Teil2

In Insula Hvar – Teil 1 habe ich Euch den Inselosten bis hin zum Norden mit dem ersten größeren Zentrum – Jelsa – vorgestellt, und die Reise im Dorf Pitve, im Inselinneren, beendet. Hier möchte ich nun gleich anknöpfen und Euch in den Süden Hvars entführen. Dazu folgt man der Straße hinter Pitve weiter südwärts den Berg rauf. So erreicht man den gefürchteten Tunnel, der den Norden der Insula mit dem Süden verbindet. Der Haken ist, dass sich dieser einspurig über 1,4 km Länge durch den Berg bahnt. Trafen sich früher also zwei Autos mitten im Tunnel, durfte einer rückwärts wieder raus fahren, oder zumindest bis zur nächsten Ausweichbucht.  Heute wird der Vekehr über eine Ampel gesteuert, so dass solche Situationen fast schon ausgeschlossen werden können. Bis vor kurzem war dies wohl allerdings lediglich in der Haupsaison der Fall. Doch im Oktober 2010 war die Ampel, zu meinem Glück, aktiv. Da scheint man sich wohl endlich auf die immer weiter steigenden Gästezahlen in der Nebensaison einzustellen.

Bild: Die Tunneleinfahrt

Die Fahrt durch den Tunnel hat etwas beängstigendes. Es gibt keine Beleuchtung und durch die Länge kann man nur in der Ferne einen winzigen grellen Punkt erkennen, der einen das Ende erahnen lässt. Eine Panne in dieser unglaublichen Dunkelheit würde ich hier nicht erleben wollen. Nach erreichen des Ausgangs genießt man einen traumhaft schönen Blick auf die Insel Šćedro, die wie ein Fladen vor der Südküste Hvars liegt, Koula im Süden, und Pelješac mit seinen Bergen im Südosten. Welch Gefühl von Freiheit hier einen überkommt, wenn man sich nur wenige Sekunden zuvor in der engen Dunkelheit in Unsicherheit wähnte.

Bild 1 & 2: Blick auf Šćedro und Korčula

Bild: Blick auf Pelješac

Bild: Blick auf die Südküste Hvars

Das Ziel war jedoch noch nicht erreicht und so folgte ich der Straße den Berg hinab, um an einer Gabelung schließlich nach Osten abzuzweigen, um die nächste Station zu erreichen…

Zavala

Ist ein altes Fischerdorf an den Südhängen der Insel mit ca. 100 Einwohner. Verwaltungstechnisch gehört der Ort zu Jelsa. Die Menschen leben vom Fischfang und der Landwirtschaft. Zavala ist berühmt für den besten Weißwein der Insel, für Ruhe und wunderschöne Strände. Der Ort an und für sich liegt wunderschön am Inselgebirge, bietet aber keine großen Sehenswürdigkeiten. Das hat Zavala auch gar nicht nötig, denn die Landschaft ist meiner Meinung nach schon sehenswert genug. Nicht nur hier, sondern entlang der kompletten Südküste kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Der Süden ist landschaftich, wie auch schon auf Brač, am sehenswertesten.

Den Wagen stellte ich am Ende der Straße an einem kleinen Parkplatz ab. Hier befindet sich auch der winzige Hafen des Dorfes. Mein Ziel war es die Strände und Buchten Zavalas abzulaufen, die sich über mehrere Kilometer erstrecken. Nach einem gut zurück gelegtem Stück musste ich dann feststellen, dass meine Speicherkarte voll war. Üblicherweise habe ich immer Ersatzkarten in der Hosentasche, oder sonst irgendwo verstaut bei mir, doch meine Pechsträhne hielt an, denn ich hatte sie in der Kameratasche im Auto gelassen. Also maschierte ich wieder zurück  holte die Karte, und lief erneut den kompletten Weg ab. Immer wieder begegnete ich Badenden an den im Oktober leeren Stränden des Ortes, und immer wieder habe ich mich gefragt, warum ich eigentlich wieder mal keine Badesachen drunter angezogen habe. Gerade nach den langen Fusswegen wäre ein Sprung ins kühle Nass, an diesen warmen Oktobertagen, nicht die schlechteste Überlegung gewesen. Während des gesamten Spaziergangs genießt man übrigens super schöne Aussichten auf die Halbinsel Pelješac, dessen Gebirge lang und schmal mitten aus dem Meer steil aufragen. Einfach faszinierend…

