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UNESCO WELTKULTURERBE

Trogir sollte eines der vielen, vielen Highlights des Sommerurlaubs 2008 werden. So statteten wir dieser einmaligen Stadt am 17.08.2008 einen Besuch ab, von der man sagt,  dass jedes der uralten Häuser ein Drama verberge, jeder Balkon ein Katafalk der Liebe und Hoffnung, und jede Kapelle eine Legende sei. Diese Stadt ist eine einzigartige Ansammlung von Baudenkmälern. Man kommt sich vor wie in einem Freilichtmuseum. Und auch hier ergibt sich wieder die Frage, welche denn nun die schönste Stadt Kroatiens ist…Es gibt darauf keine Antwort. Denn so gut wie ALLE sind sie grandios. Der WDR hat es auf seiner Homepage hervorragend erklärt: „In kaum einem anderen Land Europas gibt es so viele schöne Städte wie in Kroatien.“ (Quelle: http://www.wdr.de/tv/wunderschoen/sendungsbeitraege/2008/0420/02_kroatien.jsp)

Nachdem wir auf der Insel Čiovo ein Parkplatz ergattert hatten, führte uns ein kleiner Spazierweg die Gassen runter durch den gleichnamigen Ort, der jedoch Heute Trogir angegliedert ist. Hier steht man nun vor der Brücke, die die Insel Čiovo mit der Altstadtinsel Trogir verbindet. Beim überqueren dieser hat man wunderschöne Ausblicke auf die Altstadt und den Kanal von Trogir. Auf der Riva entschieden wir uns zunächst einen Kaffe zu trinken. Meiner Cousine ging es nicht gut, und so tranken wir ein paar Kaffe und Wasser mehr, in der Hoffnung, dass er ihr schnell wieder besser gehen würde, und die Erkundung der Altstadt folgen kann. Leider kam es nicht dazu, und so spazierten wir zurück zum Auto, wanderten wieder durch die engen Gassen des Vorortes Čiovos hoch zum Auto, dass oben auf einem Hügel stand (anstrengend sag ich euch). Und wieder zurück nach Podstrana meine Cousine wegbringen, die dann den Tag im Appartment verbrachte, während Sven und ich wieder zurück nach Trogir fuhren, da meine Cousine sich sicher war, dass sie sich lediglich etwas ausruhen müsse. Zur Not würde sie uns anrufen.

Jetzt endlich konnte es losgehen…

Traumhaft schöne Gebäude an der westlichen Riva

Traumhaft schöne Gebäude an der westlichen Riva

Traumhaft schöne Gebäude an der westlichen Riva

Traumhaft schöne Gebäude an der westlichen Riva

Traumhaft schöne Gebäude an der westlichen Riva

Bild 1-5: Traumhaft schöne Gebäude an der westlichen Riva

Informatives…

Das Museumstädtchen zählt Heute ca, 13.000 Einwohner und ist 39,10 km² groß. Die Stadt liegt auf einer Insel zwischen dem Festland und der Insel Čiovo. Zum Festland ist die Altstadt durch eine Steinbrücke verbunden, während sie zur Insel Čiovo mit einer beweglichen Brücke verbunden wurde. Die Altstadt selbst ist autofrei, lediglich am Rande im Osten führt eine Straße zu den Brücken, die so die Autoanbindung zur Isel Čiovo  (eine der wenigen Inseln, die aufgrund ihrer nähe zum Festland über Brücken passiert werden kann) gewährleistet.

Griechen aus Saracusa gründeten im 3. Jh. v. Chr. unter dem Namen Tragurion (Ziegeninsel) das heutige Trogir, die damals noch eine Halbinsel war, und durch einen Kanal vom Festland abgetrennt wurde. Nachdem die Römer folgten, bauten sie Trogir unter den Namen Tragurium zu einem Handelshafen aus.

