16. Jahrhundert, das Kirchenschiff wurde im zweiten Weltkrieg zerbombt. Noch weiter westlich die „Cafemeile“ an der Riva, und noch ein Stück weiter die neue Pfarrkirche Crkva Sv. Jurja Mućenika. Am Kirchenvorplatz erinnert ein Denkmal an das Bombardemont, welchem Kaštel Sućurac am 05.12.1943 ausgesetzt war. Übrigens: an der „Cafemeile“ kann man wirklich super Kaffee zu günstigen Preisen genießen, denn außer Wanderfreunden, die von hier den Pfaden rauf ins Kozjak-Gebirge folgen, verirren sich Touristen nur selten nach Kaštel Sućurac. Dies ist auch nicht verwunderlich, gilt die Ortschaft heute eher als Industrievorort von Split mit riesigen Fabriken, die einst dafür sorgten, dass die gesamte Bucht von Kaštela die schlechteste Wasserqualität Kroatiens hatte. Nach der Stilllegung vieler dieser Fabriken erholt sich das Meer nach und nach und im Westen Kaštelas ist es, wie bereits weiter oben erwähnt, rein optisch bewertet, schon gut.
Biblischer Garten (Kaštel Novi), Radun (Kaštel Stari) und das Kozjak-Gebirge
Oberhalb von Kaštel Novi entstand um die alte Kirche Gospa od Špiljana und deren Wasserbrunnen herum ein biblischer Garten, den man zum ersten Besuch von Papst Johannes Paul II. anlegte und alle in der Bibel genannten Pflanzen anpflanzte. Die Kirche hingegen ist um einiges älter, denn die „didici“ (so nannte man freie Bauern mit eigenem Besitz) errichteten sie im Jahre 1189 in den Feldern unterhalb des Kozjaks. Es stand fest auf meinem Plan den Garten aufzusuchen, doch leider gelang es mir irgendwie nicht ihn zu finden. Aber ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, ihn weiter suchen und sobald ich fündig geworden bin die Bilder hier auf meiner HP nachreichen.
Radun ist eine alte Ansiedlung oberhalb von Kaštel Stari. Hier befindet sich ein großer Friedhof mit hübscher Kirche und in unmittelbarer Nachbarschaft der Bahnhof von Kaštela. Zweigt man zum Bahnhof nach Osten ab, empfiehlt es sich dahinter über die Bahnschienen einer schmalen Straße in nördlicher Richtung zu folgen, bis ein Hinweisschild auf die Crkva Sv. Juraj aufmerksam macht. Der im Olivenhain versteckte Sakralbau gilt als einzige altkroatische Kirche im Raum Kaštela, der noch in seiner Ursprungsform erhalten ist. Sie stammt aus dem 10./11. Jahrhundert. In unmittelbarer Umgebung konnte man sogar Gräber aus dem 9. Jahrhundert ausfindig machen und belegen, dass Bestattungen kontinuierlich bis ins 15. Jahrhundert stattgefunden haben. In den Gräbern fand man unter anderem altkroatischen Schmuck, welcher heute im städtischen Museum zu finden ist.
Westlich vom Bahnhof geht es vorbei an einer Kirche neueren Datums in Serpentinen rauf ins Kozjak-Gebirge, bzw. nach Überqueren des Gipfels ins Landesinnere. Dabei führt die Straße über den 480 m hohen Joch Malačka, an dem man sich unbedingt etwas umsehen sollte. Neben einer kleinen Kapelle, stellte man hier oben ein mächtiges Kreuz und ein Denkmal für alle im Krieg der 90′ er gefallenen Menschen auf. Auch Graffitis mit Aussagen wie „wir brauchen weder Gewehre noch Pistolen, sondern nur ein reines Herz und du brauchst dich vor nichts zu fürchten“ zieren die etwas weniger schönen Bauten und ganz nebenbei, genießt man sehr schöne Aussichten auf die Bucht von Kaštela, Split, Čiovo, aber auch auf die südlicheren mitteldalmatinischen Inseln.
Bild 1 & 2: Unterwegs in Sućurac am Platz Pridvorje im Süden vor dem Kastell
Bild 1 & 2: Entlang der Promenade ostwärts
Bild 1 – 3: In den Gassen von Sućurac
Bild: Entlang der südlichen Festungsmauern
Bild: Das Landhaus/Palast mit Zugang ins Innere des Kastells, links daneben der übrig gebliebende Glockenturm der alten Pfarrkirche aus dem 16. Jahrhundert
Bild 1 – 5: Im Inneren des Kastells
Bild 1 & 2: wuchtige Mauern und Festungstürme an der Nordseite des Kastells
Bild: wuchtige Mauern und Festungstürme an der Nordseite des Kastells
Bild: die westliche Promenade mit Cafemeile
Bild: die neue Pfarrkirche Crkva Sv. Jurja Mućenika
Bild: Auf dem Kirchenvorhof steht das Denkmal, welches an das Bombardement im zweiten Weltkrieg erinnert
Bild 1 & 2: die westliche Promenade mit Cafemeile
Bild: Friedhofskirche in Radun
Bild: Bahnlinie nach Split in der Nähe von Radun aufgenommen
Bild: altkroatische Kirche Sv. Jurja in Radun
Bild 1 & 2: auf dem Weg zum Malačka mit Blick auf Kaštela
Bild 1 – 9: auf dem Weg zum Malačka, mit tollen Fernblick, Denkmal, Kreuz und Kapelle
Hier endet nun mein Bericht über das oft Gemiedene und in Verruf gebrachte Kaštela, welches sich bei genauerem Betrachten als ein Juwel entlang der dalmatinischen Küste entpuppt. Kaštela habe ich die letzten Jahre sehr häufig besucht und schrittweise entdeckt. Und obwohl ich mittlerweile fast alles gesehen habe, weiß ich jetzt schon, dass ich immer wieder aufs Neue hierher finden werden. Kaštela i moag di! ♥
Noch offene Fragen??? Dann könnt ihr diese im Kroatien-Tipps-Forum stellen – auch ich werde euch dort Rede und Antwort stehen.
Übrigens! Wer zukünftig nicht verpassen möchte, sobald es was Neues zu meiner Seite zu verkünden gibt, der kann mich nun auch in Facebook finden, mich “liken” und wird somit automatisch informiert, sobald sich was bei mir tut: https://www.facebook.com/Kroatienerlebnisse
ENDE!!!