Bild 1 & 2: Am Hafen

Bild 1 – 7: Spaziergang entlang der Strände Zavalas

Bild: Blick auf das Dorf

Bild 1 – 4: Spaziergang entlang der Strände Zavalas

Bild 1 & 2: Am Friedhof mit Blick auf das Dorf


Bild 1 – 7: Immer wieder schöne Aussichten auf das alte Zavala



Bild 1 – 18: Spaziergang entlang der Strände Zavalas

Bild 1 & 2: Straße durch Zavala

Weiter ging die Fahrt entlang der Südküste westwärts.

Ivan Dolac

26 Menschen zählt das Dorf 3 km westlich von Zavala entfernt. Erstmals schriftlich erwähnt wurde es im 15. Jahrhundert. Mitte des 15. Jahrhunderts errichtete man an den östlichen Stränden ein Dorf namens Zaca, das heutige Zavala. Ein älterer Teil, namens Taja, befand sich bereits vor dem 15. Jahrhundert beim heutigen Ivan Dolac und konnte ein Kloster vorweisen. Der Prinz Tadija Kačić erhielt im Jahre 1606 Besitztümer in Zaca und Taja. Die Ruinen seines Hauses stehen am Ortseingang des Dorfes.

Weiter westwärts führt die Inselstraße unterhalb an einem winzigen, wie ein Vogelnest im Gebirge hängenden Dorf, namens Jagodna, vorbei.

Bild 1 – 5: Landschaft zwischen Zavala und Ivan Dolac

Bild 1 – 3: Ivan Dolac

Bild 1 & 2: Jagodna

Sv. Nedjelja

Die Südseite der Insel ist nicht durchgehend über befestigte Straßen miteinander verbunden. So ist das letzte Örtchen diesen Teiles der Ort Sv. Nedjelja, hier endet auch die asphaltierte, befestigte Straße. Will man den Südwesten mit Hvar-Stadt erreichen, bietet sich nur der Weg über Makadam an, oder aber die asphaltierte Lösung durch den Tunnel bei Zavala, und dann über Stari Grad die Inselhauptstraße durch den großen Tunnel nach Südwesten. Doch wir widmen uns nun erstmal Sv. Nedjelja.

Der Ort liegt unter dem mit 628 Meter höchsten Inselberg – dem Sveti Nikola. Landschaftlich ist es hier am aller schönsten. Egal wohin das Auge wandert, es wird verwöhnt: nach Norden der Sv. Nikola, nach Nordosten Klippen, nach Nordwesten Klippen und nach Süden die Insel Vis, Korčula und Sušac. Besonders imponiert hat mir aber der Blick  nach Westen, auf die Klippen und Berge des Inselsüdens.

Bild 1 – 3: Unglaubliche Landschaften rund um den Ort

Bild: Restaurant

Bild 1 – 3: Der Hafen von Sv. Nedjelja

Bild: die wunderschöne Küste

Bild 1 & 2: Hafenimpressionen

Bild: Die tausend Sonnen

Bild 1 – 3: Impressionen

Das Dorf selbst klebt, genau wie Jagodna, an den Hängen des Berges. Darüber befindet sich eine Höhle die schon zur Steinzeit bewohnt war. In der Höhle errichtete man später ein Augustinerkloster, welches im Jahre 1787 verlassen wurde, und von dem Heute nur noch eine kleines Kirchlein übrig ist. Sv. Nedjelja ist für den besten Rotwein der Insel bekannt. Am Hafen steht ein von der Optik her sehr außergewöhnliches und beeindruckendes Restaurant. Ich hatte solchen Hunger, wurde dann aber leider enttäuscht, denn die Optik hielt nicht was sie verspricht:

1) Von der Karte war so gut wie nichts bestellbar

2) also entschied ich mich für ein Salat, der auch noch  eher schlecht als recht war, die Preise aber dafür gesalzen

In der Saison mag das eventuell anders sein, im Oktober konnte mich das Restaurant aber nicht überzeugen.