Ca. 20 km weiter florierte das damalige Salona (siehe Solin, Klis und Kaštela), worauf die Römer ihren Stützpunkt einfach dort hin verlegten. Nach dem Niedergang des Weströmischen Reiches wurde Trogir als byzantinische Provinz vom Exarchen in Ravenna regiert. Nachdem Slawen und Awaren Salona im 7. Jh.  zerstörten, rief der byzantinische Kaiser Heraklios die Kroaten zur Hilfe, die sich in Trogir niederließen und im nachhinein zerstritten. Dies hatte zur Folge, dass die venezianischen Galeeren angelockt wurden. Sarazenen plünderten die Stadt 1123 und legten meherer Feuer. 1242 folgten die Tartaren, die die Auslieferung König Belas forderten, dem Trogir unterschlupf gewährte. Zu dieser Zeit herrschten die kroatisch-ungarischen Könige, und Trogir wurde von dem Bischof und den reichen Adeligen regiert. Die Bürger begehrten dagegen auf. Die Folge waren blutige Aufstände.

Als 1420 ganz Dalmatien an den venezianischen Dogen verkauft wurde, war Trogir jedoch von dem Verkauf nicht betroffen, und wurde somit von den Venezianern so lange belagert, bis sie die Stadt eroberten. Die Folge war, dass der Adel italienisch lernen mussten, die Stadt ausgebeutet und die Bürger geknechtet, und alle kroatischen Schulen abgeschafft wurden. Venedig trieb die italisierung voran. Das kulturelle Leben fand nur im Kreis der Adeligen statt, die auch den Handel in fester Hand hatten. In dieser Zeit entstanden protzige Paläste und Festungen, die für die Abwehr der Türken erforderlich waren. Doch im 17. Jh. war Trogir wirschatlich ausgeblutet.

Die Einwohner Trogirs sehnten sich nach Demokratie, und sahen die Chance der Umsetzung im Jahre  1797 mit dem Untergang der venezianischen Republik. Erneut kam es zu blutigen Aufständen, da der Trogirer Adel sich mit den neuen demokratischen Ideen nicht anfreunden konnte.

Die Franzosen schickten unter Napoleons Kommando 1806 den Herrführer Marschall Mamont nach Trogir, der die Privilegien der Adeligen abschaffte, und wieder Schulen für die einfachen Bürger errichtete, und die Stadtmauer abreisen lies. Doch kurze Zeit später sah auch das Napoleonische Reich seinem Untergang ins Gesicht, worauf sich 1814 die Österreicher auf Trogir stürzten. Österreich machte viele Versprechungen, die sie jedoch nie einhielten, was zur Folge hatte, das die Stadt innerhalb der K.-u.-K.-Monarchie dahinsiechte, womit der Adel seine Macht verlor.

Ab sofort übernahmen junge und engagierte Bürger der Stadt die politische Führung, und lösten die Revolution von 1848 in Trogir aus. Ab 1918 gehörte Trogir innerhalb der Teilrpublik Kroatien zum 1. und 2. Jugoslawien.

Trogir erhielt jedoch erst seine verdiente Ehrung mit der Unabhängigkeit Kroatiens. Die komplette Altstadt wurde nur 2 Jahr nach Beendigung des Bürgerkrieges im Jahre 1997 zum UNESCO WELTKULTURERBE erklärt.

 Stadtplan Trogir

Stadtplan Trogir

(Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Trogir_plan_grada_1.jpg)

Trogir aus der Vogelperspektive

Bild: Trogir aus der Vogelperspektive

(Bildquelle: http://www.findix.com/data/adpix/picture_L/kroatien-trogir-arbanija–apartments-glavas-22975.jpg)

Wieder parkten wir oberhalb des Ortes Čiovo auf der gleichnamigen Insel an der gleichen Stelle auf einem Hügel. Diesmal spazierten wir jedoch gleich nach betreten der Riva nicht wieder in ein Cafe, sondern durch das Stadttor im Süden ins Innere der mittelalterlichen Museumsstadt. Vorher musste ich jedoch noch einige Fotos von der Brücke aus schießen.