Langsam aber sicher trat ich dann den Rückweg zum Inselnorden wieder an, wieder vorbei an der winzigen Siedlung Jagodna. Dabei musste ich aufgrund der tollen Aussichten immer öfter anhalten. Am Straßenrand wird man nicht nur von Olivenbäumen und Weinreben begleitet, sondern auch von der Macchia. Jetzt im Oktober waren die Früchte der Erdbeerbäume langsam reif, und gaben ein schönes Fotomotiv ab. Doch nichts war schöner als der Anblick auf, ich  muss es wiederholen, Pelješac.

Bild 1 & 2: Jagodna am Abend

Bild: Blick auf Scedro, Korcula und Peljesac

Bild: Blick auf Peljesac

Bild 1 & 2: Küstenlandschaften

Bild: Der Erdbeerbaum

Bild: Küstenlandschaften

Doch widmen wir uns nun wieder dem Inselnorden…

Vrboska

Einige Kilometer nordwestlich von Jelsa, trifft man auf ein kleines bezauberndes Städtchen so voller Charme und Atmosphäre, dass man am liebsten nie wieder weg will. Im Oktober 2008 war der kleine Charakterort Ziel eines Bootsausfluges an dem ich im Zuge der „Saisonabschlussreise Mandarinenernte“ teilgenommen habe. Vrboska liegt an einem langen Meeresarm, ohne Blick aufs Meer. Doch erreicht man das Städtchen mit dem Schiff, genießt man eine schöne Stadtansicht.

Bild 1 – 7: Anfahrt auf Vrboska im Oktober 2008

Informatives…

Im Norden der Insel Hvar liegt eine flache Halbinsel Namens Maslinovik, an deren Osten sich das kleine Vrboska befindet. Der Ort entstand im 15. Jahrhundert als Hafen für das Städtchen Vrbanj. Mit der Zeit entwickelte sich der Hafen zum Fischerort mit großer Fischfabrik. Daraus entstanden auch Traditionen – so sind ins besondere die eingesalzenen Fische berühmt. Diese wurden früher bis nach Venedig verkauft. Die Hafenanlage wurde im Jahre 1468 unter der Leitung von Matija Ivanić erbaut. Dieser war für den Volksaufstand von 1510-1514 verantwortlich. Im Jahre 1571 griffen die Türken von der See aus an. Teile Vrboskas mussten im Anschluss komplett neu aufgebaut werden. Heute zählt der Ort 523 Einwohner.

Bild: Vrboska aus der Vogelperspektive

(Quelle: www.vrboska-hotel.com)

Eine kleine Insel schwimmt mitten im Hafen, auf der sich ein Denkmal für die Befreiuungskämpfer befindet. Dahinter wird der Meeresarm immer schmaler und von der ersten Brücke überspannt. Von hier hat man auch ein schönes Stadtpanorama. Insgesamt gibt es drei Brücken, die den Norden mit dem Süden Vrboskas verbinden. Spaziergänge lohnen sich auf beiden Uferseiten sowol nach Osten, als auch nach Westen. Ich lief zunächst am Nordufer ostwärts, mit immer wieder neuen schönen Eindrücken des Stadtzentrums mit seiner Festungskirche.

Bild 1 & 2: Insel mit Denkmal

Bild 1 – 3: Spaziergang am Nordufer Richtung Westen

Danach ging es über die erste große, eher modernere Brücke, auf die Südseite westwärts. Der Meeresarm wird immer schmaler und schmaler, und erinnert eher an ein Bächlein, als an das Meer. Alte Natursteinhäuser spiegeln sich im Wasser und schon bald stößt man auf die Große der zwei alten Steinbrücken. Anhand des Wasserstandes des Meeresarmes kann man sogar eine relativ gute Wetterprognose abgeben. Weiter westwärts folgt dann die kleinere alte Steinbrücke, kurz dahinter endet der Meeresarm.

Bild 1 & 2: Auf der großen Brücke – Stadtansicht

Bild 1 – 4: Entlang der Südpromenade nach Osten

Bild 1 – 4: Entlang der Südpromenade nach Osten – die größere Steinbrücke

Bild 1 & 2: Entlang der Südpromenade nach Osten – die kleine Steinbrücke

Bild 1 – 3: Entlang der Nordpromenade nach Westen

Bild: Vor der großen neuen Brücke mit Blick auf die Altstadt

Bild: Auf der neuen Brücke

Stürzt man sich ins Gassengewirr kann man Vrboskas Kirchen entdecken. Eine von ihnen ist wirklich einzigartig – die Crkva Sv. Marija, die eher an eine Festung, denn eine Kirche erinnert. Sie wurde während der Belagerung der Türken mehrfach niedergebrannt, so dass die Bewohner sie 1575 als Festung wieder aufbauten. Sv. Marija ist lediglich 20 m lang, wirkt jedoch durch ihre 15 m hohen und fensterlosen Mauern sehr wuchtig. Der Platz rund um die Kirche wirkt weniger einladend, da er quasi naturbelassen ist und als Parkplatz genutzt wird. Schade… Es könnte ein schöner zentraler Platz des Ortes sein, mit Cafes und viel Atmosphäre.

Bild: In den Gassen

Bild 1 – 5: Die Festungskirche

Bild 1 – 3: Die Gassen

Bild: Khakis

Bild: Die Promenade

Das zweite wichtige Gotteshaus ist die Kirche Sv. Lovro aus dem 15. Jahrhundert. In ihr wird die wichigste und kostbarste Gemäldesammlung der gesamten Insel verwahrt. Viele von ihnen zierten einst das Innere der Festungskirche, mussten aber wegen Feuchtigkeit nach Sv. Lovro gebracht werden.

Bild 1 & 2: Die Kirche Sv. Lovro

Basina

Noch weiter nordwestlich an der Ostküste der Halbinsel Maslinovik, liegt in einer Bucht der kleine Ort Basina. Eine Straße führt runter, die kurz vor erreichen des kleinen Hafens so steil und eng hinabführt, das ich mich nicht getraut habe weiter zu fahren. Also stellte ich den Wagen oberhalb der Bucht ab, was aber aufgrund von Platzmangel und der naheliegenden Böschung nicht viel angenehmer war. Ein wenig zu viel aufs Gas gedrückt und man rast selbige runter. Viel zu sehen gab es hier nicht, außer einem wiedermal unglaublich schönem Ausblick auf das Biokovo- und Riličgebirge. Also ging ich auch relativ schnell wieder die extrem steile Straße hoch zum Auto.

Bild 1 – 8: Basina

Beim Wenden des Wagens passierte dann die nächste Misere, denn ich setzte mit dem vorderen Teil unterhalb der Stoßstange (keine Ahnung wie man das in Fachkreisen nennt) auf dem  Asphalt auf. Zurück blieb ein riesiger, breiter Kratzer im Lack. Ich hätte mir am liebsten die Haare ausgerauft. Als ich von den Tollpatschigkeiten Freunden und Familie erzählte kam von allen der gleiche Satz: Typisch Kim! Zu meiner Verteidigung sei zu sagen, dass ich wirklich phasenweise tollpatschig bin, aber normalerweise äußert sich das darin, dass ich gerne mal bei so simplen Sachen wie dem Erzählen (wenn ich spreche, spricht halt alles an mir) ein Glas/Tasse oder sonstwas umwerfe, aber ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie die Handbremse vergessen habe zu ziehen, oder mit irgend nem Auto irgendwo aufgesetzt bin. Passiert ist passiert, auf zu nächsten Abenteuern…

Auf der Halbinsel Maslinovik breitet sich zwischen Vrboska im Osten und Stari Grad im Westen eine riesige fruchbare Ebene aus, durch die teilweise schmale von Steinmäuerchen begrenzte Sträßchen führen und so die beiden Städte miteinander verbinden. Auf diese Ebene werde ich gleich noch mal zu sprechen kommen.

Stari Grad UNESCO WELTKULTURERBE

Das antike Städtchen wurde bereits im Jahre 2008 für wenige Stunden von uns besucht. Im Oktober 2010 widmete ich mich Stari Grad natürlich auch nochmals. Die Fotos stammen teilweise aus August 2008, aber die meisten aus Oktober 2010.