Blick von der Brücke

Blick von der Brücke

Blick von der Brücke

Blick von der Brücke

Blick von der Brücke

Blick von der Brücke

Blick von der Brücke

Blick von der Brücke

Blick von der Brücke

Bild 1-9: Blick von der Brücke auf Trogir

Durch die vielen kleinen Gassen, vorbei an traumhaft schönen Innenhöfen, mediterranen Fenstern, und Fasaden, und dem beeindruckendem Rathaus erreichten wir schließlich den wichtigsten Platz Trogirs den Trg Ivana Pavla II (Platz Johannes Paul II). Hier steht die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt, die Kathedrale Sveti Lovro. 400 Jahre dauerte die Errichtung der Kathedrale, von 1123 bis 1610. Radovan (ein zur damaliger Zeit weltbekannter kroatischer Bildhauer) schuf das Westportal dieser Kathedrala, dass extrem beeindruckt. Ich wusste nicht an welchem Detail ich meine Augen richten sollte. Adam und Eva, sowie zwei beeindruckende venezianische Löwen scheinen das Portal zu behüten. Einfach nur beeindruckend. Ich bin eher selten für das Innere von Kirchen zu begeistern, aber hier blieb mir echt der Atem stocken. Leider hatte ich kein Stativ mit, denn die Fotos des Inneren sind alle samt verwackelt, und die Kathedrale war von Touristen zu überfüllt, als hätte man versuchen können in Ruhe ein scharfes Bild aus der Hand zu schießen.

 Das Südtor

Das Südtor

Gassen hinter dem Südtor

Gassen hinter dem Südtor

Gassen hinter dem Südtor

Gassen hinter dem Südtor

Gassen hinter dem Südtor

Gassen hinter dem Südtor

Gassen hinter dem Südtor

Gassen hinter dem Südtor

Das Rathaus

Sveti Lovro

Sveti Lovro

Sveti Lovro

Sveti Lovro

Sveti Lovro

Sveti Lovro

 westportal

westportal

westportal

 Bild 1 & 2: Das Südportal 

Bild 3-10: Die Gassen hinter dem Südportal

Bild 11: Das Rathaus

Bild 12-20: Die Kathedrale Sveti Lovro

Mir war es zu überfüllt in der Kathedrale, als hätte ich länger als 10 min. dort ausharren können. Also entschied ich mich den Glockenturm zu besteigen. Zunächst muss man sich jedoch durch eine unvorstellbar enge Wendeltreppe aus mittelalterlichem Gestein nach oben arbeiten (für Menschen mit Platzangst nicht zu empfehlen) , bevor man den Aufstieg auf den Turm antreten kann. Oben angekommen genießt man einen grandiosen Ausblick über die engen Gassen und den alten Dächern der Stadt, auf die Insel Čiovo und das Festland.

Die Aussicht vom Glockenturm aus

Die Aussicht vom Glockenturm aus

Die Aussicht vom Glockenturm aus

Die Aussicht vom Glockenturm aus

Die Aussicht vom Glockenturm aus

Die Aussicht vom Glockenturm aus

Die Aussicht vom Glockenturm aus

Die Aussicht vom Glockenturm aus

Die Aussicht vom Glockenturm aus

Die Aussicht vom Glockenturm aus

Die Aussicht vom Glockenturm aus

Die Aussicht vom Glockenturm aus

Bild 1-12: Die Aussicht vom Glockenturm aus

Ebenfalls auf dem Trg Ivana Pavla II befindet sich der Uhrturm, der allen Fans der Karl May Verfilmungen bekannt ist, denn er diente wie viele andere Orte Kroatiens als Kulisse für Winnetou und seine Freunde, außerdem die Loggia, die im 14. Jahrhundert als Gerichtshalle mit Pranger diente. Über dem Gerichtstisch beeindruckt ein Relief.

Gegenüber der Kathedrale, befindet sich das Palais Ćipiko. Hier hauste einst die Adelsfamilie Ćipiko, die für den Bau des Kaštel Stari (siehe Solin, Klis und Kaštela) verantwortlich war.

Der Uhrturm

Der Uhrturm

Der Uhrturm

Palais Cipiko

Palais Cipiko

Die Loggia

Bild 1-3: Der Uhrturm

Bild 4-5: Palais Ćipiko

Bild 6: Die Loggia

Nach den anstrengenden Auf-und Abstieg entschloss ich mich innerhalb der Gassen Trogirs eine Erfrischung in einem der Cafes zu mir zu nehmen. Sven, der sich meist doch wesentlich mehr Zeit bei den Besichtigungen ließ als ich (was nicht an mangeldem Interesse meinerseits liegt, sondern dass ich eben keinen Winkel verpassen will, und mich daher manchmal etwas unter Zeitdruck setze), folgte nach 10 min.