Informatives…

Stari Grad (z. dt. alte Stadt) ist nicht nur die älteste Stadt auf Hvar, sondern auch eine der ältesten Europas, was auch die Erklärung für den Namen liefert.  Sie liegt am Ende einer 7 km ins Land reichenden Bucht im Westen der Halbinsel Maslinovik. Im Jahre 384 v. Chr. gegründet, trägt die Stadt bis Heute noch den Beinamen Faros, den ihr die Griechen gaben. Die Römer zerstörten die Stadt 219 v. Chr., so dass Heute nur noch einige Reste des Antiken Faros übrig sind, darunter Stücke der Zyklopenmauer. Ab 1147 war der Ort Bischofs- und Verwaltungssitz der Insel, bis 1278 diese Funktion die Stadt Hvar übernahm. Heute leben 1.189 Einwohner in der Stadt.

Östlich hinter Stari Grad fängt das „starigradsko Polje“ an. Die komplette Ebene wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. in Einheiten aufgeteilt, die die Form eines langen Rechtecks mit den Maßen 900 x 180 Meter aufweisen. Sie ist die fruchbarste und größte auf den adriatischen Inseln mit dem am besten erhaltenen Kataster am Mittelmeer und in Europa. Am 07.07.2008 erklärte die UNESCO das starigradsko Polje zusammen mit der Altstadt von Stari Grad zum WELTKULTURERBE. Westlich von Stari Grad, zu Beginn der Bucht, befindet sich der zweite große Fährhafen, der die Insel mit Split verbindet.

Stadtplan Stari Grad

Bild 1 – 3: Glasklares Wasser am Fähranleger

Begeben wir uns zunächst zurück ins Jahr 2008. Geparkt wurde am großen Parkplatz im Südosten Stari Grads. Über die Gasse Šiberija ging es  südwestwärts, so dass wir auf die P. Ljubića stießen und dieser nach Norden folgten um schließlich zur Crkva Sv. Stjepan zu gelangen. Sie wurde 1605 im Stil des Barock errichtet. Der freistehende Glockenturm befindet sich gleich im Südwesten daneben. Er wurde jedoch erst im Jahre 1753 erbaut, dabei wurden für das Fundament Reste der Zyklopenmauer verwendet. Im August 2008 fanden Renovierungsarbeiten statt, im Oktober 2010 sah er  immer noch genauso aus… Mmmmhhh!!!

Bild 1 & 2: Gassen

Bild 1 – 3: Die Kriche Sv. Stjepan

Über verschiedene Gassen erreichten wir schließlich den Trg V. Podloža gleich an der Riva, über die wir schließlich zum Trg Tvrdalj gelangten. Er ist sowas wie das gesellschaftliche Herz der Stadt. Hier reihen sich Restaurants und Cafes aneinander und im Süden steht das Renaissanceschloss des kroatischen Dichters Petar Hektorović, dem hier auch ein Denkmal gesetzt wurde. Das Schloss wurde in der Zeit 1520 – 1569 erbaut. Gegen eine Eintrittsgebühr kann man ihn besichtigen. Im Hintehof gibt es einen von einem Säulengang umgebenen Teich voller Meeräschen. Dahinter der Garten mit Palmen, Zitronen, Bananen, Granatäpfeln und einer schönen Sitzgelegenheit. Hektorović wurde 1487 in Stari Grad geboren, und starb im Jahre 1572 im Alter von 85 Jahren auch in der Stadt.

Bild: Gasse

Bild: Trg V. Podloža

Bild 1 – 4: Trg Tvrdalj

Bild: Denkmal an Petar Hektorović


Bild 1 – 9: Im Schloss Tvrdalj

Im Südwesten hinterm Tvrdalj steht die Kirche Sv. Rok (Foto Oktober) unter der sich Reste römischer Thermen befinden sollen. Dahinter führt südwärts ein von Steinmauern eingerahmtes Sträßlein zum Dominikanerkloster aus dem Jahre 1482. Die Türken brannten es jedoch nieder, so dass es im 16. Jahrhundert wieder aufgebaut und befestigt wurde. In der dazugehörigen alten Kirche befindet sich das Grab Petar Hektorovićs. Sehenswert ist der Kreuzgang, außerdem birgt es ein Sakral- und Archäologiemuseum.

Bild: Kirche Sv. Rok

Bild 1 – 3: Das Dominikanerkloster

Bild: Das Sträßchen

Bild: Haus am Trg M. Podloža

Bild: Am Trg Gaja

Bild: Häuseridyll

Damals mussten wir unsere Besichtigung dann abbrechen, da wir noch den langen Weg nach Sućuraj vor uns hatten, und wir natürlich die letzte Fähre nach Drvenik kriegen mussten. Im Oktober 2010 holte ich dann das Versäumte nach. Wobei es nun weniger darum ging nochmals die Kirchen und Schlösser zu besichtigen, sondern die Stadt aus ihren verschiedenen Winkeln zu betrachten. Ich liebe die wunderschönen Alstadtpanoramen in Kroatien, und so war mein Ziel die Promenade am der Altstadt gegenüberliegendem Ufer.

Bild 1 – 11: Stadtansichten

Am Ende des Meeresarms, an dem sich die Stadt ausbreitet, befindet sich ein wirklich schöner großer Park, von einem Wassergraben umgeben. Hier steht auch das Hinweisschild, welches aufklärt, dass das starigradsko-Polje und die Altstadt von Stari Grad ein UNESCO-Weltkulturerbe sind. Leider wird oftmals nur das starigradsko-Polje als dieses erwähnt und die Altstadt dabei vergessen. Dieses Schild zeigt aber eindeutig (genauso wie auf der UNESCO-Seite beschrieben), dass auch die Altstadt dazu gehört (Fotos zum Park teilweise aus 2008 und 2010).

Bild 1 – 4: Im Park mit dem UNESCO-Hinweisschild

Später fand ich mich zunächst zu einem Kaffee am Tvrdalj-Platz ein. Ich entschied mich im Anschluss entlang der Promenade weiter westwärts zu spazieren, vorbei am barocken Rathaus mit Uhrturm, einigen schönen Palästen, bis zum Mausoleum, in dem der Wissenschaftler Ljubić begraben liegt. Die bereits sinkende Sonne tauchte das Städtchen in ein zartes orange-rot…

Bild: Abendstimmung am Trg Tvrdalj

Bild 1 & 2: Abendstimmung

Bild: Das Rathaus

Bild: Die Kuppel des Mausoleums

Bild: Häuserdetails

Bild: Abendstimmung

2 Tage später fand ich mich erneut in Stari Grad ein, doch nun stürzte ich mich ins Gassengewirr. Dabei lag mir die Besichtigung der Pjaca Skor besonders am Herzen, da der Platz als schönster der Stadt gilt. Ein Gasse schließt an die andere an, und so lief ich ziemlich orientierungslos umher, bis ich mich schließlich doch irgendwann wieder auf der Riva eingefunden habe. Du schöne Stadt, ich komme wieder…

Bild: Washingtonia Robusta und Phoenix Canariensis

Bild 1 – 4: Stadtansicht am Tage

Bild: Ender der Bucht von Stari Grad

Bild: Häuserzeile

Bild: Der Park bei Tage

Bild: atemberaubend schöne Gassen

Bild 1 – 4: die traumhaft schöne Pjaca Skor


Bild 1 – 7: Ein Gesse schöner als die andere

Bild: Blick zur Hafeneinfahrt/Beginn der Bucht

Bild: Blick auf das Rathaus

Bild: Am Hafen

Dol

Südlich, hinter der flachen Halbinsel Maslinovik, zwischen Stari Grad und Jelsa, befinden sich eine Reihe sehenswerter Dörfer. Gleich hinter Stari Grad trifft man auf das beschauliche Dol, welche auf die beiden Ortsteile Dol Sv. Ana und Dol Sv. Marija aufgeteilt ist. Die beiden Teile werden durch einen Hügel voneinander getrennt, auf dem die Kirche Sv. Mihovila steht. Im 13.Jahrhundert befand sich an selber Stelle bereits eine Vorgängerkirche gleiche Namens, von der allerdings nichts mehr übrig ist. Im Jahre 1700 entstand eine Nachfolgerkirche die aber 1905 abgerissen wurde, um Platz für die im Jahre 1910 entstandene heutige Kirche zu schaffen. Vom Vorplatz genießt man einen schönen Ausblick auf das starigradsko-Polje, als auch auf die Dächer Stari Grads.