Cafe in den Gassen

Bild: Cafe in den Gassen

Wir spazierten in diesem riesigen Labyrinth aus Gassen durch die Stadt, ohne wirklich zu wissen, wo wir eigentlich gerade sind. Es gibt sie zu unendlichen, und eine ist schöner als die andere. Nach einer Weile entdeckte ich das Landtor (im Norden der Inselstadt), welches wir passierten, und so direkt am Kanal gegenüber des Festlandes standen, dass durch eine Steinbrücke und einen Fussgängerbrücke mit dem Festland verbunden ist. Läuft man hier auf der Altstadtinsel in Richtung Westen, erreicht man den Wehrturm Sveti Marko aus dem 15. Jahrhundert. Im Turm findet sich das „Haus der dalmatinischen Lieder“, inkl. Cafe, und einem Museum zu dalmatinischen Musikinstrumenten.

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

 Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Die Gassen der Stadt

Das Nordtor

Das Nordtor

Kula Sveti Marko

Bild 1-26: Die Gassen der Stadt

Bild 27-28: Das Nordtor

Bild 29: Kula Sveti Marko

Hier spazierten wir über die Ulica Hrvatskog Proljeca 1971 (Straße des kroatischen Frühlings 1971)  wieder gen Südseite der Altstadtinsel zur Riva, an deren äußersten Südwesten sich das Kastell Kamerlengo befindet, das im 14. Jahrhundert von den Genuesen erbaut, und später von den Venezianern noch weiter ausgebaut wurde. Das Innere wird Heute für Konzerte und Freilichtaufführungen genutzt. Sven entschied sich das Fussballfeld gleich hinter dem Kastell zu besuchen, da dort zu diesem Zeitpunkt ein Spiel statt gefunden hatte, während ich mich in das Innere des Kastells begab, und auf den Turm stieg. Von hier hat man die beste Aussicht auf diese grandiose Stadt.

Hinter dem Spielfeld am westlichen Ende der Altstadtinsel steht eine Gloriette. Diese wurde zu Ehren Napoleons Herrführer Marschall Marmont errichtet. Und von hier aus schaute ich auch eine Weile dem Spiel zu.

Kastell Kamerlengo

Kastell Kamerlengo

Kastell Kamerlengo

Auf dem Kastell Kamerlengo-Panorama der Stadt

Auf dem Kastell Kamerlengo-Panorama der Stadt

Auf dem Kastell Kamerlengo-Panorama der Stadt

Auf dem Kastell Kamerlengo-Panorama der Stadt

Auf dem Kastell Kamerlengo-Panorama der Stadt

Auf dem Kastell Kamerlengo-Panorama Ciovo

Auf dem Kastell Kamerlengo-Panorama Ciovo

Auf dem Kastell Kamerlengo-Panorama Ciovo

Auf dem Kastell Kamerlengo-Blick auf das Fussballfeld

Gloriette

Bild 1-3: Das Kastell Kamerlengo

Bild 4-8: Auf dem Kastell Kamerlengo-Panorama der Stadt

Bild 9-11: Auf dem Kastell Kamerlengo-Panorama Čiovo

Bild 12: Auf dem Kastell Kamerlengo-Blick auf das Fussballfeld

Bild 13: Die Gloriette

Die Kapuze des König Bela

Die Kathedrale Sveti Lovro verfügt in ihrer Schatzkammer über eine königliche Reliquie des König Bela, seine Kapuze. Im Jahre 242 nahm die Stadt Trogir ihn auf, und schützte ihn vor den Tartaren die ihn jagden. Zum Dank schenkte er Trogir seine Kapuze und einige Besitztümer der Stadt Split, was einen langen Krieg zwischen den beiden Städten Split und Trogir auslöste.

Hier nun aber ein paar Impressionen von Trogirs wirklich wunderschönen Riva:

Die Riva

Die Riva

Die Riva

Die Riva

Die Riva

Die Riva

Die Riva

Die Riva

Die Riva

Die Riva

Die Riva

Die Riva

Blick zum Festland

Blick auf Ciovo

Blick auf Ciovo

Bild 1-12 : Die Riva

Bild 13: Blick zum Festland

Bild 14-15: Blick auf Čiovo

 

 

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