Bild 1 & 2: Dol

Bild: Blick auf das Biokovo

Bild: Dol

Bild: Die Kirche Sv. Mihovila

Bild: Blick auf Stari Grad

Bild 1 – 3: Die Kirche Sv. Mihovila

Vrbanj

Weiter ostwärts trifft man auf Vrbanj, das Flächenmäßig größte Dorf der Insel, welches 489 Einwohner zählt. Der Name leitet sich vom kroatischen Wort vrba ab, was soviel wie Weide bedeutet und auf die Lage des Ortes am Rande der fruchtbaren Ebene zurück zu führen ist. Von Vrbanj breitete sich der Volksaufstand ab dem Jahre 1510 über die Insel aus. Matija Ivanić, Herzog Janko genannt, war hier beheimatet und ließ als Zeichen seiner Macht auf dem 628 m hohen Berg Sv. Nikola bei Sv. Nedjelja 1487 eine Kapelle  errichten. Die Pfarrkirche Sv. Duh stammt aus dem Jahre 1793, davor existierte an selber Stelle bereits eine Vorgängerkirche aus dem 15. Jahrhundert. Vrbanj schmiegt sich an die Nordhänge des Berges Gorice, während am südlichen Fusse des Berges bereits ein weiteres Dorf liegt…

Bild 1 – 4: Vrbanj

Svirče

Einst gehörte das Dorf zu Vrbanj, heute ist es jedoch eigenständig. Hier steht eine der meiner Meinung nach schönsten Gotteshäuser der Insel – die Pfarrkirche Sv. Magdalena. Sie ist die einzige Kirche Hvars mit einer Kuppel, der freistehende Glockenturm ist aus dem 18. Jahrhundert. Von hier genießt man schön Blicke auf den weiter im Südosten gelegenem Hügel mit dem Dorf Vrisnik. Die Menschen in Svirče leben hauptsächlich von der Landwirtschaft, im Besonderem dem Weinanbau und der Olivenölproduktion.

Bild 1 – 6: An der Kirche Sv. Magdalena mit Blick auf Vrisnik

Bild 1 – 3: Svirče

Vrisnik

Bereits von Svirče aus konnte mich der Blick auf das Dorf fesseln. Vrisniks alte Natursteinhäuser ziehen sich terassenförmig an den Hängen des kleinen Berges hoch, dessen Gipfel die Kirche Sv. Ante aus dem 17.Jahrhundert, umgeben von Zypressen, ziert. Den Wagen stellte ich ganz unten ab und lief die engen Sträßchen immer weiter den Berg hoch. Nicht eine Menschenseele habe ich hier angetroffen, obwohl in Vrisnik immerhin noch 215 Personen leben. Immer wieder hat man schöne Ausblicke auf Svirče und Brač mit seinem Vidova Gora. Kurz vor erreichen des Gipfels und der Kirche, begegnete mir jedoch ein ziemlich verärgert aussehender Hund, der auch noch bedrohlich zu knurren anfing. Also entschied ich mich dann doch lieber wieder ruhig zurück zu gehen. Zurück auf der Inselhaupstraße, von der man tolle Panoramaansichten auf Vrisnik genießt,  fuhr ich Richtung West und erreichte so erneut den Ort Pitve, welches ich euch bereits in Insula Hvar – Teil 1 vorgestellt habe. Vrisnik und Pitve sind meiner Meinung nach die wirklich schönsten Dörfer des Inselinneren.

Bild: Blick auf Vrisnik

Bild 1- 5: Vrisnik

Bild: Blick auf Svirče und Brač

Bild: Blick auf Svirče

Bild: Blick auf Brač


Bild 1 – 13: weiter Impressionen aus Vrisnik

Ende Teil 2!!!

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